t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeWirtschaft & FinanzenRatgeberAltersvorsorgeRententipps

Wer bekommt 2000 Euro Rente? Was muss man verdienen?


Gehalt
Wie viel muss ich für 2.000 Euro Rente verdienen?


Aktualisiert am 10.03.2023Lesedauer: 4 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Rentnerin legt die Füße hoch (Symbolbild): Einen Ruhestand ohne Geldsorgen – den wünscht sich wohl jeder.Vergrößern des Bildes
Rentnerin legt die Füße hoch (Symbolbild): Einen Ruhestand ohne Geldsorgen – den wünscht sich wohl jeder. (Quelle: lucigerma/getty-images-bilder)

Wer im Alter 2.000 Euro Rente beziehen will, muss im Arbeitsleben ein überdurchschnittlich hohes Gehalt haben. Welche Summe dafür nötig ist.

In der Theorie klingt es einfach: je höher Ihr Einkommen, desto höher Ihre Rentenbeiträge. Und je höher Ihre Rentenbeiträge, desto mehr Rentenpunkte sammeln Sie. Und das wiederum erhöht am Ende Ihre Rente.

In der Praxis ist es natürlich alles andere als einfach, ausreichend Geld zu verdienen. Schließlich wird nicht jeder Job so gut entlohnt, wie es die Tätigkeit eigentlich verdient hätte, Wirtschaftskrisen führen zu Arbeitslosigkeit oder die familiäre Situation macht eine Auszeit vom Beruf oder die Reduzierung der Arbeitszeit nötig.

2.000 Euro Rente: Was muss ich verdienen?

Wer 2.000 Euro Rente im Monat beziehen will, darf sich all das eher nicht leisten. Denn um auf diese Summe zu kommen, muss Ihr Gehalt über Jahrzehnte überdurchschnittlich hoch sein.

Um zu verstehen, warum das so ist, müssen Sie zunächst wissen, wie sich die Rente genau berechnet. Die Formel dafür lautet:

Monatliche Bruttorente = Entgeltpunkte x Zugangsfaktor x aktueller Rentenwert x Rentenartfaktor

Die Rentenwerte liegen derzeit bei 36,02 Euro im Westen und 35,52 Euro im Osten (Stand: März 2023). Der Zugangsfaktor und der Rentenartfaktor haben beide den Wert 1, wenn Sie nicht vorzeitig in Rente gehen und es sich bei der Rente um die normale Altersrente handelt.

Setzen Sie diese Werte und die gewünschten 2.000 Euro monatliche Bruttorente in die Gleichung ein, können Sie ermitteln, wie viele Rentenpunkte, auch Entgeltpunkte genannt, Sie in Ihrem Erwerbsleben angehäuft haben müssen:

  • im Westen: 55,5247 Rentenpunkte
  • im Osten: 56,3063 Rentenpunkte

Mithilfe dieser Zahlen wiederum können Sie berechnen, wie hoch Ihr Verdienst sein müsste, um am Ende bei 2.000 Euro Bruttomonatsrente herauszukommen. Wichtig ist zusätzlich aber noch die Zahl Ihrer Beitragsjahre. Denn klar ist: Je länger Sie insgesamt in die Rentenversicherung einzahlen, desto weniger Rentenpunkte müssen Sie in jedem einzelnen Jahr sammeln.

Dabei gilt: Entspricht Ihr Gehalt exakt dem Durchschnittsverdienst aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in diesem Jahr, erhalten Sie genau einen Rentenpunkt dafür. Liegt es darüber oder darunter, steigt oder fällt die Zahl Ihrer Rentenpunkte entsprechend.

2023 liegt das vorläufige Durchschnittsentgelt im Westen bei 3.595 Euro, im Osten bei 3.497 Euro. Verdienen Sie exakt so viel Geld, müssten Sie also – analog zu den oben errechneten Rentenpunkten – gut 55 Jahre im Westen und gut 56 Jahre im Osten in die Rentenkasse einzahlen. Das ist natürlich unmöglich.

Laut dem Rentenversicherungsbericht 2022 kamen männliche Rentner im Westen am 31. Dezember 2021 auf durchschnittlich 40,7 Beitragsjahre, Frauen lediglich auf 28,6. Im Osten zählten die Männer im Schnitt 44,4 Beitragsjahre, Frauen 41,6.

Um die "Lücke" zu den rechnerisch nötigen rund 55 und 56 Beitragsjahren zu schließen, müssten Sie mehr als einen Rentenpunkt pro Jahr sammeln. Und zwar so viele:

  • Männer im Westen: 1,3642 Rentenpunkte pro Jahr (55,5247 Rentenpunkte / 40,7 Beitragsjahre)
  • Frauen im Westen: 1,9414 Rentenpunkte pro Jahr (55,5247 Rentenpunkte / 28,6 Beitragsjahre)
  • Männer im Osten: 1,2682 Rentenpunkte pro Jahr (56,3063 Rentenpunkte / 44,4 Beitragsjahre)
  • Frauen im Osten: 1,3535 Rentenpunkte pro Jahr (56,3063 Rentenpunkte / 41,6 Beitragsjahre)

Achtung

Die Rechnung funktioniert zum Teil nur in der Theorie, da die höchstmöglichen Rentenpunkte pro Jahr im Zeitraum bis zum Jahr 2002 nur bei einer Spanne von 1,5 bis 1,9 lagen.

Ausgehend vom oben genannten Durchschnittsverdienst 2023 müssen Sie also folgendes Bruttogehalt beziehen, um bei 2.000 Euro Rente pro Monat herauszukommen:

  • Männer im Westen: 4.904,30 Euro (3.595 Euro x 1,3642 Rentenpunkte)
  • Frauen im Westen: 6.979,33 Euro (3.595 Euro x 1,9414 Rentenpunkte)
  • Männer im Osten: 4.434,90 Euro (3.497 Euro x 1,2682 Rentenpunkte)
  • Frauen im Osten: 4.733,19 Euro (3.497 Euro x 1,3535 Rentenpunkte)

2.000 Euro Rente sind vergleichsweise viel

Sie sehen: 2.000 Euro Rente im Monat sind gar nicht so leicht zu erreichen. Laut Deutscher Rentenversicherung kam der männliche Durchschnittsrentner Ende 2021 im Westen auf 1.309 Euro brutto im Monat, die Durchschnittsrentnerin lediglich auf 739 Euro. Im Osten erreichten Männer im Schnitt 1.289 Euro, Frauen 1.062 Euro.

Mehr als 2.000 Euro Rente bekommen nur sehr wenige Bürger in Deutschland – der überwiegende Anteil von ihnen sind Männer. So erhielten 2021 16,1 Prozent der Männer mehr als 1.800 Euro Rente im Monat, Frauen schafften das nur zu 2 Prozent.

Achtung: Von der Bruttorente gehen noch Beiträge zur Sozialversicherung ab. Auch Steuern müssen Sie zahlen, falls Sie mit Ihren Einkünften über dem Grundfreibetrag liegen. Lesen Sie hier, wie viel Steuern bei einer Rente von 2.000 Euro anfallen.

So bessern Sie Ihre Rente auf

Wer jetzt angesichts dieser Zahlen frustriert ist, sollte schnell aktiv werden und zusätzlich zur gesetzlichen Rente privat fürs Alter vorsorgen. Am besten funktioniert das, wenn Sie dem Aktienmarkt eine Chance geben.

Können Sie das Geld noch mindestens 15 Jahre für sich arbeiten lassen, empfiehlt sich ein weltweit streuender Aktien-ETF. Das sind Investmentfonds, die einen Index wie zum Beispiel den MSCI World eins zu eins nachbilden (mehr dazu lesen Sie hier).

Sie investieren damit auf einen Schlag in Hunderte Unternehmen auf der ganzen Welt. Das ist deutlich risikoärmer, als sein Geld in einzelne Aktien zu stecken. Und dank des langen Anlagezeitraums können Sie Krisen einfach aussitzen. Lesen Sie hier, wie Sie ganz konkret jeden Monat Geld in einen ETF stecken.

Verwendete Quellen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website