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Auto | Unfall: Wie Autos Fußgänger auch schützen sollen


Technik mit Verstand
Wie Autos auch Fußgänger schützen sollen

dpa, Thomas Geiger

Aktualisiert am 13.08.2021Lesedauer: 3 Min.
Dummy gelaufen: Falls der Fahrer zu spät reagiert, greift der Assistent ein.Vergrößern des BildesDummy gelaufen: Falls der Fahrer zu spät reagiert, greift der Assistent ein. (Quelle: Daimler AG/dpa-tmn)
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Airbags, Abstandsradar, robuste Crash-Strukturen: Kaum irgendwo auf der Straße ist man so sicher wie im Auto. Moderne Pkw schützen aber nicht nur ihre Insassen – sie passen auch auf Passanten auf.

Die Insassen moderner Autos werden unter anderem von stabilen Karosseriestrukturen, bis zu einem Dutzend Airbags und einem Heer elektronischer Helfer vor Schaden bewahrt.

Fußgänger hingegen sind an und auf der Straße den Gefahren eines Unfalls nahezu ungeschützt ausgesetzt. Weil ihnen nichts als die eigene Vorsicht und Vernunft hilft, haben aber auch moderne Fahrzeuge ein Auge auf sie – und das kann man mittlerweile wörtlich nehmen.

Fußgängererkennung mit Notbremsfunktion

Die Zeiten, in denen der sogenannte Fußgängerschutz ausschließlich passiv – also mit einer Art Knautschzone für die Knochen der Anderen – erfolgte, sind lange vorbei. Moderne Autos nutzen Kameras und Radarsensoren, um ihren Fahrer vor Passanten zu warnen, oder sie steigen bei drohenden Kollisionen sogar selbstständig in die Eisen.

"Fußgängererkennung mit Notbremsfunktion" heißt dieses System, das bei fast allen Neufahrzeugen zur Serienausstattung zählt. Denn ohne in dieses früher teuer verkaufte Extra fallen Neuwagen nach Angaben des ADAC heute im sogenannten Euro-NCAP-Test glatt durch und bekommen keinen der so begehrten fünf Sterne.

Bessere Sichtbarkeit bei Dunkelheit

Weil sich damit aber vor allem bei höherer Geschwindigkeit nicht alle Unfälle vermeiden lassen, kombinieren viele Hersteller solche Systeme mit einem Ausweichassistenten. Erkennt dieser ein Objekt oder eine Person auf der Fahrbahn und befürchtet einen Crash, unterstützt er den Fahrer parallel zur Vollbremsung mit dem richtigen Lenkwinkel dabei, einen Haken um das Hindernis zu schlagen.

Weitere Assistenten zum Fußgängerschutz zielen vor allem auf eine bessere Sichtbarkeit bei Dunkelheit. So setzen etwa die französischen Marken Peugeot, Citroën und DS Infrarot-Kameras mit einer speziellen Bilderkennung ein und markieren gefährdete Kandidaten auf dem Display. Andere Hersteller wie Audi programmieren ihre intelligenten Scheinwerfer so, dass nachts Fußgänger am Fahrbahnrand gezielt angeleuchtet werden, um den Fahrer zu warnen.

"Soft Nose" an der Fahrzeugfront

Falls es der elektronischen Weitsicht und den Warnungen zum Trotz doch zum Kontakt zwischen Körper und Karosserie kommt, greift der passive Fußgängerschutz. Er ist tief in Design und Konstruktion der Fahrzeuge verankert, sagt Mercedes-Sprecher Koert Groeneveld und berichtet von weich hinterschäumten Kühlermasken, die im Industriejargon "Soft Nose" heißen.

Zudem seien die Höhen der Hauben und die Kanten der Kotflügel so berechnet und mit Crashtest-Dummies erprobt, dass schwere Verletzungen bestmöglich vermieden werden und der Aufschlag auf die Karosserie so weich wie möglich erfolge.

Manchmal ist die E-Mobilität zu leise

Auch deshalb montieren Hersteller inzwischen Pyrotechnik unter der Motorhaube, um diese bei einem Fußgängeraufprall etwas anzuheben und so den Aufschlag auf den unnachgiebigen Motorblock zu verhindern. Alternativ dazu gibt es bei einigen Modellen auch Airbags, die sich etwa von außen auf die Motorhaube und vor die Frontscheibe legen, sagt Robert Buchmeier vom Zulieferer ZF.

Ein vergleichsweise neues Instrument im Fußgängerschutz ist der Soundgenerator, den die Behörden für Elektrofahrzeuge vorschreiben. Weil die Stromer still dahinsurren und von Fußgängern übersehen werden könnten, brauchen sie ein "Acoustic Vehicle Alerting System" (AVAS). Lautsprecher zum Beispiel im Unterboden oder in Radhäusern senden einen Warnton aus, der bis etwa Tempo 20 zu hören sein muss.

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Elektronik erstellt Bewegungsprofile

Die Intelligenz für den Fußgängerschutz muss aber nicht allein im Auto sitzen. So hat die koreanische Technologiefirma LG die Testversion einer Smartphone-App vorgestellt, die in Echtzeit Bewegungs- und Positionsdaten kontrolliert und Nutzer warnen kann, wenn sie auf Kollisionskurs sind.

Auch Forscher verschiedener Fraunhofer-Institute setzen auf externe Intelligenz und haben ein Radar-Sensorsystem entwickelt, das Fußgänger beobachten und Verkehrsteilnehmer warnen kann, bevor es zur Gefahr kommt: Die Elektronik erstellt Bewegungsprofile und -prognosen etwa von wartenden Personen an einer Bushaltestelle – und löst einen Alarm aus, wenn sich tatsächlich ein Passant der Fahrbahn nähert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
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