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Ernährungstipp Aminosäuren: Warum Bohnen und Reis ein ideales Paar sind


Strombergs Nachschlag
Warum Bohnen und Reis ein ideales Paar sind

  • Holger Stromberg
MeinungVon Holger Stromberg

25.05.2024Lesedauer: 3 Min.
Meinung
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Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.
Bohnen und Reis: Ein einfaches Essen, aber ein Lieblingsgericht.Vergrößern des Bildes
Bohnen und Reis: Ein einfaches Essen, aber ein Lieblingsgericht. (Quelle: Mariamarmar/getty-images-bilder)

Wie ernährt man sich richtig? Daraus machen viele eine Wissenschaft. Warum das oft unnötig ist, erklärt unser Kolumnist Holger Stromberg.

"Danke, Holger, für die ausgezeichneten und abwechslungsreichen Mahlzeiten während unserer gemeinsamen Zeit. Aber jetzt freue ich mich so sehr auf das, was ich liebe und vermisse. Jeden Tag gibt es schwarze Bohnen mit Reis. Und manchmal etwas dazu, wie Fisch, Fleisch oder Geflügel und Gemüse. Aber das Wichtigste sind mir schwarze Bohnen und Reis, denn die habe ich sehr vermisst und noch niemals eine so lange Zeit täglich darauf verzichtet."

So verabschiedete der brasilianische Sicherheitsbeauftragte sich liebenswert, dankend, respektvoll und sympathisch bei mir, als wir 2014 den Weltmeistertitel gewonnen hatten und wir das Campo Bahia, das damalige Basisquartier, räumten.

Holger Stromberg
Holger Stromberg (Quelle: Nico Lindken/t-online)

Zur Person

Holger Stromberg ist Weltmeister-Koch und Ernährungsexperte. Mit 23 Jahren errang er als jüngster Koch Deutschlands einen Michelin-Stern. 2007 bis 2017 begleitete er im DFB-Betreuerstab als Ernährungscoach und Koch die Deutsche Fußballnationalmannschaft und kehrte 2014 als Koch der Weltmeister aus Rio de Janeiro zurück. Für t-online schreibt er über Genuss und wie Essen und Trinken nicht nur zum persönlichen Wohlbefinden, sondern auch zur Erhaltung einer lebenswerten Umwelt beitragen können. Hier lesen Sie alle Kolumnen von ihm.

Die Fresswelle hält bis heute an

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung scheint hierzulande eine echte Herausforderung zu sein, die die meisten von uns schlichtweg überfordert. Die Fresswelle, die auf die mageren Nachkriegsjahre folgte, hält bis heute an. Zudem haben wir die paradoxe Situation einer Überernährung bei gleichzeitigem Nährstoffmangel. Denn das, wovon zu viel gegessen wird, ist dem Stoffwechsel und Antrieb unseres Lebens nicht förderlich. So auch aktuell bei Protein, das seit einigen Jahren, wie zuvor auch Fett, oder Kohlenhydrate etc., wie die Sau durch Volks-Dorf getrieben werden.

Dabei sollte jeder wissen: Die Aminosäuren-Balance ist viel wichtiger als die Proteinmenge.

Es geht um Aminosäuren, nicht um Protein

Aminosäuren sind die Bausteine von Proteinen und spielen eine zentrale Rolle im Körper. Sie sind an vielen Prozessen beteiligt (etwa an der Bildung von Neurotransmittern und Hormonen), und viele sind essenziell. Das heißt: Der Körper kann sie nicht selbst herstellen, sie müssen ihm also durch die richtige Ernährung zugeführt werden. Ein Mangel an Aminosäuren kann vielfältige Beschwerden verursachen und tritt bei verschiedenen Stoffwechselerkrankungen auf oder wenn die Zufuhr über die Nahrung nicht ausreicht.

Aminosäuren können aber auch im Überschuss vorhanden sein. Die Balance der Aminosäuren ist wichtiger als die reine Proteinmenge. Eine dauerhafte Protein-Überdosis führt dazu, dass wichtige Mineralien aus den Knochen gelöst werden. Das Risiko für Osteoporose steigt signifikant an. Darüber hinaus erhöht sich das Risiko für Rheuma und Gicht, welches vor allem der "Übersäuerung" geschuldet ist.

Die richtige Balance finden

Es ist also nicht nur die reine Proteinmenge, die zählt. Die Balance der Aminosäuren ist entscheidend. Eine ausgewogene Mischung aller essenziellen Aminosäuren ist für die Gesundheit von großer Bedeutung.

Ruhe bewahren in Sachen Ernährung

Hierzulande glaubt vermutlich kaum jemand, dass der schlanke, kerngesunde Sicherheitschef um die 60 sich ausreichend ausgewogen ernährte, obwohl er jeden Tag dieselben Speisen mit leichter Änderung in den "Toppings" aß, sie also durch Gewürze oder andere Zutaten aufwertete. Das tat er aber. Nicht, weil er dafür eine Excel-Tabelle genutzt hätte, sondern aus Erfahrung.

Zum Hintergrund: Gekochte schwarze Bohnen haben pro Tasse etwa 15 Gramm Protein. 100 Gramm Reis gekocht, knapp drei Gramm. Das Ganze mal zwei (bei zwei Mahlzeiten) sind dort also 36 Gramm Protein drin – in etwa der halbe Tagesbedarf einer beispielsweise 72 Kilogramm schweren Person. Und: Das Gericht bietet genau das richtige Verhältnis von lebensnotwendigen Aminosäuren. Und mit den Toppings kann man sogar noch mehr herausholen.

Also Ruhe bewahren in Sachen Ernährung und Orientierung sammeln, bevor das Leben auf den Kopf gestellt wird. Wichtig bei all der Besonnenheit ist doch, dass es am Ende so gut schmeckt wie beim brasilianischen Sicherheitsbeauftragten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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