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Webseite berechnet Corona-Risiko für verschiedene Situationen


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Webseite berechnet Corona-Risiko für verschiedene Situationen

Von Laura Stresing

Aktualisiert am 05.10.2020Lesedauer: 3 Min.
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Eine Bahnreisende blickt auf ihr Smartphone: Wie gefährlich sind Zugfahrten in Zeiten der Coronavirus-Pandemie? Ein Online-Rechner erlaubt eine Schätzung des Risikos.Vergrößern des Bildes
Eine Bahnreisende blickt auf ihr Smartphone: Wie gefährlich sind Zugfahrten in Zeiten der Coronavirus-Pandemie? Ein Online-Rechner erlaubt eine Schätzung des Risikos. (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)

Einkaufen, Bahn fahren, oder im Restaurant essen gehen: Was kann man in Zeiten der Coronavirus-Pandemie eigentlich noch risikofrei unternehmen? Ein Online-Rechner will aufklären – und zeigt vor allem, wie komplex die Sache ist.

Ob in der U-Bahn, im Stadion, oder bei privaten Treffen mit Freunden und Familie: Wie hoch das Risiko ist, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Haben alle ihre Maske korrekt getragen? Wurden Abstände eingehalten? Befand man sich an der frischen Luft oder in schlecht gelüfteten Räumen? Auch die Zahl der Anwesenden und der zuletzt registrierten Neuinfektionen in der jeweiligen Region spielt eine Rolle, wenn man wissen will, wie hoch das Ansteckungsrisiko vor Ort ist.

Die Erforschung des Coronavirus und seiner Verbreitungswege ist zwar noch längst nicht abgeschlossen. Trotzdem weiß man inzwischen relativ gut darüber Bescheid, welche Umstände eine schnelle Verbreitung begünstigen – und wie man sich und andere vor einer Ansteckung schützen kann.

Online-Rechner für verschiedene Situationen

Das "microCOVID Projekt" will noch genauer aufklären, welche Situationen besonders gefährlich sind und deshalb vermieden werden sollten. Auf der englischsprachigen Webseite können Nutzer das Infektionsrisiko für verschiedene Alltagssituationen und Regionen berechnen lassen und vergleichen. Hier geht es zu dem Online-Rechner.

Hinweis: Die Macher der Website weisen darauf hin, selbst keine Experten auf dem Gebiet der Epidemiologie oder Virologie zu sein. Außerdem sei die Forschungslage nicht eindeutig. Nutzer werden ermahnt, die Webseite nicht als Ersatz für ärztliche oder staatliche Anweisungen heranzuziehen und stattdessen den offiziellen Corona-Empfehlungen ihrer lokalen Regierungen und Gesundheitsexperten zu folgen.

Dazu müssen Nutzer zunächst eine Zielregion auswählen. In Deutschland kann das beispielsweise ein Bundesland sein. Das Programm zieht dann automatisch die aktuellen Fallzahlen der Johns Hopkins Universität als Grundlage für die weiteren Berechnungen heran. Schließlich macht es einen Unterschied, ob man sich im derzeit stark betroffenen Berlin oder im weniger betroffenen Mecklenburg-Vorpommern aufhält.

Verschiedene Faktoren fließen in die Bewertung ein

Im nächsten Schritt müssen Nutzer detaillierte Angaben zur Umgebung und der geplanten Aktivität machen, für die sie das Infektionsrisiko ermitteln wollen: Wie viele Menschen befinden sich in der Nähe? Wie eng ist der Kontakt? Welche Art von Maske tragen die Betroffenen? Fand das Treffen draußen oder drinnen statt? Wurde laut geredet? Gute Englischkenntnisse sind bei der Eingabe und der Interpretation der Ergebnisse definitiv von Vorteil.

Wer keine Lust hat, alle Felder selbst auszufüllen, kann alternativ auch aus einer Reihe von vorgefertigten Szenarien auswählen, zum Beispiel einem 60-minütigen Einkauf im Supermarkt, einem Flug, einem Restaurantbesuch oder einer Party mit 25 Leuten.

Ein Barbesuch in Berlin ist derzeit extrem riskant

Als Ergebnis spuckt der Rechner eine Risikobewertung aus, die in "microCOVIDs" angegeben wird. Dabei handelt es sich um eine von den Machern erfundene Einheit: Ein microCOVID entspricht demnach einer Chance von eins zu einer Million, an Covid-19 zu erkranken.

Laut den Machern besteht schon ab 100 microCOVIDs ein "substantielles" Ansteckungsrisiko. Aktivitäten mit mehr als 1.000 berechneten microCOVIDs bezeichnen sie als "geradezu rücksichtslos". Zur Einordnung: Ein Barbesuch in Berlin wird derzeit mit 10.000 microCOVIDs bewertet, also einer Ansteckungswahrscheinlichkeit von einem Prozent.

Dabei kann es sich natürlich nur um grobe Schätzungen handeln. Dennoch bietet der Online-Rechner eine gute Orientierung und ermöglicht es, Vergleiche anzustellen. So lässt sich das Infektionsrisiko beispielsweise durch das Einhalten von Abständen und dem Tragen von Masken merklich reduzieren. Außerdem wird deutlich, warum regionale Einschränkungen sinnvoller erscheinen als ein bundesweites Regelwerk: Je nach Standort steigt oder fällt das Risiko, das einer bestimmten Aktivität zugeordnet wird.

Unklare Forschungslage

Eine Gruppe Freiwilliger aus San Francisco hat die Webseite nach eigener Aussage ins Leben gerufen, damit die Menschen ein besseres Gespür für Risikosituationen entwickeln und bessere Entscheidungen treffen können.

Ihre Berechnungen stützen die Macher der Seite dabei auf eine Reihe von wissenschaftlichen Studien. In einem "White Paper" legen sie dar, welche Überlegungen hinter dem "microCOVID Projekt" stecken. So kann jeder nachvollziehen, wie die Risikowerte berechnet werden.

Verwendete Quellen
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