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Schweden transplantieren Gebärmutter von Mutter auf Tochter


Organspende
Schweden transplantieren Gebärmutter von Mutter auf Tochter

Von afp, dpa
Aktualisiert am 14.01.2014Lesedauer: 2 Min.
Erstmals wurde eine Gebärmutter von der Mutter auf die Tochter transplantiert.Vergrößern des BildesErstmals wurde eine Gebärmutter von der Mutter auf die Tochter transplantiert. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Zwei Frauen haben weltweit erstmals die Gebärmütter ihrer Mütter eingepflanzt bekommen. Die Operationen seien am Wochenende ohne Komplikationen gelungen, teilte die schwedische Universität Göteborg am 18. September mit. Ohne Gebärmutter (Uterus) können Frauen keine Kinder bekommen. Ein deutscher Experte warnt jedoch vor zu viel Euphorie.

Die Frauen sind zwischen 30 und 40 Jahre alt

Eine der beiden Empfängerinnen hatte ihre eigene Gebärmutter wegen Gebärmutterhalskrebs verloren. Die andere Patientin war ohne Uterus auf die Welt gekommen. Beide Frauen sind nach Angaben der Hochschule zwischen 30 und 40 Jahre alt.

Erstmalig spendeten Mütter für ihre Töchter

Die Eingriffe an der Sahlgrenska-Universitätsklinik seien die weltweit ersten beiden derartigen Transplantationen von Mutter auf Tochter gewesen. Nach Medienberichten soll es bereits neun Gebärmutter-Transplantationen gegeben haben, bei denen es sich bei Spenderin und Empfängerin nicht um Mutter und Tochter, aber um weibliche Verwandte handelte.

Etwa eine von 4500 Frauen wird ohne Gebärmutter geboren. Alle neun Frauen in Schweden wurden entweder ohne Gebärmutter geboren oder mussten sie wegen Tumoren entfernen lassen. Um ihnen eine Schwangerschaft zu ermöglichen, pflanzten die Mediziner ihnen die Organe nun vorübergehend ein. Möglicherweise schon innerhalb der kommenden Monate wollen der Leiter der Initiative, Mats Brannstrom und seine Kollegen die Embryos einsetzen.

Schwangerschaft ist geplant

Wenn die zwei Frauen nach dem Ende einer einjährigen Beobachtungsphase bei guter Gesundheit seien, würden ihre eingefrorenen Embryonen aufgetaut und ihnen eingepflanzt, sagte der Chirurg Michael Olausson.

Hält das Transplantat einer Schwangerschaft stand?

Die Transplantation sei in diesem Fall nur ein erster Schritt, sagte der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin, Christian Thaler. "Die prinzipielle Sorge ist, dass die Gebärmutter im Verlauf der Schwangerschaft eine Vielfalt an Veränderungen durchlaufen muss, die dann für das Wohlbefinden des Kindes von größter Bedeutung sind. Ob und in welchem Ausmaß dies bei einem Transplantat funktioniert, ist vorher kaum absehbar."

"Ethisch absolut grenzwertig"

Wenn die Schwangerschaft erstmal begonnen habe, sei das unumkehrbar, so der Mediziner. "Das ist ein Experiment mit zwei Patienten - Mutter und Baby - das erfüllt mich in hohem Maß mit Sorge." Bei allem Verständnis für den Kinderwunsch einer Frau, halte er die gegenwärtigen Transplantationsversuche für "ethisch absolut grenzwertig".

Empfängerinnen sind "wohlauf, aber auch müde"

Der Leiter des mehr als zehnköpfigen Chirurgenteams, Mats Brännström, berichtete, die Empfängerinnen der Organe seien "wohlauf, aber auch müde" nach dem Eingriff. Die Spenderinnen der Gebärmütter könnten innerhalb weniger Tage nach Hause entlassen werden.

Die Transplantationen seien das Ergebnis von "umfassender Forschungsarbeit an der Göteborger Universität seit 1999", hieß es in der Mitteilung weiter. In Schweden könnten zwischen 2000 und 3000 Frauen keine Kinder bekommen, weil sie keinen Uterus haben.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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