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Kaspersky: Emotionale Stellungnahme zu den Vorwürfen des BSI


"Reine Spekulationen"
Kaspersky wehrt sich gegen Anschuldigungen des BSI

Von t-online, arg

17.03.2022Lesedauer: 3 Min.
imago 92132067Vergrößern des BildesDie Zentrale des russischen Sicherheitsunternehmens Kaspersky. (Quelle: imago-images-bilder)
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In einer öffentlichen Stellungnahme wehrt sich Eugene Kaspersky gegen die Vorwürfe des BSI. Diese beruhen rein auf Spekulationen. Zudem findet er deutliche Worte für den Krieg in der Ukraine.

Am Dienstag veröffentlichte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik eine Warnung vor dem Einsatz von Produkten des russischen Sicherheitsunternehmens Kaspersky. Die Integrität der Unternehmensserver könne nicht geprüft werden und deshalb stelle die Nutzung von Kaspersky-Produkten ein vermeintliches Sicherheitsrisiko dar.

Jetzt reagiert der Gründer und CEO des Unternehmens Eugene Kaspersky mit einer emotionalen Stellungnahme auf die Vorwürfe. In diesem offenen Brief, den er am gestrigen Mittwoch auf dem offiziellen Kaspersky-Blog veröffentlichte, beklagt er nicht nur den Krieg in der Ukraine, sondern wehrt sich auch gegen die rein auf "Spekulationen" beruhende Einschätzung des BSI.

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"Ungerechtfertigter Angriff auf mein Unternehmen"

"Ohne auf Details einzugehen kann ich sagen, dass diese Behauptungen reine Spekulationen sind, die durch keine objektiven Beweise oder technischen Details gestützt werden", schreibt Kaspersky in dem Brief.

Dort kommt er auch zu dem Schluss, dass das BSI die Entscheidung alleine aus politischen Gründen getroffen haben muss, da es seiner Aussage nach keine belastbaren Beweise für die Vorwürfe gibt.

"Bei allem Respekt, ich betrachte die Entscheidung des BSI als einen ungerechtfertigten Angriff auf mein Unternehmen und insbesondere auf die Kaspersky-Mitarbeiter in Deutschland und Europa."

Kaspersky hat nach eigenen Aussagen dem BSI auch eine Zusammenarbeit angeboten, um durch eine zusätzliche technische Analyse und Prüfung der angebotenen Sicherheitsprodukte die Bedenken auszuräumen.

Laut Kaspersky scheint das BSI aber den Kontakt mit den deutschen Mitarbeitern zu meiden und bisher nicht auf derlei Angebote einzugehen.

Deutliche Worte zum Krieg in der Ukraine

Dabei ist es der Einschätzung Kasperskys nach unerlässlich, dass vor allem in solchen Krisen die Cybersicherheitsindustrie, "die auf der Grundlage von Vertrauen und Zusammenarbeit zum Schutz der digitalen Verbindungen […] aufgebaut wurde", weiterhin auf Kooperation, Transparenz und Verständigung setzt und sich nicht voneinander abschottet.

Zum Krieg in der Ukraine, der in russischen Medien nur als "Militäroperation" bezeichnet werden darf, findet Kaspersky auch deutliche Worte. Er sei "eine Tragödie, die bereits Leid über unschuldige Menschen gebracht und sich auf unsere hypervernetzte Welt [ausgewirkt hat]". Er hat die Welt verändert und "Familien, Beziehungen und Partnerschaften […] in der Ukraine, in Russland, in Europa und in der ganzen Welt auf dramatische Weise erschüttert".

Kaspersky könnte ungewollt zum Kriegsakteur werden

Als Grundlage seiner Warnung dient dem BSI vor allem die IT-Sicherheitslage in Russland. Durch das kriegerische Vorgehen der russischen Regierung in der Ukraine sei Kaspersky besonders gefährdet, als Ziel von Cyberangriffen ausgewählt zu werden.

Zudem könne ein russischer IT-Hersteller wie Kaspersky eben auch selbst zum Akteur im Krieg werden, beispielsweise wenn das Unternehmen sich – auch gegen seinen eigenen Willen oder unwissentlich – an Angriffen auf die Infrastruktur oder Zielsysteme des vermeintlichen Kriegsgegners beteiligen muss.

Belastbare Beweise für die Vorwürfe gibt es nach aktuellem Stand jedoch keine. Die Bedenken äußerte das BSI aber auch deshalb, weil vergangene Woche Berichte bekannt wurden, laut denen Russland seine Kontrolle über das Internet verstärken und sich so gut es geht vom weltweiten Netz abschotten möchte.

Gefährdet sind laut BSI vor allem Anwender der Virenschutzsoftware des Unternehmens und Behörden, die besondere Sicherheitsinteressen vertreten. Betreiber kritischer Infrastrukturen könnten ebenfalls betroffen sein. Das Bundesamt empfiehlt all diesen Anwendern, Software des Konzerns mit alternativen Produkten anderer Hersteller zu ersetzen.

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