Warntag: Diese Handys konnten nicht warnen
Am Warntag 2022 haben erstmals Millionen Smartphones automatisch geklingelt. Doch viele Handys werden aktuell nicht unterstützt. Ein Überblick.
Der Warntag 2022 soll das Debakel beim Warntag vor zwei Jahren vergessen machen. Damals schlug die bundesweite Probewarnung in etlichen Bereichen fehl. Diesmal sollte das anders sein. Unter anderem wegen einer neu eingeführten Handy-Warntechnik: Cell Broadcast.
Was genau das ist, erfahren Sie in diesem Artikel.
Ab 11 Uhr empfingen tatsächlich auch Millionen Handys eine entsprechende Warnung, viele von ihnen reagierten daraufhin auch mit entsprechdenem Alarmton und Texteinblendung. Allerdings blieben viele Geräte diesmal noch stumm. Das hat vor allem einen Grund:
Aktuell wird bei den Warnungen nur ein neuerer Code genutzt – er wird von den meisten jüngeren Smartphones verstanden und in eine Warnung umgesetzt. Ältere Geräte bleiben noch außen vor.
Diese Geräte können bereits jetzt warnen – diese nicht
Bei Apple-Geräten sind alle iPhones ab dem iPhone 6S und neuere Geräte kompatibel. Ältere iPhones können vorerst nicht warnen – möglicherweise unterstützen sie allerdings den älteren Warncode, der laut Aussage eines Vodafone-Sprechers ab Ende Februar von allen Netzbetreibern zusätzlich ausgesendet werden kann.
Auf Android-Smartphones muss mindestens die Android-Version 11 oder neuer installiert sein, damit das Gerät warnt, so die offizielle Aussage. Bei iPhones muss mindestens iOS 15.6.1 aufgespielt sein.
Welche Android-Version auf Ihrem Smartphone installiert ist, können Sie in der "Einstellungen"-App herausfinden. Dort wählen Sie den Menüpunkt "System". Hier sollte die installierte Version des Betriebssystems angezeigt werden. Auf dem iPhone finden Sie dies unter "Einstellungen" > "Allgemein" > "Softwareupdate"
Hier hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe eine Liste mit unterstützen Geräten erstellt. Sie zeigt allerdings nur einen Ausschnitt, da nur Geräte von Apple, Samsung und Sony erwähnt werden.
Sollte Ihr Smartphone nicht zu den unterstützten Geräten zählen, können Sie auch die Nina-Warn-App oder die Katwarn-App installieren. Über diese Anwendungen werden ebenfalls Warnungen am Handy ausgegeben. Dafür muss allerdings Zugang zum Internet bestehen.
Auf Nachfrage bestätigte ein Vodafone-Sprecher, dass die leicht eingeschränkte Reichweite von Cell Broadcast am Warntag 2022 nicht den Endzustand darstelle. Bis Ende Februar 2023 solle die Einführung und Testung von Cell Broadcast endgültig abgeschlossen sein; dann werde man auch ältere Geräte warnen können. Der Warntag 2022 sei nicht die Generalprobe für die Technologie, sondern lediglich ein Test.
Am Warntag 2022 haben sich die drei großen Netzbetreiber darauf geeinigt, dass die Telekom die ältere Warnmöglichkeit bereits ebenfalls testen wird. Teilweise sollten also auch schon ältere Geräte eine Warnung ausgegeben haben.
In einigen Fällen scheinen auch neuere Geräte keine entsprechende Alarm-Meldung ausgegeben haben. Die Gründe dafür sind derzeit noch nicht bekannt. Mit den viel diskutierten Einstellungen zur Wiedergabe von Cell-Broadcast-Warnungen, die man in den Menüs von iOS- und Android-Geräten findet, soll es aber nichts zu tun haben.
Warnungen der höchsten Stufe werden immer ausgespielt, egal wie die Voreinstellungen gewählt sind, versicherte uns ein Sprecher von Vodafone. Auch der Test am Warntag wurde in dieser höchsten Stufe ausgespielt.