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OPPO Find N: Das chinesische Falthandy im Test


Falthandy im Test
So gut ist das OPPO Find N


Aktualisiert am 03.03.2022Lesedauer: 5 Min.
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t-online hat das Find N von OPPO getestet.Vergrößern des Bildes
t-online hat das Find N von OPPO getestet. (Quelle: t-online)

Das Find N ist das erste Falthandy des chinesischen Herstellers OPPO. Wie gut das Design in der Realität tatsächlich funktioniert und was das Smartphone zu bieten hat, klärt unser Erfahrungsbericht.

Mit dem Find N hat der chinesische Smartphone-Hersteller OPPO Mitte Dezember sein erstes Falthandy vorgestellt. War vor allem Samsung für derartige Handydesigns in den vergangenen Jahren aufgefallen, wollen nun auch die Chinesen ihr Glück probieren.

Zusammengeklappt erinnert das Find N von der Größe her grob an ein iPhone 8 oder Samsung Galaxy S7 – also Smartphones der älteren Generation. Es handelt sich also um ein relativ kompaktes Handy.

Der Clou hierbei ist aber die entfaltete Version – diese kommt deutlich opulenter daher und macht aus dem kleinen Smartphone ein Mini-Tablet. Wie gut sich das OPPO im Alltag geschlagen hat und ob das Konzept überzeugen kann, klärt unser Erfahrungsbericht.

Design & Display

Das Find N ist mit zwei Bildschirmen ausgestattet: einem Außendisplay und einem aufgefalteten sehr großen Innendisplay. Durch die gute Größe und hohe Auflösung lässt sich das Außendisplay im zusammengeklappten Zustand auch wunderbar als Standarddisplay nutzen. Surfen, simsen, Musik hören, telefonieren – all das klappt hier wie bei einem normalen Smartphone.

Hier hat OPPO den Konkurrenten von Samsung & Co. etwas voraus, denn deren Falt-Handys bieten meist nur niedrig aufgelöste und kleine Außendisplays an, die sich zwar für kurze Ausflüge ins Internet oder die Musik-Streaming-App lohnen, aber das eigentliche Display nicht ersetzen können.

Die große Besonderheit des Find N ist aber natürlich das auseinandergeklappte Innendisplay. Wer gerne Videos guckt, in sozialen Netzwerken unterwegs ist oder sehr viel auf dem Handy tippt, wird die Größe und Qualität des Bildschirms zu schätzen wissen.

Hat man sich an die Breite gewöhnt, geht hier alles gut und problemlos von der Hand. Ein Nachteil ist lediglich das Seitenverhältnis: Viele Videos und Webseiten sind nicht für das nahezu quadratische Display ausgelegt.

Einen weiteren Vorteil bietet das große Display auch bei der Nutzung mehrerer Apps gleichzeitig auf dem Bildschirm. Multitasking bieten auch andere Smartphones an, dort wird das Arbeiten in mehreren Apps auf dem Display aber sehr schnell sehr fummelig – bei OPPOs Falt-Handy ist das nicht der Fall. Hier lässt sich der große Bildschirm im Splitscreen-Modus teilen und beide Seiten unterschiedlich mit Apps bestücken.

Durch das flexible Scharnier und angepasste Betriebsmodi lassen sich einzelne Apps auch nicht nur bei völlig zusammen- oder ausgeklappten Zustand nutzen, sondern auch in einer Zwischenform. Dies ist zum Beispiel in der Nachrichten-App möglich, dort lässt sich auf der unteren Bildschirmhälfte tippen und auf der oberen wird der Text angezeigt.

Kamera

Insgesamt sind hier drei rückseitige und zwei Selfie-Kameras verbaut. Die hier verbauten Linsen kamen auch schon in anderen OPPO-Geräten zum Einsatz, beispielsweise beim Find X3 Pro oder dem Neo.

Bei den Kameras handelt es sich nicht um die derzeitige Smartphone-Spitzenklasse, die Bilder können sich aber definitiv sehen lassen. Vor allem auf dem großen Bildschirm kommen die Aufnahmen toll zur Geltung. Die Farben stimmen, die Bilder sind detailreich und die Schärfe weiß auch zu überzeugen.

Tolle Schnappschüsse – wenn die Lichtverhältnisse mitspielen – lassen sich mit dem Find N definitiv hinbekommen. Bei Dunkelheit lässt sich auch der Nachtmodus aktivieren. Dieser ist bei schlechten Lichtverhältnissen zwingend notwendig, um noch scharfe Bilder knipsen zu können. Aufnahmen bei schlechtem Licht werden durch aktivierten Nachtmodus deutlich besser.

Eine Besonderheit der beiden Displays: Diese können etwa im Fotomodus zusammenarbeiten. Auf dem Außendisplay wird dann eine Vorschau des Fotomotivs angezeigt. Die Selfie-Kamera überzeugt leider nicht auf ganzer Linie, häufig werden Aufnahmen unscharf.

Aber genau hier schafft das Design Abhilfe: Durch den Vorschaumodus lassen sich mit den Rückseiten-Kameras auch Selfies schießen – zeitgleich kann man im Außendisplay sehen, wie das Foto aussehen wird und kann so Gesichtsausdruck und Pose entsprechend anpassen.

Durch das Scharnier lässt sich das Find N übrigens auch als Stativ-Ersatz nutzen. So kann das Smartphone aufgeklappt positioniert und als "Standkamera" verwendet werden. In Situationen, in denen man gerne von weiter weg ein Selfie machen möchte und einen ebenen Untergrund in der Nähe hat, ist das durchaus praktisch.

Betriebssystem & Handhabung

Unser Testgerät war eine chinesische Version des Find N und lief mit OPPOs eigenem Betriebssystem Color OS 12, das an Android 11 angelehnt ist. Konkret heißt das: kein Zugriff auf den Google Play Store. Der absolute Großteil der Apps, die man sonst in Deutschland und Europa kennt und nutzt, gibt es nicht.

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Auf dem Smartphone ist ein chinesischer App-Store installiert und die Hauptsprache des Smartphones ist auch Chinesisch. Zwar kann man Englisch wählen, Deutsch gehört aber nicht zu den verfügbaren Sprachen.

Die meisten vorinstallierten Apps waren zum großen Teil ein Rätsel, nur einige wenige wie TikTok oder WeChat waren bekannt. Man sieht und merkt also deutlich: Hierbei handelt es sich (vorerst) um ein Produkt, das hauptsächlich auf den chinesischen oder großasiatischen Markt ausgerichtet ist.

Wer sich technisch auskennt, kann zwar auch den eigenen Google-Account in den Einstellungen hinzufügen und einen Play Store installieren, bequem und sicher ist dieser Umweg aber nicht. Wer damit keine Probleme hat, wird mit dem Find N sicher seinen Spaß haben. Wer es gerne schlicht und einfach mag, wird jedoch keine Freude am chinesischen Betriebssystem und der stark eingeschränkten App-Verfügbarkeit haben.

Anmerkung, 3. März 2022: Bei dem uns zur Verfügung gestellten Modell handelte es sich um eine chinesische Version des Find N. Importversionen, die nicht regulär im deutschen Handel erhältlich sind und über Import-Händler bezogen werden müssen, laufen mit dem Betriebssystem Android 11 sowie ColorOS 12 for Fold.

Technische Daten

  • Außendisplay: 5,48 Zoll Full-HD AMOLED (1972 x 988 Pixel), 60 Hz, 402 PPI
  • Innendisplay: 7,1 Zoll AMOLED (1792 x 1920 Pixel), 1-120 Hz, 370 PPI
  • Prozessor: Qualcomm Snapdragon 888 mit 2,84 GHz
  • Grafikchip: Qualcomm Adreno 660 mit 840 MHz
  • RAM: 8 / 12 GB LPDDR5
  • Speicher: 256 / 512 GB (nicht erweiterbar)
  • Kamera: 50 MP + 16 MP Ultraweitwinkel + 13 MP Teleobjektiv (Rückseite), 32 MP (Front)
  • Akku: 4.500 mAh
  • Betriebssystem: ColorOS 12 for Fold / Android 11
  • Maße: 132,6 x 73 x 15,9 mm (gefaltet), 132,6 x 146 x 7,95 mm (entfaltet)
  • Gewicht: 275 g

Fazit

Falt-Smartphones bedienen immer noch ein Nischenpublikum und ein wenig Skepsis ist ob der Haltbarkeit des Scharniers und Displays definitiv angebracht. Hier macht OPPO aber einen großen Schritt in die richtige Richtung.

Das Find N ist sehr gut verarbeitet, das Scharnier fühlt sich hochwertig und robust an, ist gleichzeitig aber auch nicht zu schwergängig. Das Display überzeugt und der Nutzen eines hochwertigen Außenbildschirms ist unbestreitbar.

Die verbaute Technik sorgt für eine gute Performance und schnelles Surfen, Videos gucken oder Spiele zocken macht ebenfalls Spaß. Die Kamera weiß zu überzeugen und der starke Akku ist auch ein zu nennender Pluspunkt des Geräts.

Ein Nachteil ist wie bereits erwähnt der Fokus auf den chinesischen Markt, der es europäischen Nutzern unnötig schwermacht. Zudem wird das Gerät auch bisher nicht in Deutschland vertrieben, sondern es muss über Importshops bezogen werden. Mit einem Preis von um die 1.200 Euro (je nach Ausstattung) ist das Find N auch nicht gerade günstig.

Sollte sich OPPO zukünftig dazu entschließen, auch den deutschen Markt bedienen zu wollen, wäre das Find N ein absoluter Hingucker für jeden Falthandy-Fan. In unserem Test konnte das Gerät in den meisten Punkten überzeugen und ist für Liebhaber und Technikbegeisterte definitiv einen Blick wert.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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