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Nach Lufthansa-Chaos: Droht nächste Panne? "IT-Infrastruktur hängt am seidenen Kabel"


Experte kritisiert
"IT-Infrastruktur hängt am seidenen Kabel"

Von t-online, jnm

Aktualisiert am 16.02.2023Lesedauer: 2 Min.
IT-Panne bei Lufthansa - Frankfurt am MainVergrößern des BildesBlick auf die S-Bahnstrecke der Linie S6 in Frankfurt: Bauarbeiten sorgten für einen weitreichenden Schaden am Glasfasernetz der Telekom (Quelle: Hannes P. Albert/dpa/dpa-bilder)
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Vermutlich eine Unachtsamkeit bei Bauarbeiten führte heute zum deutschlandweiten IT-Ausfall bei der Lufthansa. Ein IT-Sicherheitsexperte sieht ein gefährliches Problem.

Bei Bauarbeiten an einer Bahnstrecke in Frankfurt hat ein Bohrer am Dienstag-Nachmittag vier Glasfaserkabel der Telekom durchtrennt. Das Ergebnis waren weitreichende Internetausfälle in der Region.

Dieser Vorfall sorgte auch dafür, dass bei der Lufthansa am Mittwochmorgen ein IT-System bundesweit gestört war. In der Folge fielen bundesweit alle Inlandsflüge der Lufthansa und zugehöriger Airlines aus, der Flughafen Frankfurt wurde sogar für Anflüge gesperrt.

Video | Konzernweiter IT-Ausfall bei Lufthansa – Ursache klar
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Quelle: Reuters

Laut Telekom waren am frühen Mittwoch-Nachmittag zwar bereits zwei der vier Kabel repariert – doch die Probleme bestehen weiterhin.

Rüdiger Trost, IT-Sicherheitschef Deutschland von WithSecure (ehemals F-Secure) sieht in dieser hohen Anfälligkeit von IT-Netzwerken ein grundsätzliches Problem: "Mittlerweile läuft alles digital und kleine Ausfälle an zentraler Stelle können enorme Auswirkungen entfalten. Das konnte man erst kürzlich beim Ausfall der Bahn aufgrund durchtrennter Kabel sehen.“

Weitreichende Ausfälle könnten sich künftig häufen

Weitreichende Ausfälle aufgrund punktueller Störungen seien künftig noch häufiger zu erwarten, sagt Trost: "Bereits kleine Störungen können in einer digitalisierten Welt große Auswirkungen entfalten".

Der heutige Ausfall zeige, dass für kritische Infrastrukturen dringender Nachrüstungsbedarf bestehe, sagt Trost: "Zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate führen durchtrennte Kabel zum großflächigen Ausfall zentraler Verkehrsträger in Deutschland. Solch zentrale Funktionen müssen besser abgesichert sein. Es muss an solchen Stellen physisch getrennte, weitere Leitungen geben.“

Auch Glasfaserkabel müssten zwingend als kritische Infrastruktur gedacht und auch entsprechend umsichtig behandelt werden:

"Das ist nicht anders als bei der Gasversorgung oder den Lieferketten: Es muss bei zentralen Systemen Fallback-Lösungen geben, wenn wir Ausfälle wie diese vermeiden wollen. Resilienz ist anders nicht denkbar. Ansonsten hängt unsere IT-Infrastruktur sozusagen am seidenen Kabel.“

Verwendete Quellen
  • Sprecher Deutsche Telekom
  • Anfrage an WithSecure
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