So funktioniert das Bezahlen mit Apple Pay und dem iPhone
FΓΌr diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfΓ€ltig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Apples
Die Grundlage fΓΌr Apples mobiles Bezahlsystem ist die Nahfunktechnik NFC. In beiden Modellen des iPhone 6 ist ein NFC-Chip und eine entsprechende Antenne an der oberen Kante der Smartphones verbaut. Will ein iPhone-Besitzer per NFC zahlen, muss er den Homebutton drΓΌcken und vor ein NFC-fΓ€higes Kassenterminal halten. Seit dem iPhone 5 befindet sich ein Fingerabdruckscanner namens Touch ID im Homebutton, der die Zahlung autorisiert. Die Eingabe einer PIN ist ΓΌberflΓΌssig. Der Nutzer muss weder eine spezielle App starten, noch das iPhone aus dem Standby-Modus aufwecken.
Beim Einkaufen im Internet funktioniert es Γ€hnlich. Apps von Online-Shops, die Apple Pay unterstΓΌtzen, blenden auf ihren Produktseiten kΓΌnftig einen zusΓ€tzlichen Button ein: "Kaufen mit Apple Pay". Mit einem Druck auf den Touch ID-Sensor wird der Kauf abermals abgeschlossen. Ab Oktober soll Apple Pay in zahlreichen Online-Shops verfΓΌgbar sein.
Wie kommt das Geld ins iPhone?
Zuvor mΓΌssen Kunden jedoch ihre Debit- und Kreditkartendaten einscannen. Dass funktioniert am einfachsten ΓΌber die iPhone-Kamera und die App Passbook, in der sich bereits seit LΓ€ngerem Kaufgutsscheine, Flugtickets und Coupons speichern lassen. Mit der EinfΓΌhrung von Apple Pay und dem Betriebssystem iOS 8 kann die Smartphone-Kamera auch den Sicherheitscode einer Kreditkarte scannen und in verschlΓΌsselter Form in Passbook speichern. Alternativ lassen sich die Konto- und Kreditkartennummer auch manuell eintippen. Damit sind die Zahlungsdaten auch in Apple Pay verfΓΌgbar.
Auf dem iPhone lassen sich mehrere Kreditkarten und Gutscheine gleichzeitig speichern. Apple Pay belastet standardmΓ€Γig die zuerst eingescannte Karte, ΓΌber Passbook lΓ€sst sich diese Auswahl jedoch nach Belieben verΓ€ndern.
Welchen Schutz bietet Apple Pay vor Diebstahl?
Um die sensiblen Daten vor Missbrauch zu schΓΌtzen, speichert Apple die Informationen nach eigener Aussage weder auf Apple-Servern noch einfach im Speicher des iPhones. Stattdessen kommt ein spezieller Chip zum Einsatz, den Apple "Secure Element" nennt. Auch darin werden nicht die Originaldaten der Karte gespeichert, sondern eine speziell generierte "GerΓ€te-Kontonummer", die aus den Kartendaten generiert und verschlΓΌsselt im Secure Element abgelegt wird.
Eddy Cue, Chef von Apples Software- und Service-Abteilung erlΓ€uterte auf der Keynote weitere SicherheitsmaΓnahmen: "Nutzt man Apple Pay in einem GeschΓ€ft, Restaurant oder bei einem anderen HΓ€ndler, werden die Kassierer nicht lΓ€nger Namen, Kreditkartennummern oder Sicherheitscodes sehen, was dabei helfen wird die Wahrscheinlichkeit des Missbrauchs zu verringern."
WΓ€hrend des eigentlichen Zahlungsvorganges wird ein dynamischer Sicherheitscode erzeugt, der nur fΓΌr diesen einen Zahlungsvorgang gilt. Der Nutzer muss also nicht mehr, wie bei herkΓΆmmlichen Kartenzahlungen, einen feststehenden Sicherheitscode von der RΓΌckseite seiner Kreditkarte abtippen.
Speichert Apple die EinkΓ€ufe mit den iPhone?
Apple betonte auch den Datenschutz und erklΓ€rte, dass Apple weder erfahre oder aufzeichne, was ein iPhone-Nutzer wann und wo kauft und wie viel Geld er ausgibt. Welche Daten die kooperierenden Finanzdienstleister erhalten, erwΓ€hnte Apple allerdings nicht. Geht das Smartphone verloren, kann sein Besitzer die Zahlungsfunktion aus der Ferne sperren. Dazu muss er sich Nutzer jedoch zuvor kostenlos bei dem Dienst "Mein iPhone suchen" registriert haben.
Wie passt die Apple Watch ins Konzept?
Offen war zunΓ€chst, wie TrΓ€ger der Uhr eine Zahlung autorisieren kΓΆnnen. Apple zeigte einen Nutzer, der Arm samt Uhr einfach an ein Zahlungsterminal hΓ€lt. Die Apple Watch hat jedoch keinen Fingerabdruckscanner, sondern nur das iPhone 6 oder das iPhone 6 Plus.
Der US-Journalist Rene Ritchie berichtete nun, bei der Apple Watch setze Apple auf Hautkontakt und einen PIN-Code, um Zahlungen zu autorisieren. Solange die Uhr ΓΌber ihre Sensoren den Hautkontakt mit dem TrΓ€ger erkennt, bleibt die PIN gΓΌltig. Legt der Nutzer die Uhr ab und zieht sie spΓ€ter wieder an, muss die PIN erneut eingegeben werden. Von Apple gibt es dazu bislang keine Informationen.
Apple Watch bezahlt ohne iPhone
Die Apple Watch hat eine eigene Passbook-App, in der Kreditkartendaten via iTunes-Synchronisation gespeichert werden kΓΆnnen. Das berichtet das US-Technikmagazin "The Verge". Apple Pay kann so unabhΓ€ngig von der Anbindung an ein iPhone ΓΌber die Watch genutzt werden. Will der TrΓ€ger der Uhr bezahlen, muss er den Knopf unter der Uhrenkrone doppelt drΓΌcken und die Uhr dann an das Kassenterminal halten. Ist die Zahlung erfolgt, vibriert die Uhr und gibt einen kurzen Piepton von sich.
Wo kann ich mit Apple Pay zahlen?
Apple Pay soll im Oktober als kostenloses Update fΓΌr iOS 8 erscheinen, das Apple am 17. September ausliefern will. ZunΓ€chst wird das Update jedoch nur in den USA verfΓΌgbar sein. FΓΌr das Bezahlsystem konnte Appe bereits die drei wichtigsten Kreditkartenanbieter American Express, Mastercard und Visa als Partner gewinnen. Auch eine Reihe namhafter US-Banken ist bereits mit im Boot.
Apple hat in den USA zudem auch schon viele Einzelhandels- und Restaurantketten aber auch Firmen wie Disney World ΓΌberzeugt, Apple Pay einzusetzen. Wann Apple Pay in Europa und Deutschland nutzbar sein wird, ist bisher nicht bekannt.
Welche Nachteile hat Apple Pay?
Apple ist mit seinem neuen Service recht spΓ€t dran und tritt gegen etabliertere Konkurrenten wie Google Wallet in den USA und MyWallet von der Deutschen Telekom an. Zudem kann nur ein iPhone-Besitzer diesen Dienst nutzen, wΓ€hrend andere mobile Zahlungsdienste nicht an eine bestimmte Hardware gebunden sind.