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Autotest: Coupé-Duell Mercedes E 500 Coupé - Audi S5


Neuvorstellungen & Fahrberichte
Coupé-Duell Mercedes E 500 Coupé - Audi S5

Tom Grünweg

31.08.2010Lesedauer: 4 Min.
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Mercedes E-Klasse Coupé gegen Audi S5 (Fotos: Hersteller)Vergrößern des Bildes
Mercedes E-Klasse Coupé gegen Audi S5 (Fotos: Hersteller)

In der gehobenen Mittelklasse ist die Karosserieform ein Statement. Statusbewusste fahren Limousine, Familienmenschen wählen Kombi, Lebemänner greifen zum Coupé. BMW hat für Letztere nichts zu bieten, Mercedes und Audi schon. "Spiegel Online" vergleicht die Platzhirsche.

Mercedes E 500 Coupé gegen Audi S5

Bei Mercedes wechselte der Wagen ständig die Bezeichnung. Das Coupé der E-Klasse hieß mal CE, mal CLK und jetzt wieder eindeutiger: E-Coupé. Immerhin, es gab den Zweitürer in der Baureihe praktisch durchgehend. Auch Audi tritt seit einiger Zeit mit dem A5 in diesem Segment an. Zum Vergleich griffen wir zu den Topmodellen der Coupé-Konkurrenten, nämlich zum Mercedes E 500 Coupé und zum Audi S5.

Audi S5 von Walter da Silva gezeichnet

Die Unterschiede zwischen den beiden Coupés könnten kaum größer sein - zumindest gilt das für das Design. Der Audi stammt noch aus der Feder von Walter de Silva (inzwischen VW-Designchef) und gibt mit sanften Rundungen, schnörkellosen Linien und ausgewogenen Proportionen den eleganten Verführer. Das Styling des Autos wirkt italienisch - vielleicht behauptete de Silva, der aus der Lombardei stammt, deshalb bei der A5-Premiere 2007, dass dies sein gelungenstes Auto sei.

Kante statt Kurve beim Mercedes

Der neue Mercedes-Designchef Gordon Wagener wiederum wirkte bereits federführend an der Gestaltung des E-Klasse Coupés mit - und folgte dabei ganz anderen Idealen. Das Auto sieht durchaus auch elegant aus, vor allem aber kraftvoll und längst nicht so fließend und selbstverständlich. Der Mercedes-Zweitürer müht sich vergebens um optische Leichtigkeit, und vermutlich ist das genau so gewollt, denn nach dem eher verspielten Vorgängermodell CLK folgt das neue Coupé wieder einer klaren Linie. Kante statt Kurve sozusagen - und das gilt auch im Vergleich zum Audi A5.

Die E-Klasse wirkt schlanker

Von der Falte in Wagenmitte, die sich vom Bug bis zum Heck zieht, über die eckigeren Scheinwerfer bis hin zur Form des LED-Tagfahrlichts - bei Mercedes ist es ein Winkel, bei Audi ein Bogen - gibt es diese Unterschiede. Dennoch gibt es auch an der Mercedes-Karosserie fließende Passagen - wie sonst könnte das Auto das windschlüpfigste seiner Klasse sein. Obendrein ist das E-Klasse Coupé ein paar Zentimeter schmaler, dafür aber länger als der Audi A5 und wirkt deshalb etwas schlanker.

Ecke oder Bogen - es prallen zwei Formensprachen aufeinander

Die Unterscheidung zwischen Kurve und Kante setzt sich im Innenraum fort: Beide Modelle nutzen Komponenten aus dem Baukasten, insofern gibt es viele Gemeinsamkeiten mit den Limousinen und Kombi-Modellen der jeweiligen Baureihen. Und so wirkt auch das Interieur des Audi leichter und geschmeidiger als der gradliniger und kantiger gestaltete Mercedes. Ob Mittelkonsole oder Oberseite der Armaturentafel - der Audi zeigt Schwung, der Mercedes eher Solidität. Selbst bei den Ausströmern für Warm- oder Kaltluft lässt sich das erkennen - Rechteck (Mercedes) konkurriert hier gegen Kreis (Audi).

Zwischenstand: Vorsprung für Audi

Coupés kauft man auch wegen ihrer Ausstrahlung, wegen ihres Designs - und das ist Geschmackssache. Und so empfinden wir den Audi S5 außen wie innen als das schönere, stimmigere Auto. Das Coupé der Mercedes E-Klasse hat zwar gegenüber dem Vorgängermodell optisch an Kraft und Kontur gewonnen, wirkt aber noch immer ziemlich sachlich und nüchtern.

Zweiter Teil: Technik, Komfort, Fahrgefühl

Beide Autos bieten, unabhängig vom unterschiedlichen Stil, ein hohes Maß an Alltagskomfort. Das Platzangebot auf den vorderen Sitzen ist im Mercedes und Audi sehr ordentlich; im Fond geht es eingeschränkter zu, doch das liegt in der Natur eines Coupés. Vor- oder Nachteile ergeben sich jedoch weder für die Hinterbänkler des einen, noch des anderen Modells. Die Oberflächenmaterialien in den Konkurrenten geben ebenfalls keinen Anlass zu Kritik - das wird man bei Preisen um 60.000 Euro aber auch erwarten dürfen.

Ein Knopf für viele Funktionen

Ähnlich ist auch die Fülle der Funktionen in den beiden Modellen. Im Grund ist es viel zu viel, was man als Fahrer alles einstellen und regeln kann. Immerhin gibt es in beiden Autos einen zentralen Dreh-Drück-Schalter auf der Mittelkonsole, über den Klimaanlage, Navigationssystem und anderen Komforteinrichtungen zentral gesteuert werden können.

Müdigkeitswarner beim Mercedes

Das E-Klasse Coupé trumpft dann noch mit einigen Extras auf, die dem Audi fehlen. Zum Beispiel wird den Mercedes-Passagieren auf den Vordersitzen der Sicherheitsgurt von einem Teleskoparm angereicht. Und es gibt einen so genannten Attention-Assist, ein Assistenzsystem, das den Fahrer beobachtet und bei ersten Anzeichen von Müdigkeit zu einer Pause mahnt.

Nahezu identische Leistung und Verbrauch

So unterschiedlich der Auftritt beider Autos ist, so nahe kommen sie sich bei den technischen Daten. Der V8-Motor des E 500 leistet 387 PS und verbraucht 10,9 Liter im Schnitt, während Audi für den Achtzylindermotor des S5 eine Leistung von 353 PS und einen Verbrauch von 10,8 Litern ausweist. Und klar doch: 250 km/h schaffen beide Modelle mühelos. Beim Preis hingegen gibt es wieder einen deutlichen Unterschied. Der Audi S5 kostet ab 61.050 Euro (mit Sechsgang-Tiptronic), der Mercedes E 500 Coupé mindestens 66.997 Euro.

In Fahrt wird der Mercedes geschmeidig, der Audi eher ungestüm

Beim Fahren wiederum werden Unterschiede deutlich, die man im übertragenen Sinn auch als kantig und kurvig beschreiben könnte - allerdings mit gegenüber dem Design vertauschten Rollen. Denn in Fahrt ist der Mercedes das geschmeidigere Auto, ein gelassener Gleiter, dessen Automatikgetriebe sanft die Gänge sortiert und dessen Fahrwerk auch unebene Straßen glattbügelt. Das E-Klasse Coupé ist etwas strammer abgestimmt als die Limousine, aber weit entfernt von einem Sportwagen, ist der E 500 so etwas wie der Grandseigneur unter den Coupés. Und dass der Wagen, wenn es nötig ist, auch vehement losstürmen kann, versteht sich bei 387 PS von selbst.

Audi S5 ist auf Sport getrimmt

Der Audi S5 hingegen ist nicht das Auto, mit dem man einfach so lässig dahin rollt - dieser Wagen will mit Verve gefahren werden. Er lässt den Heißsporn raushängen, giert nach Gas, hält sich mit Motorgebrüll keineswegs zurück und fordert von Fahrer kraftvolles zupacken am Lenkrad. Dazu passt die knackiger schaltende Automatik. Und wer das adaptiven Fahrwerk auf Sport stellt, spürt augenblicklich auch jede noch so feine Unebenheit der Straße.

Endstand: zwei unterschiedliche Typen

In der aktuellen Modellfolge ist das E-Klasse Coupé das jüngere Auto, daher auch die neuen Assistenzsysteme. Der Wagen ist ein Coupé für Genießer. Mit dem zweitürigen E 500 muss man nichts mehr beweisen - der Wagen ist für sich genommen eine klare Ansage. Der Audi dagegen wird all jene begeistern, die gerne und gerne sportlich Autofahren. Und obwohl er schon ein paar Jahre mehr auf dem Heckdeckel hat als der Mercedes, ist er das frischere, jugendlichere Modell.

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