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Rente: Höhere Lebenserwartung belastet Rentenversicherung


Die Zukunft der Rente
Wann das Rentensystem an seine Grenzen stößt

Von t-online, llb

Aktualisiert am 21.06.2025 - 13:42 UhrLesedauer: 3 Min.
Rentnerpaar sitzt auf einer BankVergrößern des Bildes
Seniorenpaar auf Parkbank: Längere Lebenszeit stellt das Rentensystem vor neue Herausforderungen. (Quelle: pixdeluxe)
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Die Menschen werden immer älter und beziehen immer länger Rente. Was das für das deutsche Rentensystem bedeutet und wie das System auch in Zukunft stabil bleiben kann.

In den vergangenen Jahren ist das durchschnittliche Renteneintrittsalter der Deutschen weiter gestiegen. Lag es 2004 noch bei rund 63 Jahren, gehen Rentner im Jahr 2024 erst mit durchschnittlich 64,7 Jahren in den Ruhestand. Darauf weist Rüdiger Herrmann, Co-Vorsitzender der Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund anlässlich einer Sitzung dieses Gremiums am 23. Juni 2025 in Münster hin.

Ein Hauptgrund für diesen Anstieg seien die kontinuierlichen Erhöhungen der Altersgrenzen. Auch das Auslaufen von Altersrentenarten, die früher eine vorzeitige Rente ermöglichten, trage dazu bei, erklärt Herrmann.

So konnten vorgezogene Rentenarten wie die Altersrente für Frauen oder für Arbeitslose früher in Anspruch genommen werden. Die Regelaltersgrenze für die 1958 Geborenen liegt im Jahr 2024 bereits bei 66 Jahren.

Höhere Rentenbezugsdauer durch steigende Lebenserwartung

Doch nicht nur der Renteneintritt verzögert sich, auch die Rentenbezugsdauer hat sich verändert. Die durchschnittliche Zeit, in der Renten bezogen werden, ist von 16,9 Jahren im Jahr 2004 auf 20,5 Jahre im Jahr 2024 gestiegen.

Besonders auffällig ist der Anstieg bei Frauen. Während Männer im Durchschnitt 18,9 Jahre Rente beziehen – eine Steigerung um 3,6 Jahre seit 2004 –, sind es bei Frauen mittlerweile 22,1 Jahre. 2004 waren es noch 19,5 Jahre. Diese Entwicklung ist eng mit der gestiegenen Lebenserwartung der Menschen verbunden. Mit einer höheren Lebenserwartung wächst auch der Zeitraum, in dem Renten bezogen werden.

Rentenversicherung als Anker: Stabilität des Beitragssatzes

Die Deutsche Rentenversicherung Bund weist darauf hin, dass der Beitragssatz zur Rentenversicherung trotz steigender Ausgaben für die längere Rentenbezugsdauer in den letzten Jahren stabil geblieben ist. 2004 lag der Beitragssatz bei 19,5 Prozent, seit 2018 beträgt er konstant 18,6 Prozent.

Diese Entwicklung zeige, wie sich das umlagefinanzierte Rentensystem gut an veränderte Rahmenbedingungen anpassen könne, sagt Herrmann. "Die Verlässlichkeit, mit der die Rentenversicherung seit Jahrzehnten die Versorgung der älteren Generation gewährleistet, macht sie zu einem Stabilitätsanker."

Zukünftige Herausforderungen für die Rentenversicherung

Doch auch wenn die Rentenversicherung in der Vergangenheit eine hohe Anpassungsfähigkeit bewiesen hat, deuten die demografischen Veränderungen darauf hin, dass das System in Zukunft vor neuen Herausforderungen stehen wird.

Die Wirtschaftsweisen Ulrike Malmendier und Martin Werding warnen davor, dass die immer länger werdende Lebenserwartung das Rentensystem unter Druck setzen wird. Insbesondere, wenn immer mehr Menschen aus der Boomer-Generation in den kommenden Jahren in Rente gehen und weniger junge Menschen in den Arbeitsmarkt eintreten.

Um die gesetzliche Rente auch künftig stabil zu halten, seien eine positive wirtschaftliche Entwicklung und ein starker Arbeitsmarkt notwendig, betont Herrmann. Dabei sei nicht nur die Politik gefordert, sondern die gesamte Gesellschaft.

Rolle der Vertreterversammlung

Die Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund spielt eine wichtige Rolle in diesem Kontext. Sie überwacht die Verwendung der Beitragsmittel und sorgt dafür, dass die Gelder der Versicherten und Arbeitgeber ordnungsgemäß genutzt werden. Bei der Sitzung der Vertreterversammlung am 23. Juni 2025 in Münster werden wichtige Weichen für die Zukunft der Rentenversicherung gestellt.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Deutschen Rentenversicherung Bund
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