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Rätsel für Astrophysiker: Exoplanet TOI-1853 b dürfte nicht existieren


Astrophysiker rätseln
Dieser Exoplanet dürfte so eigentlich nicht existieren

Von t-online, dom

Aktualisiert am 05.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Darstellung eines riesigen Exoplaneten in der Nähe einer Sonne.Vergrößern des BildesDarstellung eines riesigen Exoplaneten in der Nähe seiner Sonne. (Quelle: NASA/JPL-Caltech/R. Hurt (SSC/Caltech))

Bei allem Wissen, das Forscher über das Weltall und seine Entstehung angehäuft haben, gibt es doch immer wieder Rätsel. Dazu gehört TOI-1853 b.

Visionen, Theorien, Rechenmodelle: Wissenschaftler erforschen unser Weltall mittlerweile seit Hunderten von Jahren – und werden immer wieder überrascht. Manchmal wird sogar alles, was man zu wissen glaubte, durch eine Anomalie über den Haufen geworfen. TOI-1853 b ist so eine.

Eine internationale Forschergruppe um Luca Naponiello von der Universität Tor Vergata in Rom hat jetzt einen Exoplaneten entdeckt, der laut aller gängigen Theorien über die Entstehung von Planeten gar nicht existieren dürfte. TOI-1853 b ist 544 Lichtjahre von uns entfernt und in etwa so groß wie der Gasriese Neptun. Für eine Umlaufbahn um seine Sonne, den orangenen Zwerg TOI-1853, benötigt TOI-1853 b nur 30 Stunden. Dabei kommt der Planet auf über 73 Erdmassen und ist damit dichter als Stahl.

Diese Eigenschaften sind ein "Rätsel für konventionelle Theorien zur Planetenentstehung", ordnen die Forscher ihren Fund im Wissenschaftsmagazin Nature ein und spekulieren, dass eine oder mehrere Kollisionen für die ungewöhnliche Zusammensetzung von TOI-1853 b verantwortlich gewesen sein könnten.

Was ist ein Exoplanet?

Extrasolare Planeten, kurz Exoplaneten, sind Planeten, die andere Sterne als unsere Sonne umkreisen. Astronomen haben seit Jahrhunderten über ihre Existenz spekuliert. Der erste Planet um einen sonnenähnlichen Stern wurde 1995 entdeckt. Astronomen nutzen meist indirekte Methoden, um sie aufzuspüren – nur einige Exoplaneten wurden direkt beobachtet. Es hat sich herausgestellt, dass mehr als 50 Prozent aller Sterne von einem oder sogar mehreren Planeten umgeben sind. Ob sie unserem Heimatplaneten ähneln, ist dabei eine andere Frage.

So könnten im äußeren Bereich des Sternensystems mehrere kleinere Gesteinsplaneten entstanden sein, die bei ihrer Wanderung nach innen kollidierten und jenen Himmelskörper gebildet haben, den wir jetzt beobachten.

Vorstellbar sei aber auch, dass weiter draußen riesige Gasplaneten entstanden sind, von denen einer ins Innere des Systems geschleudert wurde, wo wir dessen extrem dichten Kern mit einer möglichen Hülle aus Wasser sehen.

Der Fund von TOI-1853 b trägt zur Entschlüsselung der sogenannten "Neptun-Wüste" bei. So heißt in der Astronomie die Region um einen Stern (mit einer Umlaufzeit von zwei bis vier Erdtagen), in der es keine Exoplaneten in der Größe des Neptun gibt. TOI-1853 b gehört nun zu den wenigen Ausnahmen.

Verwendete Quellen
  • nature.com: "A super-massive Neptune-sized planet" (englisch/kostenpflichtig)
  • supernova.eso.org: "Was ist ein Exoplanet?"
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