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Jan Böhmermann knöpft sich die deutsche Geld-Elite vor


"Größtes Problem der Gegenwart"
Jan Böhmermann knöpft sich die deutsche Geld-Elite vor

Von t-online, sow

06.11.2020Lesedauer: 2 Min.
Jan Böhmermann: Der ZDF-Satiriker nimmt in seiner Auftaktsendung die reichsten Deutschen ins Visier.Vergrößern des BildesJan Böhmermann: Der ZDF-Satiriker nimmt in seiner Auftaktsendung die reichsten Deutschen ins Visier. (Quelle: nordphoto / imago images)
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Jan Böhmermann hat die Premierensendung von "ZDF Magazin Royale" genutzt, um einer "Verschwörung" auf die Spur zu kommen. Dabei ging es dem Moderator nur am Rande um Telegram. Vielmehr hatte er es auf Nazis abgesehen.

Seit diesem Freitag gibt es im Sendeablauf des ZDF eine neue Rangordnung. Jahrelang war es so: Die "heute-show" schickte die Zuschauer am Freitag mit einer Wochenrückschau und einigen Schenkelklopfern ins Wochenende und die durchschnittlich fünf Millionen Zuschauer, die sich davon begeistern ließen, schliefen im Anschluss entweder ein oder schauten die Kultursendung "Aspekte".

Nun schiebt sich Satiriker Jan Böhmermann dazwischen und strahlt mit seiner alten "Neo Magazin Royale"-Redaktion, die um drei neu rekrutierte Journalisten erweitert wurde, "Frontalunterricht der alten Schule" aus, wie es der 39-Jährige vorab im Interview mit t-online erzählte. Die Sendung mit dem Titel "ZDF Magazin Royale" will zwar im Stile Gerhard Löwenthals "unerbittlich" nach "schadhaften Stellen in unserer Demokratie fahnden", aber "mit Pfiff und Augenzwinkern", so Böhmermann.

"Sieben der elf reichsten Familien in Deutschland" haben ein Naziproblem?

Dieser Mix sorgt in der Auftaktsendung dafür, dass in den ersten 20 der insgesamt 33 Minuten wenig passiert. Den Großteil der Zeit hängt eine Kachel neben dem Moderator. Thema: eine große "Verschwörung". Wenig überraschend geht es da um Michael Wendler und seinen kruden Ausstieg bei DSDS, um Telegram und die dort massenhaft verbreiteten Hirngespinste und um Bill Gates.

Richtig in Fahrt kommt Böhmermann erst, als er auf Nazis zu sprechen kommt und dann diesen Satz formuliert: "Die ungleiche Verteilung von Geld und Gütern ist neben dem Klimawandel das größte Problem der Gegenwart."

Er dröselt auf, wie die vermögendsten Deutschen ihren Reichtum den Nazis zu verdanken haben. "Sieben der elf reichsten Familien in Deutschland", so der Moderator, hätten "von der mörderischen Ausbeutung der Juden profitiert".

Namentlich erwähnt er die Unternehmerfamilie Reimann, deren Vermögenswerte von der JAB-Holding verwaltet werden und die "zwischen 1933 und 1945 mit den Nazis zusammengearbeitet" habe. Die Brenninkmeijers von C&A sowie die Familie Quandt, die an BMW beteiligt ist und der Volkswagen-Gründer Ferdinand Porsche werden von Böhmermann ebenfalls gezielt auf die Mattscheibe gelegt und in Sachen "Zwangsarbeit von Juden" und anderen Naziverbrechen unter die Lupe genommen.

Böhmermann entlarvt die "jüdische Weltverschwörung"

Die Quintessenz der Sendung fasst der Moderator in einer Frage zusammen: "Wozu braucht man da eigentlich noch ausgedachte Verschwörungserzählungen auf Telegram?" Die Mythen, die via Telegram in der Corona-Krise gegenwärtig durchs Netz wabern, suchen die Schuld bei einer "geheimen Elite". Anstatt diesen kruden Ideen auf den Leim zu gehen, die in auffallender Häufigkeit antisemitisch geprägt sind und von einer angeblichen jüdischen Weltmacht fantasieren, sei es zielführender, die Profiteure der NS-Zeit ins Visier zu nehmen, so Böhmermann.

Der Moderator bleibt den eigenen Ankündigungen in seiner ersten Sendung im ZDF-Hauptprogramm treu: ein bisschen "Frontalunterricht der alten Schule" und die Tafel im Hintergrund voll mit den "schadhaften Stellen in unserer Demokratie".

Verwendete Quellen
  • "ZDF Magazin Royale" vom 06.November 2020
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