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Mit Toten sprechen: Microsoft-Patent sorgt für Empörung


Gespräche mit Toten
Microsoft-Patent sorgt für empörte Reaktionen


Aktualisiert am 31.01.2021Lesedauer: 2 Min.
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Chat aus dem Jenseits? Ein Patent von Microsoft findet keinen AnklangVergrößern des Bildes
Chat aus dem Jenseits? Ein Patent von Microsoft findet keinen Anklang. (Quelle: phototek/imago-images-bilder)

Ein Microsoft-Patent könnte die Grenze zwischen Leben und Tod verwischen. Eine künstliche Intelligenz soll Gespräche mit Verstorbenen möglich machen. Nach empörten Reaktionen rudert der Konzern jedoch zurück.

Gerade im Trauerfall wollen viele Menschen nur noch einmal mit der verstorbenen Person reden. Eine Technologie von Microsoft könnte genau das indirekt möglich machen – doch die Reaktionen fallen vor allem negativ aus.

Nutzer nannten die Software-Idee gruselig, verstörend und abstoßend für Menschen, die aktuell einen Trauerfall erleben. Viele Twitter-Nutzer fühlten sich an eine Folge der dystopischen Serie "Black Mirror" erinnert.

Darin schreibt eine junge Frau in einem Chatprogramm weiter mit ihrem Freund, der bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. "Tech-Unternehmen denken immer noch, dass Black Mirror eine Blaupause ist und nicht eine Warnung", schreibt ein Twitter-Nutzer.

Auch Datenschützer dürfte der Chatbot von Microsoft abschrecken. Denn damit dieser eine verstorbene Person imitieren kann, nutzt er vorangegangene Konversationen, Sprachnachrichten, Social-Media-Beiträge, Fotos und sogar Briefe. Das berichtet CNN.

Mithilfe dieser Daten würde der Chatbot trainiert werden, so zu sprechen wie die verstorbene Person. Und sollte die künstliche Intelligenz einmal keine Antwort in den persönlichen Daten des Toten finden, nutzt sie laut Patent einfach Informationen aus den Weiten des Internets.

Microsoft: Entspricht nicht unseren Ethikstandards

Doch das Patent wird wohl nicht zu einem Produkt ausreifen. Auf Twitter versicherte Tim O'Brien, der bei Microsoft für die Programme mit künstlicher Intelligenz verantwortlich ist, das Unternehmen habe keine weiteren Pläne mit dem Patent. Selbst er gab zu, dass die Idee "verstörend" sei.

Das Patent sei 2017 angemeldet worden und entspreche nicht mehr den aktuellen Ethikstandards, die sich der Konzern gesetzt habe. Es zeigt dennoch sehr genau, wie weit künstliche Intelligenz mittlerweile gehen kann.

Computerprogramme können nicht nur Fake-Persönlichkeiten erstellen, sondern virtuelle Modelle echter Menschen kreieren. Selbst die Stimme eines Verstorbenen und ein 3D-Modell sind für die künstliche Intelligenz keine Hürde mehr. Microsoft gibt zumindest an, alle seine Erfindungen von einem eigenen Ethik-Komitee überprüfen zu lassen.

Verwendete Quellen
  • CNN Business
  • Eigene Recherche
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