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Grossangriff von Aprilia: neue Powerbikes


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Grossangriff von Aprilia: neue Powerbikes

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23.04.2015Lesedauer: 5 Min.
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Aprilia RSV4 RFVergrößern des Bildes
Aprilia RSV4 RF (Quelle: Hersteller-bilder)

Macho-Maschinen aus Bella Italia: Die Motorrad-Ikone Aprilia lässt zwei neue Power-Bikes auf die Straße, die ihren Mann fordern. So stark sind das neue .

Die Motorrad-Legende Valentino Rossi ist allgegenwärtig: In der Kantine des Misano World Circuit zieren ein Dutzend großer Plakate des "Dottore“ die Wände. Hier, in Rossiland, präsentiert Motorradbauer Aprilia, der stolz auf mittlerweile 54 Weltmeister-Titel blickt, die jüngste Auflage seines Superbikes RSV4. Mit jeder Menge elektronischer Fahrhilfen und einer Leistung von nunmehr 201 PS ist das in der Superbike-WM über Jahre so erfolgreiche Motorrad jetzt auch für leistungsbewusste Menschen eine Überlegung wert, die nicht den Nachnamen Rossi, Haslam oder Sykes tragen. Mit einem PS pro Kilo Leergewicht ist die RSV4 im exklusiven Kreis der allerstärksten Sportbikes angekommen.

Ein Sound für echte Kerle

Insbesondere der V4-Motor übt auf den Fahrer eine große Faszination aus: 999,6 Kubikzentimeter misst sein Hubraum, je zwei Kolben stehen im 65 Grad-Winkel zueinander. Das ergibt ein ganz spezifisches, dumpfes Auspuffgeräusch, das insbesondere beim Herausbeschleunigen aus mit mittlerer Drehzahl absolvierten Kurven sehr animierend wirkt. Blitzschnell dreht der Motor bis an die Maximalleistung bei 13.000 Umdrehungen. >>

Die Gangwechsel verlaufen dank leichtgängiger Kupplung und präziser Schaltung einwandfrei. Wer mag, setzt den serienmäßigen Quickshifter ein, der das Kuppeln – aufwärts – überflüssig macht. Ein Granaten-Antrieb, anders kann man es nicht sagen. Er überzeugt mit Kraft in allen Lebenslagen; die Drehmomentkurve mit einem Spitzenwert von 115 Newtonmetern bei 10.500 Umdrehungen dokumentiert das eindrücklich. Für den, der’s wissen will: Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 305 km/h angegeben.

Auch dem Fahrwerk merkt man an, dass Aprilia eine reiche Rennsport-Erfahrung hat: Der leichte Aluminium-Brückenrahmen ist vorne bei der teureren RF-Version mit einer aufwendigen Öhlins-USD-Gabel verbunden, hinten arbeitet ein ebenfalls in allen Parametern verstellbares Zentralfederbein in Rennkonfiguration desselben Edelherstellers. Die Grundabstimmung taugt, wie beabsichtigt für Durchschnittsfiguren; wer größer und auch schwerer ist, hat allerdings eine Menge Einstellarbeiten vor sich, bis ein zufriedenstellendes Fahrwerks-Setup gefunden ist. >>

Denn grundsätzlich ist die RSV4 ein eher nervöses Sportbike; es gibt Motorräder in dieser Kategorie, mit denen man leichter "warm" wird. Das für extreme Fahrmanöver auf der Rennstrecke nötige Vertrauen sorgfältig erarbeitet werden. Ist es dann einmal vorhanden, ist Fahrfreude beim Bike aus dem norditalienischen Noale garantiert: Die achtstufig einstellbare Traktionskontrolle regelt sehr feinfühlig, die Wheelie-Kontrolle hält das Vorderrad genauso am Boden wie die Abhebeerkennung des Bosch-ABS das, beim harten Bremsen, sehr leicht werdende Hinterrad zuverlässig einfängt. Wie es sich für solches Sportbike gehört, sind alle Fahrhilfen unabhängig voneinander ein- und bei Bedarf auch abstellbar.

Auch ergonomisch passt alles auf der RSV4 RF für den Einsatz auf der Rennstrecke: Komfortfahrer haben auf ihr ohnehin nichts verloren. Mit einem Preis von 21.490 Euro ist die RF-Ausführung der Aprilia RSV4 ein hochwertiges, fair ausgepreistes Motorrad, das in technischer Hinsicht keinen Vergleich zu scheuen braucht. Verdient hat die Aprilia RSV4 einen Erfolg am Markt. Die Entwickler haben alles dafür Nötige getan. Jetzt liegt es an der Handelsorganisation der zur Piaggio-Gruppe gehörenden Marke Aprilia, die Erinnerung an das am Markt glücklose Vorgängermodell auszulöschen.

Aprilia Tuono V4 1100: rasantes Naked-Bike

Rasant sind Biker auch auf der neuen Aprilia Tuono V4 1100 unterwegs. Sie ist eines der leistungsstärksten Naked Bikes, die der Markt zu bieten hat: 175 PS und 121 Newtonmeter Drehmoment lauten die Eckdaten des V-Vierzylinders, dessen Grundkonzeption von Aprilias Superbike-Motor stammt. Vermutlich hätte Valentino Rossi seine Freude mit ihr: Ein echtes Macho-Bike, dank der zierlichen Statur aber auch für "Buben" wie den ewigen Lausbub Rossi nicht zu groß.

Das Hubraumplus von knapp 80 Kubikzentimetern, etwas weniger scharfe Nockenwellen und diverse andere Änderungen führen beim 1100er-Motor zu einer sehr fülligen Leistungskurve: Dass die obersten 2000 Umdrehungen zugunsten von mehr Kraft bei mittleren und unteren Drehzahlen nicht zur Verfügung stehen, ist absolut kein Verlust – eher im Gegenteil: Es macht unglaublich Spaß, mittels des Quickshifters zwischen 4000 und etwa 8000 Touren herumzuballern. Der V4-Motor wird als außergewöhnlich animierendes Triebwerk empfunden, das angesichts seiner Maximalleistung von 175 PS natürlich Kraft im Überfluss zur Verfügung stellt. Bei 8000 Umdrehungen stehen sage und schreibe fast 20 PS mehr zur Verfügung als beim bisherigen 1000er V4.

Ist man im Rahmen der Präsentationsfahrt auf den miserablen Landstraßen der östlichen Emilia Romangna unterwegs, freut man sich häufiger als gewünscht über Aprilias Fahrsicherheitssysteme. >>

Die achtfach justierbare Traktionskontrolle bekommt reichlich zu tun,die dreifach einstellbare Wheelie Control hält bei ungestümem Gasgeben auf Wellen bei Bedarf das Vorderrad ordentlich am Boden. Zudem gibt es für Rennstreckeneinsätze eine Launch Control, mit deren Hilfe sich Starts optimieren lassen. Der Quickshifter, der die Kupplungsbetätigung überflüssig macht, funktioniert ausgezeichnet; leider beherrscht er aber nur die Aufwärts-Richtung. Fürs Zurückschalten muss konventionell gekuppelt werden – schade, dass die Aprilia-Entwickler diese Disziplin noch nicht beherrschen.

Das ABS kennt drei unterschiedliche Eingriffs-Niveaus, so dass unterschiedliche Fahrer-Ansprüche erfüllt werden können. Die Gasannahme haben wir in keinem der drei Modes als ausgesprochen weich empfunden, aber die Tuono – das Wort bedeutet "Donner" – will ja auch nicht sanftmütig daherkommen, sondern ist schon von ihrer Grundkonzeption her ein Bike für erfahrene Männer. Insofern passt das schon zusammen.

Kein Motorrad für ungeübte Wochenend-Cruiser

Über das Fahrwerk mit der gegenüber dem Vormodell um vier Millimeter verlängerten Alu-Schwinge können wir nach dem ersten Ausritt nicht viel sagen: Zu schlecht waren die Straßen. Immerhin wissen wir: Die Tuono federt nicht schlecht und ist durchaus für Rodeo-artige Einsätze brauchbar.

Sehr gut gefallen haben die Bremsen. Ergonomisch kann die Tuono V4 1100 ebenfalls gefallen: Die gegenüber dem Vormodell um 1,5 Zentimeter abgesenkte Sitzposition führt allerdings bei größer gewachsenen Zeitgenossen zu einem engeren Kniewinkel. Lenkerkröpfung und –breite gefielen, die Polsterung des Sitzes gab auf der kurzen Tour ebenfalls keinen Grund zur Beanstandung.

Die Preise für das Bike starten bei 16.490 Euro. Die Factory-Version mit Öhlins-Teilen kostet 17.990 Euro. Alles in allem reiht sich die mit 205 Kilogramm fahrfertigem Leergewicht zeitgemäß leichte Tuono V4 1100 aus technischer Sicht ganz vorne unter die aktuellen Power-Nakeds vom Schlage einer KTM 1290 Super Duke R und BMW S 1000 R ein. Ihre Ausstattung ist gut, die Verarbeitung – mit kleinen Einschränkungen etwa bei den Lenkerarmaturen – ok, die Ergonomie passt, die Kraftübertragung funktioniert tadellos. Man darf gespannt sein, ob der Donner aus Noale in Mattighofen und München deutlich vernommen wird führt. Bilder der neuen Bikes von Aprilia finden Sie in unserer Fotoshow.

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