Zocken im Auto: BMW macht neue Modelle zu Spielekonsolen

Auf dem Rastplatz oder in der Ladepause eine Runde Videospiele im Auto zocken: Das ist ab kommendem Jahr unter bestimmten Bedingungen bei BMW möglich.

Ladepausen für E-Autos können nerven. Doch die Autohersteller schaffen Abhilfe: Einerseits laden Akkus moderner Bauart immer schneller, sodass es schon nach weniger als einer halben Stunde auf die nächste Etappe gehen kann. Andererseits überlegen sich die Konzerne, wie sie die immer größer werdenden Displays für die Freizeitgestaltung nutzen können:

Bei Tesla ist es schon länger möglich, Netflix über das eingebaute Display zu schauen. Seit Anfang 2021 kann man Videospiele darauf zocken. Auch Titel der beliebten Plattform Steam werden künftig integriert, kündigte das US-Unternehmen an. Andere Hersteller ziehen angesichts immer stärkerer Hard- und Software im Auto nach. BMW hat angekündigt, zusammen mit dem Unternehmen AirConsole ab kommendem Jahr sogenanntes "Casual Gaming" in neuen Autos zu integrieren. Das sind Spiele, die leicht zugänglich sind, sich einfach steuern lassen und schnelle Erfolgserlebnisse versprechen.

Neues Infotainment-System ist Voraussetzung

Basis dafür ist das Curved Display, das unter anderem im iX, im i4, im gelifteten 3er oder im 2er Coupé. BMW verspricht eine "große, vielseitige Spiele-Auswahl", die direkt im Fahrzeug-Entertainmentsystem läuft. Die Spiele werden online bereitstellt und direkt im Fahrzeug-Entertainmentsystem ausgeführt.

Gesteuert wird per Smartphone: Handy und Auto werden beispielsweise über einen QR-Code miteinander gekoppelt. Anschließend können die Spieler sofort starten.

180 Spiele bei AirConsole verfügbar

Aktuell bietet AirConsole mehr als 180 Spiele über seine Plattform an, darunter Rennspiele, Jump'n'Run-Games oder auch Klassiker wie Tetris. Viele der Games richten sich an mehrere Spieler im Multiplayer-Modus. Ob und wann genau alle diese Spiele in BMWs erhältlich sind, ist noch nicht bekannt. AirConsole verlangt aktuell monatlich 1,99 US-Dollar, also umgerechnet 2,05 Euro für seinen Abo-Dienst.

Aus Sicherheitsgründen lassen sich die Spiele nur bei stehendem Auto starten. Tesla hatte Ende 2021 heftige Kritik der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) geerntet, weil sich nach einem Software-Update mehrere Spiele auch während der Fahrt starten ließen. Tesla bezog sich auf einen Sicherheitshinweis, der Fahrer davor warnte, selbst zu zocken – das Angebot richte sich beim fahrenden Auto nur an die anderen Insassen.