t-online - Nachrichten fΓΌr Deutschland
Such IconE-Mail IconMenΓΌ Icon

MenΓΌ Icont-online - Nachrichten fΓΌr Deutschland
HomeGesundheitKrankheiten & SymptomeCorona

Johnson & Johnson: Was steckt hinter dem Impfstopp?


Schlagzeilen
Symbolbild fΓΌr einen TextUnfall auf Bundesstraße – sieben ToteSymbolbild fΓΌr einen TextModeratorin zeigt sich ungeschminktSymbolbild fΓΌr einen TextWolfsmensch im Harz gibt RΓ€tsel auf
Anzeige
Loading...
Loading...
Loading...

Wie kam es zu dem Impfstopp von Johnson & Johnson?

Von dpa
Aktualisiert am 13.04.2021Lesedauer: 4 Min.
Corona-Impfstoff: Gut zehn Millionen Dosen von Johnson & Johnson sollen nach Deutschland gehen.
Corona-Impfstoff: Gut zehn Millionen Dosen von Johnson & Johnson sollen nach Deutschland gehen. (Quelle: scaliger/getty-images-bilder)
Facebook LogoTwitter LogoPinterest LogoWhatsApp Logo

In Deutschland und anderen EU-LΓ€ndern wurden im MΓ€rz die Impfungen mit Astrazeneca vorerst ausgesetzt. Nun verzΓΆgert Johnson & Johnson den Start seines Mittels. Ist das Problem das gleiche?

Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson verzΓΆgert den Marktstart seines Impfstoffs in Europa. Das teilte der Konzern am Dienstag mit – nur einen Tag nachdem mit der Auslieferung begonnen worden war. Man habe Berichte ΓΌber Sinusvenenthrombosen erhalten und sich fΓΌr die VerzΓΆgerung entschieden, hieß es. Der Konzern arbeite nun mit Experten und den GesundheitsbehΓΆrden an der Untersuchung der FΓ€lle.


Corona-Impfstoffe im Vergleich: Wie wirksam sind sie?


Die EuropΓ€ische ArzneimittelbehΓΆrde (EMA) hatte bereits eine Untersuchung einiger FΓ€lle von Thrombosen nach einer Impfung mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson eingeleitet. Ein Zusammenhang zwischen den sehr seltenen FΓ€llen und der Impfung konnte noch nicht festgestellt werden, teilte die EMA am Dienstag in Amsterdam auf dpa-Anfrage mit. Die Untersuchung sei noch nicht abgeschlossen.

Vier FΓ€lle in Europa, mehr in den USA

Bisher waren der Behârde vier FÀlle mitgeteilt worden. Drei davon waren in den USA aufgetreten, einer davon verlief tâdlich. Der vierte Fall betraf eine Person bei einem klinischen Test. Vom für Deutschland zustÀndigen Paul-Ehrlich-Institut gab es zunÀchst keine EinschÀtzung der neuen Situation. Informationen würden so bald wie mâglich zur Verfügung gestellt, hieß es am Dienstag.

Zuvor hatten die Behârden in den USA eine vorübergehende Aussetzung der Impfungen mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson empfohlen, nachdem bei sechs Menschen im Land nach der Impfung Sinusvenenthrombosen diagnostiziert worden waren. Die vorübergehende Aussetzung sei aus einem "Übermaß an Vorsicht" empfohlen worden und werde voraussichtlich nur einige Tage aufrechterhalten, teilten die Gesundheitsbehârde CDC und die Arzneimittelbehârde FDA am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit.

Auslieferung hat bereits begonnen

In der EU war der Impfstoff von Johnson & Johnson am 11. MΓ€rz zugelassen worden. Am Montag hatte Johnson & Johnson mit der Lieferung in die EU-Staaten begonnen. Die BrΓΌsseler BehΓΆrde erwartet bis Ende Juni 55 Millionen Dosen des Impfstoffs. Gut 10 Millionen Dosen sollen nach Deutschland gehen.

Erst im MΓ€rz hatte Deutschland Impfungen mit dem Produkt des Herstellers Astrazeneca vorΓΌbergehend ausgesetzt, nachdem das Paul-Ehrlich-Institut ein entsprechendes Vorgehen empfohlen hatte. Auch andere europΓ€ische LΓ€nder stoppten die Impfungen zeitweise. Hintergrund war ebenfalls eine auffΓ€llige HΓ€ufung von Sinusvenenthrombosen in Verbindung mit einem Mangel an BlutplΓ€ttchen (Thrombozytopenie) nach Impfungen mit dem PrΓ€parat. Inzwischen wird der Einsatz von Astrazeneca hierzulande nur bei Menschen ab 60 Jahren empfohlen.

Γ„hnlichkeiten mit Astrazeneca-Mittel?

Wieso es bei einigen Geimpften zu der schweren Nebenwirkung kommt, ist bislang unklar. Der Greifswalder Forscher Andreas Greinacher macht das Auftreten bestimmter AntikΓΆrper fΓΌr die Thrombosen verantwortlich. Es sei denkbar, dass die Betroffenen etwas in ihrem KΓΆrper hΓ€tten, was sie dafΓΌr anfΓ€llig mache, diese speziellen AntikΓΆrper zu produzieren. Was das sei, sei noch unklar, erklΓ€rte er kΓΌrzlich.

Die Impfstoffe von Johnson & Johnson und von Astrazeneca sind sogenannte vektorbasierte Impfstoffe. Sie nutzen ein harmloses Virus, um Erbinformationen des Coronavirus in den Kârper zu schleusen. Mit Hilfe dieser Informationen wird im Kârper des Geimpften ein Viruseiweiß gebildet, genauer gesagt das Spike-Protein auf der OberflÀche des Coronavirus.

Carsten Watzl, GeneralsekretÀr der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, hatte kürzlich auf Twitter die Vermutung geÀußert, dass die Adenoviren, die in beiden Impfstoffen eingesetzt werden, die Nebenwirkungen verursachen.

Meistgelesen
imago images 1027036110
MatthÀus zu Kahn-Krach: "Ich weiß, dass er lügt"
Anzeige
Loading...
Loading...
Loading...

In den USA sagte die amtierende FDA-Chefin Janet Woodcock am Dienstag, die FΓ€lle mΓΌssten nun erst einmal "komplett verstanden" und die Mitarbeiter des Gesundheitssystems entsprechend informiert werden. "Wir erwarten, dass diese Pause einige Tage dauern wird." Man sei dabei auch in "stΓ€ndigem Austausch" mit den zustΓ€ndigen BehΓΆrden in Europa und weltweit. FΓΌr Mittwoch wurde eine Notfallsitzung eines Beratergremiums der CDC angesetzt.

Zahlreiche Bundesstaaten sowie unter anderem Apotheken-Ketten kΓΌndigten an, der Empfehlung von CDC und FDA folgen zu wollen. Bereits ausgemachte Impftermine sollen verschoben oder wenn mΓΆglich mit den beiden anderen derzeit im Einsatz befindlichen Impfstoffen in den USA – dem des US-Unternehmens Moderna und dem des US-Konzerns Pfizer und seines deutschen Partners Biontech – durchgefΓΌhrt werden. Bei diesen beiden Impfstoffen seien bislang keine vergleichbaren VorfΓ€lle gemeldet worden, hieß es von FDA und CDC.

Die Aussetzung werde "keine bedeutenden Auswirkungen" auf die US-Impfkampagne haben, teilte das Weiße Haus mit. Die USA hÀtten allein durch die vereinbarten Lieferungen mit den Herstellern Moderna und Biontech/Pfizer genügend Impfstoff für 300 Millionen Menschen, erklÀrte US-PrÀsident Joe Bidens Corona-Koordinator Jeff Zients. Die USA kânnten daher weiter pro Tag rund drei Millionen Menschen impfen.

Von dem Ende Februar von der FDA zugelassenen Impfstoff von Johnson & Johnson, von dem es nur eine Dosis braucht, wurden bislang mehr als 6,8 Millionen Dosen gespritzt. Bei sechs Frauen zwischen 18 und 48 Jahren war es den BehΓΆrden zufolge zwischen 6 und 13 Tagen nach dieser Impfung zu Sinusvenenthrombosen gekommen. In drei FΓ€llen sei zusΓ€tzlich eine Thrombozytopenie, also ein Mangel an BlutplΓ€ttchen, gemeldet worden. Eine Frau sei gestorben, eine befinde sich in kritischem Zustand, teilten FDA und CDC mit. Insgesamt scheine es aber so, als ob diese FΓ€lle "sehr selten" seien.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Γ„rzte. Die Inhalte von t-online kΓΆnnen und dΓΌrfen nicht verwendet werden, um eigenstΓ€ndig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
Facebook LogoTwitter LogoPinterest LogoWhatsApp Logo
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
AmsterdamCoronavirusDeutschlandEUEuropaImpfstoffUSA
Beliebte Themen

t-online - Nachrichten fΓΌr Deutschland
t-online folgen
FacebookTwitterInstagramYouTubeSpotify

Das Unternehmen
StrΓΆer Digital PublishingJobs & KarrierePresseWerbenKontaktImpressumDatenschutzhinweiseDatenschutzhinweise (PUR)Jugendschutz



Telekom
Telekom Produkte & Services
KundencenterFreemailSicherheitspaketVertragsverlΓ€ngerung FestnetzVertragsverlΓ€ngerung MobilfunkHilfe & ServiceFrag Magenta


TelekomCo2 Neutrale Website