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Skandale um sexuelle Belästigung: Google-Mitarbeiterinnen planen Protestmarsch am Donnerstag


Tausende legen vorübergehend die Arbeit nieder
Weltweiter Protest von Google-Beschäftigten gegen sexuelle Übergriffe

afp, t-online, Glenn Chapman

Aktualisiert am 02.11.2018Lesedauer: 3 Min.
Google-Mitarbeiterinnen während einer Demo vor den Google Büros in New York.Vergrößern des BildesGoogle-Mitarbeiterinnen während einer Demo vor den Google Büros in New York. (Quelle: Jeenah Moon/Reuters-bilder)
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Tausende Google-Beschäftigte haben weltweit mit vorübergehenden Arbeitsniederlegungen und Versammlungen gegen sexuelle Übergriffe in dem Unternehmen protestiert. Google-Chef Sundar Pichai räumt Fehler ein.

Im Hauptquartier im kalifornischen Mountain View versammelten sich am Donnerstag mehrere tausend Angestellte des Online-Giganten auf den offenen Flächen zwischen den verschiedenen Firmengebäuden, um ihrem Unmut Luft zu machen. In Dublin, dem europäischen Google-Hauptsitz, demonstrierten rund 500 Mitarbeiter. Proteste gab es unter anderem auch in New York, Berlin und Singapur.

Die Demonstrationen fanden unter dem Motto "Google-Ausstand für wirklichen Wandel" statt. Die Organisationen warfen der Konzernleitung vor, nicht energisch genug gegen die sexuellen Übergriffe vorzugehen. "Leider hat die Firmenleitung durch das Fehlen von wirksamen Maßnahmen gezeigt, dass unsere Sicherheit keine Priorität ist", hieß es in ihrem Aufruf.

Google-Chef Sundar Pichai hatte vor einigen Tagen mitgeteilt, dass in den vergangenen zwei Jahren 48 Mitarbeiter wegen Übergriffsvorwürfen entlassen worden seien. Er versicherte, dass das Unternehmen eine "immer härtere Linie" gegen derartiges Fehlverhalten verfolge.

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48 Mitarbeiter wegen Übergriffsvorwürfen entlassen

Pichai reagierte mit seiner Erklärung auf einen Bericht der "New York Times". Die Zeitung hatte mehrere mutmaßliche Fälle von sexueller Drangsalierung durch Google-Angestellte enthüllt und dem Online-Giganten vorgeworfen, solche Vorfälle unter den Teppich zu kehren.

Für besonderes Aufsehen sorgte der Fall von Andy Rubin, dem Schöpfer des Smartphone-Betriebssystems Android. Er hatte Google 2014 verlassen - laut "New York Times" wegen sexuellen Fehlverhaltens. Das Blatt berichtete, dennoch habe das Unternehmen für Rubin ein Abfindungspaket im Wert von 90 Millionen Dollar (knapp 80 Millionen Euro) geschnürt. Rubins Sprecher wies die Vorwürfe zurück.

Proteste auch bei YouTube

Am Mittwoch bestätigte der Google-Mutterkonzern Alphabet zudem die Entlassung des ranghohen Mitarbeiters Rich DeVaul. Mit ihm sei keine Abfindung vereinbart worden. Gründe für das Ausscheiden DeVauls, der in einem für Forschung und Entwicklung zuständigen Unternehmenszweig tätig war, nannte Alphabet nicht. Laut "New York Times" war DeVaul vor einigen Jahren gegenüber einer jungen Job-Bewerberin zudringlich geworden.

Proteste fanden am Donnerstag auch am Hauptsitz der Videoplattform YouTube im kalifornischen San Bruno statt. Hunderte Beschäftigte beteiligten sich daran. YouTube gehört zu Google. Im nahen San Francisco versammelten sich Google-Beschäftigte auf einem Platz im Stadtzentrum. In New York demonstrierten Angestellte in den Straßen des Stadtteils Chelsea.


Der sogenannte "Walkout" am Donnerstag wurde maßgeblich organisiert von mehr als 200 Software-Entwicklerinnen bei Google, berichtet Buzzfeed. Mehr als 1.000 weitere Google-Mitarbeiter wollen sich ihnen anschließen. Pichai hat den Teilnehmern der Protestaktion in einer E-Mail bereits seine volle Unterstützung zugesagt.

Google-Chef verspricht konkrete Schritte

Google-Chef Sundar Pichai hat angesichts weltweiter Proteste von Mitarbeitern gegen sexuelle Übergriffe in dem Unternehmen weitere Maßnahmen in Aussicht gestellt. "Es werden konkrete Schritte folgen", sagte Pichai am Donnerstagabend laut "New York Times" bei einer von der US-Zeitung organisierten Konferenz.

"Es hat innerhalb des Unternehmens Verärgerung und Frust gegeben", räumte der Konzernchef demnach ein. Google sei den eigenen, sehr hohen Ansprüchen "eindeutig nicht gerecht geworden". Zwar sei in den vergangenen Jahren eine "sehr harte Linie" gegenüber unangemessenem Verhalten eingeführt worden, sagte Pichai laut "New York Times". Das sei aber nicht immer richtig umgesetzt worden.

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