Fettverbrennung: Sport ohne Frühstück

Viele Freizeitsportler schwören auf Sport vor dem Frühstück, weil sie glauben, dass dann die Fettverbrennung besonders hoch sei. Doch steigert Laufen auf nüchternen Magen tatsächlich den Fettabbau? Professor Ingo Froboese von der Sporthochschule Köln räumt mit diesem Mythos auf. Die gängigsten Fettverbrennungs-Mythen.

Ohne Zucker macht der Körper schlapp

Isst man vor dem Laufen Kohlenhydrate, werden diese bei der anschließenden sportlichen Betätigung als erstes verbrannt, da sie leichter als Fett verstoffwechselt werden. Über Nacht hat der Körper allerdings keine Nahrung zu sich genommen, so dass seine Kohlenhydrat- bzw. Zuckerspeicher relativ leer sind. Nun könnte man meinen, dass der Körper dann auf die Fettdepots zurückgreift, und somit mehr Fett umsetzt. Doch das ist ein Trugschluss, denn "der Körper braucht Kohlenhydrate, um Fett zu verbrennen," sagt Froboese. Beim Laufen auf nüchternen Magen sei der Fettstoffwechsel also nur so lange aktiv, bis die Kohlenhydratspeicher erschöpft sind. Vor dem Frühstück zu joggen ist deshalb nur bedingt empfehlenswert. Stehen keine Kohlenhydrate mehr zur Verfügung, bricht die Leistung ein. Nach dem Frühstück allerdings sind die Kohlenhydratspeicher gefüllt und der Körper macht deshalb nicht so schnell schlapp. Da es sich mit vollem Magen aber schlecht läuft, sollten zwischen dem Sport und der Mahlzeit zwei bis drei Stunden liegen.

Regelmäßige Bewegung ist wirkungsvoller

"Grundsätzlich wird bei Ausdauersport wie Laufen immer Fett verbraucht, unabhängig von der Tageszeit," meint der Sportwissenschaftler. Wer sich regelmäßig bewege, verbessere die Fähigkeit des Körpers, sowohl in Ruhe als auch unter Belastung mehr Fett zu verbrennen. Denn der Körper lerne, seine Fettspeicher früher zur Energiegewinnung heranzuziehen. Im Gegenzug werden die Kohlenhydratspeicher langsamer entleert.

Eine Banane gegen den Leistungseinbruch

Gerade Untrainierte haben Probleme mit dem Training auf nüchternen Magen, weil ihre Kohlehydratspeicher nur klein sind und deshalb der Erschöpfungszustand wesentlich früher erreicht ist. "Ich empfehle Anfängern deshalb vor dem Sport eine Banane zu essen. Dann sind genug Kohlenhydrate im Körper vorhanden, damit Fette gespalten werden können," meint der Experte. So kann auch ein starkes Hungergefühl vermieden werden. Doch auch trainierte Läufer sollten nicht länger als 60 Minuten nüchtern laufen, und zwar in einem moderaten Tempo, damit Sie noch genug Energie für den restlichen Tag übrig haben.

Moderat und regelmäßig bewegen

Um die Fettverbrennung anzukurbeln ist also weniger der Trainingszeitpunkt ausschlaggebend, "wichtiger ist, dass man sich überhaupt regelmäßig und ausdauernd bewegt," sagt Froboese. Und zwar in einem moderaten Tempo. So beeinflussen Sie die Fettverbrennung dauerhaft, egal zu welcher Tageszeit Sie trainieren.