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Gold: Lohnt es sich Münzen oder Barren zu kaufen? So geht's


Krisensichere Geldanlage
Gold als Barren oder Münzen kaufen – so gelingt's

Von Mauritius Kloft

Aktualisiert am 06.03.2022Lesedauer: 5 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Gold als Münzen oder Barren: Das Edelmetall gilt als krisensicher.Vergrößern des Bildes
Gold als Münzen oder Barren: Das Edelmetall gilt als krisensicher. (Quelle: Shotshop/imago-images-bilder)

In Krisen setzen viele Anleger auf Gold als Wertanlage. Dazu kaufen sie das Edelmetall in Form von Münzen oder Barren. Dabei gibt es aber einiges zu beachten. Ein Überblick.

Gold zog schon immer die Begeisterung der Menschen an. Nicht umsonst dreht es sich in den meisten Abenteuergeschichten um einen riesigen Goldschatz, den es zu finden gilt.

Heutzutage muss man für Münzen oder Barren aus Gold nicht mehr auf einen einsame Insel fahren oder gegen Piraten kämpfen. Denn Sie können beispielsweise im Internet leicht physisches Gold bestellen.

Doch ist das sinnvoll? Welche Kosten kommen auf mich zu? t-online.de beantwortet die wichtigsten Fragen zum Goldkauf.

Feingewicht und Feingehalt
Das Feingewicht von Gold, also das Gewicht des Edelmetalanteils einer Münze oder eines Barren, wird meist in der Einheit Feinunze bzw. Unze angegeben, abgekürzt mit "oz". Eine Feinunze entspricht 31,103477 Gramm.
Der Feingehalt gibt an, wie rein eine Münze ist – genauer: wie hoch der Anteil des höchstwertigsten Edelmetalls ist. Der Feingehalt wird in Promille angegeben, also einem Tausendstel. Ein nahezu vollkommen reiner Goldbarren hat einen Feingehalt von 999,99 – er besteht also fast zu 100 Prozent aus Gold.

Was spricht für den Kauf von Gold?

Gold gilt als "sicherer Hafen", als Krisenwährung. Der Grund liegt nahe: Die Goldvorkommen sind endlich, deshalb ist das Angebot auf natürliche Weise begrenzt. Außerdem kann man Gold – anders als etwa Geld – nicht vervielfältigen.

So bekommt Gold einen "inneren Wert". Deshalb gilt das Edelmetall auch als Schutz vor einer Inflation, also einer Geldentwertung. Gerade in Krisenzeiten setzen Anleger auf Gold.

Doch anders als beim Kauf von Aktien beispielsweise können Anleger beim Gold nur einen Ertrag erzielen, wenn der Kurs des Goldes steigt und sie ihr Gold verkaufen. Bei Aktien werden meist noch Dividenden ausgeschüttet, also ein Anteil des Unternehmensgewinns, die für Anleger von Bedeutung sein können.

Wo kann ich Gold kaufen?

Sie können Gold als Münzen oder Barren entweder vor Ort bei einem Edelmetallhändler oder im Internet kaufen. Beim Internetkauf sollten Sie beachten, dass Sie meist in Vorkasse gehen müssen. Hier besteht also die – nicht sehr wahrscheinliche – Gefahr, dass Sie Ihr Geld verlieren, wenn der Anbieter pleitegeht.

Sie sollten auf jeden Fall mehrere Anbieter online miteinander vergleichen, um das beste Angebot zu finden.

Sollte ich Gold als Münzen oder Barren kaufen?

Sie können Gold entweder als Münzen oder als Barren kaufen. Gold als Schmuck zu kaufen, ist für Anleger nicht ratsam, da er sich nur schwer verkaufen lässt.

Ob Sie sich für Goldbarren oder Goldmünzen entscheiden, hängt von Ihren Bedürfnissen ab.

Goldmünzen

Gängige Größen von Anlagemünzen sind 1/25, 1/20, 1/10, 1/4, 1/2 und 1 Feinunze. Eine Übersicht:

Feinunze Gramm
1 31,103477
1/2 15,5517
1/4 7,7759
1/10 3,1103
1/20 1,5552
1/25 1,2441

Es ist nicht ratsam, zu kleine Münzen zu kaufen, also etwa mit einer Unze von weniger als 10 Gramm. Denn hier kann der Spread, also die Differenz zwischen An- und Verkaufspreis, sehr hoch sein – und damit das Risiko, dass Sie Geld verlieren.

Achten Sie auf jeden Fall darauf, dass Sie international anerkannte Goldmünzen kaufen. Bekannte Beispiele sind der südafrikanische "Krügerrand", der "Wiener Philharmoniker", die "Maple Leaf" aus Kanada oder der "China Panda". Bei diesen Anlagemünzen gehen Sie auf Nummer sicher, dass Sie Ihnen wieder abgekauft werden.

Anders sieht es hingegen bei Sammlermünzen aus. Diese unterscheiden sich von Anlagemünzen, da sie in der Regel nicht international anerkannt sind und sich so nur schwer verkaufen lassen. Auch ist der Preis von Sammlermünzen schwer zu bestimmen. Von Sammlermünzen als Geldanlage raten Experten deshalb ab.

Für wen geeignet?
Münzen sind vor allem für diejenigen geeignet, die nicht allzu viel Geld in physisches Gold investieren möchten. Außerdem bleiben Sie mit Münzen flexibler als mit Barren.

Goldbarren

Goldbarren gibt es für Privatanleger in verschiedenen Größen – diese können bisweilen auch ein Kilogramm oder mehr wiegen. Bei Goldbarren sollten Privatanleger vor allem auf den sogenannten Feingehalt achten. Dieser zeigt letztlich an, wie rein ein Goldbarren ist (siehe oben). Hier sollten Anleger nur Gold mit einem Feingehalt mit mindestens 999,9 kaufen – alles andere kann beim Verkauf teuer werden.

Außerdem sollten Sie nur Goldbarren kaufen, die einen Goldprägestempel eines Händlers oder eines Instituts tragen, der von der Londoner Goldbörse zertifiziert ist, der "London Bullion Market Association" (LBMA). Bekannte Anstalten sind etwa Heraeus, Umicore, Valcambi oder Perth Mint.

Für wen geeignet?
Goldbarren sind vor allem für Anleger geeignet, die viel Geld in Gold investieren möchten. Mit Goldbarren sind Sie aber weniger flexibel als mit Münzen. Denn Sie können einen Barren nun mal nur im Ganzen verkaufen. Übrigens: Kleine Barren sind vergleichsweise teurer als große Barren.

Tipp: Wenn Sie sich für Gold als Anlage entscheiden, kann es sich lohnen, das Geld zu verteilen, also sowohl in Barren als auch in Münzen zu stecken.

Welche Kosten fallen beim Goldkauf an?

Beim Kauf von Gold – seien es Barren oder Münzen – fallen auf der einen Seite die Kosten für das Gold an. Wie teuer das Gold ist, hängt vom Weltpreis des Goldes ab – und davon, wie viel Sie kaufen. Der Goldpreis wird meist pro Feinunze und in US-Dollar angegeben, eventuell müssen Sie also noch in Euro umrechnen.

Zudem verlangen Edelmetallhändler – vor Ort oder im Internet – eine Gebühr für ihren Service. Hier sollten Sie auf jeden Fall mehrere Angebote miteinander vergleichen (siehe oben).

Kosten für Tresor oder Bankschließfach beachten

Außerdem: Wenn Sie physisches Gold als Geldanlage kaufen, sollten Sie sich einen Tresor kaufen, in dem das Gold lagern kann. Dieser sollte so montiert sein, dass er von möglichen Einbrechern nicht so schnell mitgenommen werden kann.

Alternativ können Sie auch das Gold in einem Bankschließfach lagern. Dafür können jährliche Kosten von bis zu mehreren Hundert Euro anfallen.

Lohnt es sich, Gold zu kaufen?

Eine pauschale Antwort darauf gibt es nicht. Es gilt: Wie sich der Preis des Goldes entwickelt, lässt sich nicht vorhersagen. Allgemein gilt der Kurs als sehr volatil, also schwankungsanfällig. Das können Sie auch anhand folgender Grafik sehen:

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Wenn Sie sich entscheiden, einen Teil Ihres Vermögens in Gold anzulegen, sollten Sie auf jeden Fall die Nerven behalten, wenn der Kurs einmal fällt.

Außerdem: Anders als etwa Festgeldkonten, die Zinsen abwerfen, oder Aktien, bei denen Sie Dividendenzahlungen erhalten können, ist Ihr Ertrag beim Gold lediglich ein höherer Verkaufspreis. Das sollten Sie beachten, wenn Sie Gold kaufen möchten.

Experten raten grundsätzlich, nicht mehr als zehn Prozent des angelegten Vermögens in Gold zu investieren.

Das sind die Alternativen zum physischen Gold

Wenn Sie in Gold investieren möchten, aber kein physisches Gold kaufen wollen, können Sie auch spezielle Gold-Wertpapiere kaufen. Diese heißen Gold-ETCs und bilden die Wertentwicklung des Goldes nach.

Zudem können Sie in Aktien von Goldminen investieren, so werden Sie im Grunde Mitinhaber einer solchen Mine. Aber: Das ist mit hohen Risiken behaftet – und eher nicht für Privatanleger geeignet.

Generell gilt: Setzen Sie nie alles nur auf eine Aktie. Verteilen Sie Ihr Geld – und so Ihr Risiko.

Welche Steuern fallen beim Goldverkauf an?

Keine. Wenn Sie Ihren Goldbarren oder Ihre Münzen verkaufen und einen Gewinn erzielen, müssen Sie darauf keinerlei Steuern zahlen. Voraussetzung hierfür ist, dass Sie das Gold mindestens ein Jahr lang gehalten haben.

Beim Verkauf von Wertpapieren wie Aktien kann hingegen die sogenannte Abgeltungssteuer anfallen. Allerdings: Wenn Sie Ihr physisches Gold verkaufen und einen Verlust machen, können Sie das steuerlich nicht geltend machen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Finanztest
  • goldpreis.de
  • vergleich.de
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