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Neues aus der IFA-Küche: Wenn die Smartwatch vom Braten abrät


Neues aus der IFA-Küche
Wenn die Smartwatch vom Braten abrät

Von dpa
Aktualisiert am 29.08.2018Lesedauer: 3 Min.
IFA 2018: Auf der Messe werden viele Neuerungen im Bereich Smart Home präsentiert.Vergrößern des BildesIFA 2018: Auf der Messe werden viele Neuerungen im Bereich Smart Home präsentiert. (Quelle: Carsten Koall/dpa)
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In Zukunft könnten vernetzte Geräte Nutzern raten, was sie essen sollen basierend auf ihren Tagesablauf. Doch bis es soweit ist, müssen Hersteller noch einige Probleme lösen.

Es klingt etwas verschwörerisch. "Smartwatch und Küchengeräte machen gemeinsame Sache", beschreibt Siemens-Manager Olaf Nedorn die Funktion, die bald Wirklichkeit werden soll.

Stellt die Fitnessuhr nachts mangelnden Schlaf fest, schlägt die Kaffeemaschine morgens vor, den Cappuccino stärker zu machen. Es ist ein Beispiel für die künftige vernetzte Welt des Privathaushalts, wie sie auf der Elektronikmesse IFA in Berlin vorgestellt wird.

App erstellt den Essensplan

Ein anderes Szenario: Der Trainingsplan für den Tag wurde nicht erfüllt und der Mensch hat entsprechend zu wenige Kalorien verbraucht. Die freundliche App rät deshalb statt des geplanten Schweinebratens zu leichterer Kost und liefert gleich das Rezept mit. Der nächste Schritt könnte so aussehen: Nach Feierabend im Büro steuert das Auto des hungrigen Angestellten mit Hilfe des Navigationssystems die Läden an, in denen es die Zutaten gibt, die im heimischen Kühlschrank noch fehlen.

Längst ist nicht ausgemacht, ob viele Verbraucher auf solch digitale Fürsorglichkeit wert legen. Doch die großen Hersteller Siemens, Bosch und Miele preisen das Mehr an Freiheit, Flexibilität und Bequemlichkeit, die ihre Systeme den Kunden brächten. "Es geht nicht um die Vernetzung der Vernetzung wegen", sagt der Geschäftsführer der Marke Siemens Hausgeräte, Roland Hagenbucher. "Entscheidend werden Lösungen sein, bei denen der Kunde den Nutzen erkennt."

Vernetzbare Geräte in Deutschland noch Mangelware

Bei den deutschen Verbrauchern hat die Branche den Durchbruch noch nicht geschafft. Gut 17 Millionen Großgeräte wie Waschmaschinen, Geschirrspüler und Elektroherde hat die Industrie 2017 in Deutschland verkauft. Davon waren lediglich etwa eine halbe Million vernetzbare Maschinen, das sind gerade einmal drei Prozent.

Der Elektroindustrie-Verband ZVEI erwartet, dass dieser Anteil bis Jahresende auf zehn Prozent wächst. Dann würden sich noch immer neun von zehn Käufern für ein althergebrachtes Gerät ohne smarte Extras wie die Steuerungsmöglichkeit von außen entscheiden. "Die Leute suchen nicht immer danach, aber sie nehmen es mit", sagt Marketingchef Nehdorn von Siemens Hausgeräte zu den digitalen Zusatzfunktionen.

Einheitliches System fehlt noch

Im Asien-Pazifik-Raum sieht das schon anders aus. Dort entfielen im ersten Halbjahr 23 Prozent der Umsätze in dem Segment auf smarte Haushaltsgeräte. Das ergab eine am Mittwoch veröffentlichte internationale Datenerhebung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Da das Exportvolumen aller Haushaltsgeräte in etwa so groß ist wie der deutsche Markt – 8,6 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2017 –, achten die Produzenten auf die Vorlieben ihrer Kunden im Ausland.

Als problematisch erweist sich nach wie vor, dass jeder Hersteller beim vernetzten Zuhause seine eigenes System durchsetzen will. Mit einer App von Miele kann man keine Siemens-Spülmaschine bedienen. Bislang gibt es lediglich ein paar übergeordnete Plattformen, mit dem man vom Smartphone Geräte verschiedener Marken an- und ausschalten kann – aber eben nicht mehr.

"Big is beautiful"

Der GfK-Haushaltsgeräteexperte Norbert Herzog sieht als Trend bei den Großgeräten "Big is beautiful" – gemeint ist der Wunsch nach größeren Waschmaschinentrommeln, höheren und breiteren Kühlschränken sowie voluminöseren Backöfen. Das deckt sich mit den Neuheiten, die etwa Siemens und Bosch vorstellen: Waschtrockner, die zehn Kilogramm Kleidung waschen können und anschließend sechs Kilo davon trocknen.

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Viel Neugeschäft erhoffen sich die Hersteller auch von neuartigen Kochfeldern, auf denen man seine Töpfen und Pfannen platzieren kann, wo man will. Gleich mehrere Anbieter kommen damit auf den Markt, sie unterscheiden sich in Größe und Detail. Eine Marke koppelt die Dunstabzugsstärke mit Hilfe von Sensoren an die Hitze auf dem Herd.

Kochfelder mit integriertem Dunstabzug gehören mit einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 2.500 Euro zu den Umsatzbringern im gehobenen Segment. Nach den GfK-Zahlen gab es bei diesem Produkt in Deutschland im ersten Halbjahr ein Umsatzplus von 36 Prozent, weltweit sogar von mehr als 50 Prozent.

Verwendete Quellen
  • dpa
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