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Krankenversicherung – Die wichtigsten Fragen und Antworten


Das sollten Sie über Ihre Krankenversicherung wissen


10.02.2021Lesedauer: 4 Min.
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Frage des Alters: Junge Menschen profitieren meist von privaten Krankenversicherungen. Im Alter wird es dagegen teuer (Symbolbild).Vergrößern des Bildes
Frage des Alters: Junge Menschen profitieren meist von privaten Krankenversicherungen. Im Alter wird es dagegen teuer (Symbolbild). (Quelle: Jochen Tack/imago-images-bilder)

In Deutschland muss jeder Bürger eine Krankenversicherung haben. Gesetzlich oder privat. Gratis gibt es die Absicherung aber nicht. t-online klärt die wichtigsten Fragen.

Ob alt oder jung, angestellt oder selbständig, arbeitsunfähig oder arbeitssuchend – in Deutschland muss jeder Mensch krankenversichert sein. Das ist wichtig zu wissen, da Nicht-Versicherte gegebenenfalls die Zeit nachbezahlen müssen, in denen sie offiziell keiner Versicherung angehört haben.

Egal, in welcher Lebenssituation Sie sich befinden: Wenn Ihr Versichertenstatus unklar ist, sollten Sie stets zeitnah mit Ihrer Krankenversicherung sprechen und alle Änderungen umgehend mitteilen.

Wer muss in die gesetzliche Krankenversicherung?

Die Pflicht, eine Krankenversicherung abzuschließen, gilt für alle Menschen, die in Deutschland ihren Wohnsitz haben. Zusätzlich gilt für viele Versicherte die so genannte Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Diese Personengruppen müssen in die gesetzliche Krankenkasse und können nicht einfach auf Wunsch in eine private Versicherung wechseln.

Arbeitnehmer, die monatlich weniger als 5.362,50 Euro brutto verdienen, sind Pflichtmitglieder der gesetzlichen Krankenkasse. Auf das Jahr gerechnet liegt die sogenannte Versicherungspflichtgrenze, auch Jahresarbeitsentgeltgrenze genannt, bei 64.350 Euro (Stand 2021).

Ebenfalls pflichtversichert in der gesetzlichen Krankenkasse sind Rentnerinnen und Rentner, die während der zweiten Hälfte ihres Berufslebens mindestens 90 Prozent der Zeit in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert waren. Auch Bezieher von Arbeitslosengeld I, Künstler und Publizisten, die in der Künstlersozialkasse sind und Praktikanten im Pflichtpraktikum sind in der GKV pflichtversichert.

Menschen, die vorher privat versichert waren, können sich teilweise von der Versicherungspflicht befreien lassen und in der privaten Krankenversicherung bleiben. Privat versichern können sich Beamte, Selbständige und Freiberufler – außer sie entscheiden sich dafür, sich freiwillig gesetzlich zu versichern.

Was sind die Vor- und Nachteile der gesetzlichen Versicherung?

In der gesetzlichen Krankenkasse wird jedes Mitglied ohne Risikoprüfung versichert. Die Höhe der Beiträge orientiert sich prozentual an der Höhe des Einkommens. Menschen mit Vorerkrankungen zahlen also nicht mehr als gesunde Menschen. Im Umkehrschluss profitieren gesunde Menschen aber auch nicht davon, dass sie seltener zum Arzt gehen als andere Versicherte.

Bei der gesetzlichen Krankenversicherung handelt es sich um ein Solidarsystem – genau deshalb ist es auch nicht ganz einfach von der privaten Versicherung wieder in die gesetzliche Versicherung zurückzukehren. Damit soll ausgeschlossen werden, dass jemand beispielsweise in jungen Jahren eine günstige private Krankenversicherung abschließt und dann mit steigenden Beiträgen in das System der gesetzlichen Kassen wechselt.

Ein besonderer Vorteil der gesetzlichen Kassen ist die Familienversicherung. Sie erlaubt es, Ehepartner mit geringem Einkommen und Kinder zu versichern, ohne dass zusätzliche Kosten entstehen. Studenten müssen sich zu Beginn ihres Studiums entscheiden, ob sie gesetzlich oder privat versichert sein wollen.

Ein Nachteil für gesetzlich Krankenversicherte: Sie müssen teils länger auf einen Arzttermin warten. Zusatzleistungen wie Chefarztbehandlung oder Einzelzimmer lassen sich aber auf Wunsch durch eine private Zusatzversicherung abdecken.

Was sind die Vor- und Nachteile der privaten Versicherung?

Der zentrale Vorteil der privaten Krankenversicherung: Sie können sich genau die Leistungen aussuchen, auf die Sie wert legen und Zusätze wie Chefarztbehandlung mitversichern. Allerdings ist das mit privaten Zusatzversicherungen auch möglich. Privat Versicherte bekommen zudem meist schneller einen Termin bei ihrem Wunscharzt – manche Ärzte arbeiten sogar ausschließlich mit Privatpatienten.

Auf der anderen Seite muss jedes einzelne Familienmitglied einzeln versichert werden. Ein Nachteil, der bei mehreren Kindern ganz schön ins Geld gehen kann. Auch für ältere Versicherte wird die private Krankenversicherung teils unerfreulich teuer – obwohl bei den Versicherern Rücklagen fürs Alter gebildet werden.

Wann kann ich die Krankenversicherung wechseln?

Versicherte einer gesetzlichen Krankenkasse können alle 18 Monate die Krankenversicherung wechseln. Ein Wechsel von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung und umgekehrt ist allerdings nur möglich, wenn sich etwas an dem Versichertenstatus geändert hat. Also wenn Arbeitslosigkeit eintritt, das Einkommen sinkt oder steigt oder ein bislang Angestellter sich selbständig macht.

Auch wer kein Geld verdient, braucht eine Krankenversicherung. Je nach Lebenssituation kommt eine Familienversicherung in Frage oder Arbeitsagentur, Jobcenter oder Sozialamt übernehmen die Beiträge für die Krankenversicherung.

Empfänger von Arbeitslosengeld I sind mit Beginn der Arbeitslosigkeit pflichtversichert in der gesetzlichen Krankenversicherung, können sich aber auf Wunsch von dieser Versicherungspflicht befreien lassen. Damit bleiben sie dann privat versichert.

Ein Wechsel von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung ist nur möglich, wenn die versicherte Person jünger als 55 Jahre alt ist.

Bei Arbeitslosengeld II sieht es anders aus. Privat Versicherte können nicht in die gesetzliche Versicherung wechseln, während sie ALG II beziehen.

Bezahlt werden sowohl die gesetzliche als auch die private Krankenversicherung von Arbeitsagentur oder Jobcenter. Privat Versicherte müssen aber gegebenenfalls in einen Basistarif wechseln, der den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung entspricht.

Welche Versicherung lohnt sich in welchem Alter?

Viele Senioren würden zum Renteneintritt wieder gerne in die gesetzliche Krankenkasse zurückkehren, einfach weil die Rente in der Regel sehr viel niedriger als das Gehalt ausfällt. Ob das für Sie möglich ist, hängt vor allem davon ab, wie sie zur zweiten Lebenshälfte überwiegend versichert waren.

Ein besonderer Fall tritt außerdem ein, ehe Sie in Elternzeit gehen. Dann empfiehlt es sich, den Versichertenstatus zu klären.

Denn wer in der gesetzlichen Krankenkasse pflichtversichert ist, muss während der Elternzeit keine Beiträge bezahlen. Anders sieht es mit freiwillig gesetzlich Versicherten und privat Versicherten aus. Diese müssen weiterhin Beiträge zahlen.

Kinder ohne Einkommen sind bei gesetzlich Versicherten Eltern mitversichert. Ist ein Elternteil gesetzlich und ein Elternteil privat versichert, wird es dagegen etwas komplizierter.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • gkv-spitzenverband.de
  • krankenkassen.de
  • krankenkassenzentrale.de
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