Hacker attackieren zahlreiche russische Medienportale

Nach einem mutmaΓlichen Hackerangriff prangte eine kritische Stellungnahme zum Ukraine-Krieg auf der Startseite mehrerer Nachrichtenportale. Dort wird gefordert, Putin zu stoppen.
Mehrere Webseiten russischer Medienunternehmen sind gehackt worden. Auf den Startseiten der Nachrichtenportale Kommersant, Izvestia, TASS, Forbes und Takik Dehl prangte ein Aufruf, in dem dazu aufgefordert wurde, "den Wahnsinn zu stoppen und SΓΆhne und EhemΓ€nner nicht in den sicheren Tod zu schicken".
Neben dem Text war auch ein Bild der russischen Nationalflagge zu sehen, auf der eine Art stilisierter schwarzer Grabstein prangt. Auf diesem steht frei ΓΌbersetzt: "5300 getΓΆtete Soldaten innerhalb von vier Tagen des Krieges β mehr als im Ersten Tschetschenienkrieg (1994-96)". FΓΌr die Richtigkeit der angegebenen Zahlen gibt es keine offizielle BestΓ€tigung vonseiten der russischen Regierung.
Die Initiatoren der Nachricht sind sich bewusst, dass ihnen durch das VerΓΆffentlichen dieses Aufrufs berufliche und strafrechtliche Konsequenzen in Russland drohen werden:
"Diese Nachricht wird gelΓΆscht und einige von uns werden entlassen oder sogar eingesperrt. Aber wir kΓΆnnen es nicht mehr ertragen", heiΓt es dort weiter. Am Ende findet sich das Logo der Hackergruppe Anonymous. Wer genau diese Aktion initiiert hat, ist nicht bekannt.
Eine ungefΓ€hre Γbersetzung des Wortlauts
"Liebe BΓΌrgerinnen und BΓΌrger. Wir fordern Sie dringend auf, diesen Wahnsinn zu stoppen, schicken Sie Ihre SΓΆhne und EhemΓ€nner nicht in den sicheren Tod. Putin zwingt uns zu lΓΌgen und bringt uns in Gefahr. Wir wurden von der ganzen Welt isoliert, sie kaufen kein Γl und Gas mehr von uns. In ein paar Jahren werden wir wie in Nordkorea leben. Was nΓΌtzt uns das? Um Putin in die GeschichtsbΓΌcher eingehen zu lassen? Das ist nicht unser Krieg, also lasst uns ihn stoppen!"
Der Kampf tobt auch im Netz
Bereits in den jΓΌngsten Tagen hΓ€uften sich die Cyberangriffe gegen russische Unternehmen und die russische Regierung. So waren wΓ€hrend des Wochenendes unter anderem die Internetseite des russischen Verteidigungsministeriums, des Kreml und der Staatsduma nicht zu erreichen.
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Derzeit sucht auch die Ukraine UnterstΓΌtzung im Internet und fordert Freiwillige dazu auf, sich einer Cyber-Armee anzuschlieΓen, wie Vizepremierminister Mykhailo Fedorov bereits am Samstag auf Twitter mitteilte. Ziel seien gezielte Cyberangriffe auf russische Unternehmen und Regierungsorganisationen.
Verfolgen Sie weitere HintergrΓΌnde zum Ukraine-Krieg in unserem Newsblog. Diesen halten wir fΓΌr Sie konstant auf dem neuesten Stand.
- Eigene Recherche
- Novayagazeta