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Der Absturz von RTLs "Das Supertalent": Dem Untergang geweiht!


Dem Untergang geweiht: Der Absturz von RTLs "Supertalent"

Von Janna Halbroth

Aktualisiert am 12.10.2021Lesedauer: 3 Min.
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Yvonne Catterfeld: Sie wird bald auch als Jurorin bei "Das Supertalent" zu sehen sein.Vergrößern des Bildes
Yvonne Catterfeld: Sie wird bald auch als Jurorin bei "Das Supertalent" zu sehen sein. (Quelle: TVNOW / Stefan Gregorowius)

Es sollte eine Offensive der ganz großen Neuorientierung von RTL werden. "Das Supertalent" kam vor zwei Wochen mit neuer Jury und leicht überarbeitetem Konzept zurück – und scheitert jetzt grandios.

Schon nach der ersten Folge der neuen "Supertalent"-Staffel war klar: Das Konzept hat nach 13 Jahren einfach ausgedient. Das bestätigen auch die Quoten. Am Samstagabend lief die zweite Folge und konnte nur insgesamt 1,77 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer vor die Fernsehgeräte locken. In der Vorwoche waren es noch 2,28 Millionen gewesen, wie das Medienmagazin "DWDL" berichtete. Damit erreichte die Castingshow ein Allzeittief.

Was bedeutet das? In 13 Jahren wollten noch nie so wenig Menschen wissen, wer sich um den Titel "Das Supertalent" bewirbt. Beim Gesamtpublikum kam die Show zuletzt auf einen Marktanteil von mageren 6,9 Prozent, in der Zielgruppe auch nur auf 9,4 Prozent. Zum Vergleich: Einen einstelligen Wert hatte das RTL-Format bisher noch nie. Zu Hochzeiten kam es beim Gesamtpublikum auf weit über 30 Prozent. Man muss also kein Rechengenie sein, um zu erkennen, dass diese Sendung abgestürzt und dem Untergang geweiht ist.

Woher kommt das mangelnde Interesse?

Zum einen liegt es wohl am Alter der Show. In den vergangenen Jahren hat das TV-Publikum irgendwie alles schon einmal gesehen. Jeder Tanz wurde so oder ähnlich schon einmal getanzt, jeder Song gesungen, jede akrobatische Nummer in schwindelerregende Höhe verfrachtet und jeder Zaubertrick vorgeführt. Selbst die Jury muss in ihrem Urteil immer wieder erkennen: "Das ist nichts, was ich jetzt so noch nie gesehen habe." Den Menschen vor den TV-Geräten geht es da ähnlich und so schalten sie eben ab.

Zum anderen könnte es womöglich doch auch an Dieter Bohlen liegen. Schien seine schroffe und teils beleidigende Art nicht mehr zur familienfreundlichen Neuausrichtung des Senders zu passen, so könnte es natürlich genau das gewesen sein, was die Zuschauer und Zuschauerinnen stets angezogen hat.

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Hinzu kommt, dass die ganz große Nummer in der Jury in diesem Jahr fehlt. Pech im Unglück: Lukas Podolski, den man wohl mit großen Zuschauerinteresse gleichsetzte, fiel kurzfristig aus. Der Fußballprofi infizierte sich mit Corona und konnte seinen vereinbarten Posten nicht einnehmen. Stattdessen wird er von anderen Promis ersetzt.

Zwar hatte man mit Motsi Mabuse ein beliebtes RTL-Gesicht gefunden, doch trotz all ihres Talents schafft es auch sie nicht, aus einem verstaubten Ladenhüter einen Verkaufsschlager zu zaubern. Man wird den schlimmen Verdacht nicht los, dass "Das Supertalent" letztlich nicht wegen seiner super Talente, sondern vielmehr wegen seiner super fiesen Sprüche und peinlichen Momente beliebt war.

Das sagt RTL zum Quotendesaster

Bei RTL jedenfalls will man nicht so schnell aufgeben. Die Quote, der Gradmesser für Erfolg und Nichterfolg, wird diesmal nicht eingesetzt, wie sonst. Während schon Sendungen mit besseren Zahlen eingefroren wurden, gibt man der Castingshow noch mehr Zeit. "Wir haben 'Das Supertalent' neu aufgesetzt und damit bewusst mit jahrelangen Sehgewohnheiten gebrochen", erklärt ein RTL-Sprecher auf Nachfrage von t-online. "Mit der ersten Quote waren wir insgesamt sehr zufrieden, jedoch hat uns die Zuschauerbeteiligung der zweiten Show enttäuscht. Wir geben dem Format jedoch die Zeit, um eine neue Akzeptanz beim Publikum aufzubauen."

Ein paar Asse hat der Sender durchaus noch im Ärmel. In den kommenden Wochen werden immer wieder andere Juroren zu sehen sein. Vielleicht können "ZDF-Fernsehgarten"-Moderatorin Andrea Kiewel, Sängerin Yvonne Catterfeld oder Model Sophia Thomalla noch ein paar mehr Menschen zum Einschalten motivieren. Das Grundproblem wird sich damit allerdings nicht lösen: Die Idee der Sendung ist einfach nicht mehr zeitgemäß und nicht mehr spannend.

Ab kommendem Samstag muss sich "Das Supertalent" auch noch gegen das durchaus innovative Konkurrenzprogramm von ProSieben behaupten. Da läuft nämlich "The Masked Singer". Eine Show, die relativ neu auf dem Markt ist und bei der die Zuschauer und Zuschauerinnen womöglich nicht das Gefühl haben in einem Dauer-Déjà-vu gefangen zu sein. Jedenfalls noch nicht.

Verwendete Quellen
  • RTL: "Das Supertalent" Folge eins und zwei
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