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Liegt es an Elon Musk? Darum funktioniert das Internet in der Ukraine noch


Liegt es an Elon Musk?
Darum funktioniert das Internet in der Ukraine noch

Von t-online, jnm

19.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Zerstörung in Mariupol: Die Ukraine wirft Russland vor, Phosphorbomben eingesetzt zu haben.Vergrößern des BildesZerstörung in Mariupol: Die Ukraine wirft Russland vor, Phosphorbomben eingesetzt zu haben. (Quelle: Uncredited/AP/dpa-bilder)
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Die Ukraine steht seit Wochen unter schwerem Beschuss. Städte und Infrastruktur sind in vielen Landstrichen zerstört. Trotzdem funktioniert das Internet vielerorts noch. Wie kann das sein?

Seit vielen Wochen wird auf dem Gebiet der Ukraine ein schrecklicher Krieg ausgetragen. Russischer Beschuss mit Raketen und Artillerie sowie heftiges Bombardement haben etliche Städte verwüstet und zahllose Straßen zerstört.

Doch ausgerechnet das empfindliche Datennetzwerk des Internets scheint von den Zerstörungen erstaunlich wenig betroffen zu sein. Das beweist eine Datenanalyse – und sie zeigt auch die Gründe, weshalb das Netz in der Ukraine so überraschend widerstandsfähig ist.

Untersucht hat das Emile Aben von der Internet-Verwaltungs-Organisation RIPE Network Coordination Centre (NCC). Er hat seine Ergebnisse auf der Fachkonferenz RIPE 84 vorgestellt.

Experten rechneten mit schnellem Zusammenbruch

Die allgemeine Erwartung war, dass das Internet in der Ukraine nach Kriegsbeginn vergleichsweise schnell zusammenbricht. Tatsächlich zeigen die Messdaten aber, dass das Netz zwar Schäden davongetragen hat, aber noch immer vergleichsweise gut funktioniert.

Tatsächlich könne beobachtet werden, dass sich im Vergleich zum Kriegsbeginn nur noch etwa 85 Prozent der vernetzten Geräte im Web anmelden. Gründe dafür könnte die Zerstörung von Netzinfrastruktur sein. Vielfach sei das aber auch der Tatsache geschuldet, dass viele Menschen ihre Arbeitsplätze und ihr Zuhause verlassen haben und entsprechend die dortigen Geräte nicht mehr starten.

Natürlich gebe es in den Daten lokal auch klar sichtbare Ausfälle – in Mariupol etwa wurde auch die Internetinfrastruktur zerstört. Gleichzeitig habe sich aber gezeigt, dass das ukrainische Internet gegen solche punktuellen Ausfälle eine erstaunliche Resilienz beweise.

Grund dafür sei etwa, dass der Markt der Internetanbieter in der Ukraine sehr dezentralisiert ist – statt einer Handvoll großer Anbieter, wie man es etwa in Deutschland kennt, gebe es dort eine große Zahl kleinerer Anbieter. Fällt ein einzelner aus, sei der Schaden schlicht nicht so groß.

Musks Satelliteninternet spielt dabei keine Rolle

Rund 55 Prozent der gesamten Internetnutzer erhalten ihren Anschluss von Anbietern, die jeweils weniger als ein Prozent Marktanteil haben. Damit gehört die Ukraine zu den Ländern mit der weltweit geringsten Marktkonzentration bei Internetanbietern.

Außerdem gebe es eine hohe Zahl an Internetknoten, von denen keiner wirklich dominant sei.

Elon Musks Satelliteninternet Starlink habe in seiner Analyse des gesamten Internetverkehrs übrigens keine messbare Rolle gespielt. Das erklärte der Forscher auf Nachfrage nach dem Vortrag.

Allerdings habe er punktuelle Beispiele gesehen, in denen das Satelliteninternet in Notsituationen geholfen habe. So sei ein Starlink-Terminal in Bucha etwa mit einem Handy-Funkmast verbunden worden, so dass die Bevölkerung zumindest SMS verschicken konnte.

In Mariupol habe es ebenfalls einen eingekesselten Bereich gegeben, der nur noch per Starlink-Terminal Kontakt zur Außenwelt aufrecht erhalten konnte.

Elon Musk hatte zu Beginn des Kriegs 5000 Terminals zum Empfang seines Satelliteninternet-Dienstes Starlink in die Ukraine geschickt. Wie eine Recherche der Washington Post zeigte, allerdings massiv finanziell unterstützt durch die US-Regierung. Musk hatte das zunächst verschwiegen, räumte die Unterstützung dann aber ein.

Verwendete Quellen
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