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So deutlich erhöht Covid-19 das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall


Mehr als 80.000 Patienten untersucht
Nach Corona: So hoch ist das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall

  • Melanie Rannow
Von Melanie Rannow

Aktualisiert am 05.08.2021Lesedauer: 2 Min.
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Covid-Intensivstation: Nach einer Infektion mit dem Coronavirus steigt einer Studie zufolge das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.Vergrößern des Bildes
Covid-Intensivstation: Nach einer Infektion mit dem Coronavirus steigt einer Studie zufolge das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. (Quelle: Max Stein/imago-images-bilder)

Covid-19 ist eine komplexe Erkrankung, die viele Organe schädigen kann. Einer Studie schwedischer Forscher zufolge könnte sie auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern.

Schon länger ist bekannt, dass schwere Infektionen der Atemwege im Zuge einer Influenza oder einer akuten Bronchitis vorübergehend das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko erhöhen können. Studien deuten zunehmend darauf hin, dass auch Covid-19 ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein könnte. Eine große Analyse schwedischer Wissenschaftler fand jetzt weitere Hinweise für solch einen Zusammenhang.

Ein Forscherteam um Dr. Ioannis Katsoularis von der Umea Universität in Västerbotten wählte dafür zwei methodische Ansätze: eine selbstkontrollierte Fallserie und eine Kohortenstudie mit Kontrollpersonen. Alle schwedischen Covid-19-Fälle während der ersten sieben Monate der Pandemie wurden einbezogen, rund 87.000 Patienten, zudem mehr als 348.000 Kontrollpersonen.

Bei einer Kohortenstudie wird eine definierte Patientengruppe (eine Kohorte) über einen bestimmten Zeitraum beobachtet, um zu untersuchen, wie viele Personen eine gewisse Erkrankung entwickeln.
Bei selbstkontrollierten Fallserien werden verschiedene Zeitphasen derselben Patienten verglichen.

Die Forscher ermittelten, welche Personen aufgrund von Herzinfarkten oder Schlaganfällen im Krankenhaus behandelt werden mussten, um die Inzidenz dieser Ereignisse bei Covid-19-Patienten zu berechnen.

Bis zu achtfach höheres Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall

Die Ergebnisse der kürzlich im renommierten Fachblatt "The Lancet" veröffentlichten Studie:

  • Vor der Ansteckung mit dem Coronavirus und ab vier Wochen nach der Genesung gab es deutlich seltener Herzinfarkte und Schlaganfälle als im Zeitraum ab der Ansteckung bis zu vier Wochen danach.
  • In der ersten Woche nach der Corona-Ansteckung war das Risiko für einen Herzinfarkt 8,4-mal höher, in der zweiten Woche 2,5-mal und in der dritten und vierten Woche 1,6-mal.
  • Schlaganfälle, die auf eine Durchblutungsstörung zurückzuführen waren, traten in der ersten Woche nach Ansteckung 6,2-fach, in der zweiten Woche 2,9-fach und in der dritten und vierten Woche 2,1-fach häufiger auf.
  • Auch im Vergleich zu einer Kontrollgruppe war das Risiko für einen Herzinfarkt beziehungsweise Schlaganfall um das 6,6- beziehungsweise 6,7-Fache erhöht.

"Unsere Ergebnisse legen nahe, dass Covid-19 ein unabhängiger Risikofaktor für Myokardinfarkt (Anm. d. Red.: Fachbegriff für Herzinfarkt) und ischämischen Schlaganfall ist. Das weist darauf hin, dass diese Ereignisse Teil des Krankheitsbildes von Covid-19 sind, und unterstreicht die Notwendigkeit einer Corona-Impfung", so Studienautor Katsoularis.

Gründe für diesen Zusammenhang noch unklar

Warum Covid-19 so schwere Komplikationen in Herz und Gehirn verursacht, sei noch unklar, so die Forscher. Denkbar sei, dass Vorhofflimmern – eine bestimmte Art von Herzrhythmusstörung – im Verlauf der akuten Erkrankung eine Rolle spielen könnte.

Herzinfarkt und Schlaganfall könnten darüber hinaus Folge einer thrombotischen Erkrankung sein, die ein Kennzeichen von Covid-19 ist.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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