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Bitcoin, Blockchain, Wallet: Wichtige Infos und Begriffe zur digitalen Währung


Digitale Währung
Was ist eigentlich Bitcoin? Diese Technik steckt dahinter


Aktualisiert am 23.01.2021Lesedauer: 5 Min.
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BItcoin (Symbolbild): Was steckt hinter der digitalen Währung?Vergrößern des Bildes
BItcoin (Symbolbild): Was steckt hinter der digitalen Währung? (Quelle: agefotostock/imago-images-bilder)

Bitcoin, Wallet, Blockchain – seit einiger Zeit geistern diese Begriffe wieder durch die Medien. Sie wissen nicht, worum es geht? Kein Problem: t-online klärt die wichtigsten Fragen rund um die digitale Währung Bitcoin.

Immer wieder ploppte in den vergangenen Jahren die Kryptowährung Bitcoin in den Medien auf. Von Rekordkursen, riskanten Spekulationen und Bitcoin-Millionären war zu lesen. Anfang 2021 setzte die digitale Währung zu neuen Höhenflügen an, ein Bitcoin war zeitweise mehr als 40.000 US-Dollar wert. Doch was sind überhaupt Bitcoin und wo kommen sie her? Um die Kryptowährungen besser zu verstehen, lohnt es sich, das Phänomen genauer unter die Lupe zu nehmen. t-online gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Was sind Bitcoin?

Am einfachsten lassen sich Bitcoin erklären, indem man sich den Begriff näher anschaut. Das Kunstwort Bitcoin setzt sich aus den englischen Worten Bit (kleinste digitale Speichereinheit) und Coin (Münze) zusammen.

Bitcoin sind also, vereinfacht gesagt, digitale Münzen. Physische Bitcoin in Form von Münzen oder Scheinen gibt es nicht. Alles existiert nur virtuell. Auch wenn Bitcoin häufig mit Gold vergleichen werden, steckt hinter ihnen kein realer Wert. Dennoch können Bitcoin, wie jede andere Währung, für den Kauf von Gütern und Dienstleistungen oder als digitalen Wertspeicher verwendet werden.

Doch wofür digitales Geld? Dafür lohnt ein Blick auf die Entstehungsgeschichte.

Die Idee hinter Bitcoin

Die Geschichte des Bitcoin beginnt im Oktober 2008. Unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto schlug ein bis heute unbekannter Software-Entwickler unter dem Eindruck der global wütenden Finanzkrise vor, ein digitales Zahlungsmittel zu entwickeln, das losgelöst von zentralen Geldinstituten oder Regierungen genutzt werden kann – die heutigen Kryptowährungen. Eine der Ursachen für die Finanzkrise war das Platzen der von Banken und Spekulanten erzeugten Immobilien-Blase in den USA. Um dies in Zukunft zu verhindern, sollten anstatt der zentralen Geldinstitute wieder die Menschen die volle Kontrolle über die eigenen Geldwerte bekommen.

Die neue Währung sollte daher sicher sein, niemand sollte sie steuern oder manipulieren können. Deswegen wurde sie aufwendig auf Grundlage der Kryptographie verschlüsselt. Per Definition sind Kryptowährungen also verschlüsseltes, digitales Geld.

Ein Jahr nachdem das Konzept erstmals vorgestellt wurde, ging mit dem Bitcoin die erste Kryptowährung samt der zugrundeliegenden Software an den Start und legte das Fundament für unzählige weitere. Die Website coinmarketcap.com listet heute (Januar 2021) über 8.200 Kryptowährungen. Zu den bekanntesten gehören beispielsweise Ethereum, Litecoin oder Ripple. Doch wie funktioniert das Ganze?

Blockchain – Was ist das?

Anders als die klassischen Währungen unterliegt der Bitcoin keiner institutionellen Kontrolle. Alles findet in digitalen Netzwerken statt, an denen sich jeder, der die entsprechende Software besitzt, beteiligen kann. Die Grundlage dafür ist die sogenannte Blockchain-Technologie. Die Blockchain ist vereinfacht gesagt das Kassenbuch einer Kryptowährung. Alle Informationen zu Transaktionen und Kontoständen werden in dieser Datenbank festgehalten: Es wird verschlüsselt gespeichert, wer wann wie viel Bitcoin besessen hat und wohin die Bitcoins überwiesen wurden.

All diese Informationen werden in einzelnen Blöcken gespeichert, die durch spezifische Codes miteinander verbunden sind. Ein Block bezieht sich also immer auf den nächsten. So entsteht eine Kette von Blöcken – die Blockchain. Alle jemals getätigten Bitcoin-Transaktionen lassen sich darin zurückverfolgen. Das Besondere daran ist, dass die Blockchain nicht auf einem zentralen Computer gespeichert ist, sondern auf allen Rechnern, die mit dem Bitcoin-Netzwerk verbunden sind. Dadurch braucht es keine zentralen Bankangestellten mehr, um Bitcoin-Flüsse zu verwalten.

Durch die dezentrale Architektur der Blockchain seien Bitcoin-Transaktionen nicht nur anonym und weitgehend fälschungssicher, sondern auch kostengünstig, sehr schnell und transparent, heißt es von Seiten der Befürworter. Doch einige dieser vermeintlichen Vorteile sind inzwischen widerlegt oder gelten nicht mehr.

So ist es durchaus möglich, mit Hilfe von Digitalforensik die Besitzer von Bitcoin-Wallets zu ermitteln. Und eine "Bitcoin-Überweisung" kann aufgrund der hohen Belastung im Netzwerk mehrere Tage in Anspruch nehmen – die genaue Dauer lässt sich überhaupt nicht absehen. Wer es eilig hat, muss hohe Gebühren bezahlen, damit seine Transaktion schneller durchgewunken wird. Außerdem hat sich herausgestellt, dass die "fälschungssichere" Blockchain durchaus manipulierbar ist.

Trotz aller Schwächen wird der Technologie auch abseits von Kryptowährungen in Zukunft Großes zugetraut. Bitcoin-Fans malen sich viele mögliche Anwendungsbereiche aus, zum Beispiel in der Versicherungsbranche, dem Energiesektor oder im Management von Lieferketten. Bislang hat sich jedoch abseits der Bitcoin-Spekulationen noch kein Konzept durchsetzen können.

Mining – Wie ein Bitcoin entsteht

Die Entstehung eines Bitcoin ist eng mit der Blockchain verknüpft. Um all die Informationen, die bei den Millionen von Bitcoin-Transaktionen jeden Tag entstehen, in Datenblöcke zu verschlüsseln und zu validieren, wird sehr viel Rechenleistung gebraucht. Jeder einzelne Rechner im Bitcoin-Netzwerk trägt mit seiner Hardware einen Teil zur Lösung dieser Rechenaufgabe bei – die sogenannte "Proof-of-Work"-Methode. Als Belohnung bekommen die Besitzer der Rechner Bitcoin-Anteile. Dieser Prozess wird Schürfen, im Englischen Mining genannt.

Kleine Bitcoin-Beträge werden im Übrigen bei Transaktionen häufig in Satoshi angegeben. Ein Satoshi – eine Hommage an den bis heute unbekannten Erfinder der Kryptowährung – ist ein Hundertmillionstel Bitcoin – die kleinste Einheit, die in der Blockchain gespeichert werden kann.

Das System der Blockchain ist so ausgelegt, dass sich der Mining-Ertrag alle vier Jahre halbiert – das sogenannte Halving. Das Wachstum der Bitcoin-Menge ist also endlich. Insgesamt können 21 Millionen Einheiten erzeugt werden, der letzte Bitcoin wird so vermutlich im Jahr 2140 geschürft. Diese gewollte Verknappung sorgt dafür, dass die Währung wertstabil bleibt.

Das Mining von Bitcoin und anderen Kryptowährungen stand zuletzt vermehrt in der Kritik. Denn für die hochkomplexen Rechenleistungen werden Unmengen von Strom benötigt. Mehr darüber lesen Sie hier.

Was ist ein Wallet?

Um auf Bitcoin und die Blockchain zugreifen zu können, wird eine digitale Geldbörse benötigt, die sowohl auf dem Computer als auch auf dem Smartphone installiert werden kann – das sogenannte Wallet. In diesem werden die eigenen Bitcoins gespeichert. Außerdem erlaubt ein Wallet, Bitcoin zu senden und zu empfangen, jede Transaktion zwischen zwei Wallets wird in die Blockchain eingetragen.

Jedes Wallet hat eine eindeutige Kennung (Private Key, auch Seed genannt) und einen kryptografischen Schlüssel (Public Address). Der Private Key ist eine digitale Signatur, also eine Art Passwort, mit der die Bitcoin im Wallet abgesichert werden. Die Public Address ist vergleichbar mit einer E-Mail, an die Bitcoins gesendet werden können. Anders als bei der Public Address, die öffentlich ist und gefahrenlos ausgetauscht werden kann, sollte der private Schlüssel niemals an Unbefugte weitergegeben werden.

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Von der Nerd-Spielerei zum Hype

Als im Jahr 2009 die ersten 50 Bitcoins geschöpft wurden, fristeten Bitcoin mehr ein Nischendasein und wurden abseits einer eingefleischten Fangemeinde kaum beachtet.

Folgende Anekdote verdeutlicht den rasanten Aufstieg, der wenig später folgen sollte: Der Programmierer Laszlo Hanyecz bot im Jahr 2010 in einem Internetforum 10.000 Bitcoins für denjenigen, der ihm eine Pizza bestellt. Ein Brite biss an und bestellte Hanyecz zwei Pizzen und erhielt dafür die ausgemachten 10.000 Bitcoins, die damals einen Gegenwert von 30 Euro hatten. Heute ist der Brite Multimillionär: Je nach Kurs entsprechen 10.000 Bitcoins heute bis zu 250 Millionen Euro. Ganz nebenbei: Dies war die erste Bitcoin-Transaktion für einen Artikel aus der realen Welt überhaupt.

Ab Mitte 2012 zogen die mittlerweile Bitcoin-Börsen allmählich ein größeres Publikum an, der Kurs gegenüber anderen Währungen begann zu klettern. Ein Jahr später knackte der Bitcoin erstmals die 1.000-Dollar-Marke. Doch es sollte noch vier weitere Jahre dauern, bis der Bitcoin die Bühne der Weltöffentlichkeit erreichte: Im Laufe des Jahres 2017 explodierte der Kurs der Kryptowährung förmlich und erreichte im Dezember desselben Jahres den vorläufigen Höhepunkt von 17.000 Dollar, ehe er wenig später auf 4.000 Dollar abstürzte.

Wegen der großen Kursschwankungen und dem ausschließlichen Handel an privaten Börsen wird Bitcoin oft kritisch gesehen. Die Spekulation in die Kryptowährung gilt als äußerst riskant. Jedoch steigt die Akzeptanz Jahr für Jahr: Mittlerweile wird das Kryptogeld sogar von Unternehmen und teilweise staatlichen Institutionen akzeptiert.

Wie man selbst an Bitcoin kommt und ob sich die digitale Währung als Wertanlage lohnt, erfahren Sie hier.

Verwendete Quellen
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