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Dorothee Bär: Tablet, Sportsachen und Essen sollen Ranzen ersetzen


Digitalisierung
So will Dorothee Bär Schulen und Behörden umkrempeln

Von dpa, afp
Aktualisiert am 01.04.2018Lesedauer: 2 Min.
Dorothee BärVergrößern des BildesDorothee Bär: Die CSU-Politikerin ist seit Anfang 2018 als Staatsministerin im Kanzleramt für die Digitalisierung in Deutschland zuständig. (Quelle: Kay Nietfeld/dpa-bilder)
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Die neue Staatsministerin für Digitales Dorothee Bär hat in einem Zeitungsinterview ihre ehrgeizigen Pläne ausgebreitet. Nach Jahren des Stillstands sollen jetzt Klassenzimmer und Behörden im Eiltempo mit Technik und WLAN ausgestattet werden.

Digital-Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) will bis 2021 dafür sorgen, dass alle Behörden-Dienstleistungen wie Autozulassungen oder Wohnsitz-Ummeldungen auch digital möglich sind. Alle Behörden müssten alle Dienstleistungen auch digital anbieten und zwar rund um die Uhr, sagte Bär der "Bild am Sonntag".

Bei einer Digitalisierung würden die Leistungen billiger, "wir sparen Wartezeit und Arbeitsausfälle, Feinstaub und CO2", sagte Bär. Dafür müssten die Behörden allerdings umdenken: "Jede Verwaltung braucht künftig nicht nur Juristen, sondern auch Programmierer". Die Bundesregierung werde dabei finanziell helfen, "vor allem auch durch die notwendige Standardisierung".

Bär will außerdem schon bald in allen Bundesbehörden und den nachgelagerten Behörden kostenlose WLAN-Netze anbieten. Die "jungen Leute" erwarteten das schließlich.

Steuerzahlerbund ist skeptisch

"Was die Verwaltung anbelangt, sind wir mehr als offline", sagte der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. So sei immer noch persönliches Erscheinen notwendig, zum Beispiel bei Ummeldungen. Da seien einige baltische Staaten und Österreich bereits viel weiter und effizienter.

Bei der Digitalisierung gebe es bisher zu viele Schlagworte. "Hier will die Regierung mit Siebenmeilenstiefeln vorangehen, stolpert aber schon in der Anfangsphase." Die Prioritäten seien unklar, kritisierte Holznagel.

Die CSU-Politikerin Bär räumte Defizite bei der Digitalisierung ein. "Wir waren nicht ehrgeizig genug. Aber das ändert sich jetzt. Ab 2018 gilt: Digitalisierung zuerst. In allen Bereichen", sagte Bär. "Wir sind Fußball-Weltmeister und Logistik-Weltmeister. Wir wollen auch Digital-Weltmeister werden. Da werden jetzt wieder viele spotten, aber ich habe das Bedenkenträgertum satt. Wenn ich nicht das Ziel habe, Erster zu werden, brauche ich gar nicht anzutreten."

Viel mehr Schüler sollen ein Tablet im Unterricht nutzen

"Die Kinder tragen viel zu schwere Schulranzen mit zum Teil veralteten Schulbüchern. Schüler brauchen heute vor allem drei Dinge: ein Tablet, ihre Sportsachen und das Schulbrot", sagte die CSU-Politikerin der "Bild am Sonntag".

Via Tablet seien auch die aktuellsten Informationen abrufbar, sagte Bär - und verwies auf ihren schweren Diercke-Weltatlas aus den 80er Jahren, den sie noch bis Ende der 90er Jahre benutzt habe: mit zwei Deutschlands, einem Jugoslawien und einer Sowjetunion. "Besser die Schüler lesen Goethes Faust auf dem Tablet als irgendeinen Schund auf Papier", sagte sie.

Auch Kleinkinder könnten Tablet-Computer ohne Bedenken nutzen, meint die Staatsministerin. "Es gibt für Kinder tolle Lern-Apps mit schönen Illustrationen oder Tierstimmen. Wenn ein zweijähriges Kind sich so etwas für fünf Minuten anschaut, ist das kein Problem."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
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