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Autonomes Fahren: Der Führerschein wird noch lange gebraucht


Autonomes Fahren
So realistisch ist das Autofahren ohne Führerschein

Von t-online
Aktualisiert am 06.09.2016Lesedauer: 2 Min.
Der Führerschein wird noch eine Weile gebraucht.Vergrößern des BildesDer Führerschein wird noch eine Weile gebraucht. (Quelle: imago-images-bilder)
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Wie realistisch ist die Vision des VW-Digitalchefs Johann Jungwirth eigentlich?

"Ich bin der festen Überzeugung, dass meine Kinder keinen Führerschein mehr brauchen", sagte VW-Digital-Chef Johann Jungwirth. "Die nachfolgenden Generationen werden auf uns zurückblicken als die armen Menschen, die noch selber fahren mussten", meinte der 43-Jährige.

Autofahren und Führerschein gehören eng zusammen

Die Fahrerlaubnis gibt es bereits seit 1909. Wer heute ohne Führerschein am Steuer erwischt wird, begeht eine Straftat (Fahren ohne Fahrerlaubnis, §21 StVG), so Jost Kärger, ADAC-Jurist.

Bislang brauchen nur Fußgänger und Radfahrer keine Fahrerlaubnis, um am Verkehr teilnehmen zu dürfen. Das regelt die Fahrerlaubnisverordnung.

Momentan darf sich ein Fahrer von Assistenzsystemen unterstützen lassen, die Technik darf Beschleunigen, Bremsen und auch Lenken. Was muss aber passieren, damit die Technik das Steuer komplett übernehmen kann?

Das Auto muss sich radikal ändern

Dazu müsste sich zum einen die Technik zum autonomen Auto weiterentwickeln, meint Christoph Hecht, Fachreferent für Verkehrssicherheit beim ADAC. Ein Beispiel dafür ist das Google-Auto: Dort wird auf Bedienelemente wie Lenkrad oder Pedale komplett verzichtet.

Wie Taxifahren, nur ohne Fahrer

Der "Fahrer" wird zum Passagier und gibt nur noch das Ziel an. "Sofern solche Fahrzeuge jemals für den Straßenverkehr zugelassen werden, wäre voraussichtlich keine Fahrerlaubnis erforderlich", so Hecht.

Autofahren unterscheidet sich von Bus und Bahn dann nur noch durch eine individuelle Streckenführung. Aber bis es so weit ist, brauchen wir auch eine neue Gesetzgebung.

Neues Gesetz soll Fahrer nur entlasten

Verkehrsminister Dobrindt hat zwar eine Initiative zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes gestartet. Aber diese reicht noch lange nicht, um wirklich autonom fahren zu können: Trotz der Entlastung durch die Technik muss der Fahrer sein Fahrzeug selbst steuern können und den Verkehr überwachen.

Verkehrsexperte Hecht: "Von daher wird auch für diesen hoch- oder vollautomatisierten Fahrbetrieb weiterhin die Fahrerlaubnis erforderlich sein und der Fahrer darf auch nicht schlafen, alkoholisiert oder anderweitig unfit für den Fahrbetrieb sein."

Wer haftet bei einem Unfall?

Doch schon in diesem Stadium stellt sich die Frage nach der Haftung: Wenn der Fahrer nicht mehr der "Chef" hinter dem Steuer ist, wer ist dann Schuld bei einem möglichen Crash? Der ADAC ist laut Hecht der Auffassung, dass der Fahrer während solcher Betriebsphasen vollständig von der Verantwortung entbunden ist und nicht haftbar gemacht werden kann.

Was, wenn Autos mit Fahrern auf Computer treffen?

Den führerscheinlosen Fahrer eines autonomen Fahrers wird es schon aus einem Grund nicht so bald geben können: Wir werden über viele Jahrzehnte einen Mischverkehr mit manuellen und automatischen Autos haben.

Zwar ist davon auszugehen, dass sich die programmierten, automatisierten Autos strenger an die Verkehrsregeln halten als die meisten menschlichen Fahrer. Aber: Wie soll sich ein autonomes Fahrzeug in sogenannten Dilemmasituationen verhalten? Ein Beispiel: Rast das Fahrzeug im Notfall gegen einen Baum (schützt andere Verkehrsteilnehmer) oder in eine Menschenmenge (schützt den Passagier)?

Autonomes Fahren: Das letzte Stadium ist noch weit

Es ist also noch ein weiter Weg, bis automatisierte Fahrzeuge technisch wirklich in der Lage sind, vollkommen autonom zu fahren. Zweitens müssen die verkehrsrechtlichen Fragen alle geklärt und die Gesetze dementsprechend geändert werden. Ob die Kinder von Johann Jungwirth wirklich keinen Führerschein mehr brauchen, ist zweifelhaft.

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