Flohsamenschalen gegen Durchfall: Das sollten Sie beachten

Flohsamenschalen sind einigen Menschen als Hausmittel gegen Verstopfungen bereits bekannt. Aber auch bei Durchfall können sie hilfreich sein.

Durchfall zählt zu den häufigsten Verdauungsbeschwerden. Neben Medikamenten können auch einige Hausmittel dabei helfen, die Beschwerden zu lindern – so auch Flohsamenschalen. Was Sie beim Einsatz von Flohsamen gegen Durchfall wissen müssen.

Was sind Flohsamen?

Flohsamen sind die getrockneten Samen des Flohsamenkrauts sowie der Indischen Flohsamenpflanze. Für den Menschen sind sie eine wertvolle und gut verträgliche Quelle löslicher Ballaststoffe. Denn in der Schale stecken bestimmte Schleimstoffe, ein Vielfaches ihres eigenen Gewichts an Wasser binden können.

Diese Schleimstoffe bilden in Kombination mit Wasser ein dickflüssiges Gel, das von den Bakterien der menschlichen Darmflora nicht abgebaut werden kann. Auf diese Weise beeinflussen Flohsamenschalen die Konsistenz des Darminhalts – und machen sie zu einem guten Mittel gegen Verdauungsbeschwerden wie Durchfall oder Verstopfungen.

Flohsamenschalen gegen Durchfall

Dass Flohsamenschalen sowohl bei zu festem Stuhl (Verstopfung), als auch bei zu flüssigem Stuhl (Durchfall) helfen können, führen Experten auf ihre Fähigkeit zurück, die Flüssigkeit im Darm über einen langen Zeitraum zu halten. Sie sprechen von einem normalisierenden Effekt auf den Stuhl. Das heißt: Harter Stuhl wird weicher, wässriger Stuhl wird fester. Aufgrund dieser Eigenschaft werden Flohsamen auch für Reizdarm-Patienten empfohlen.

Bei leichtem bis moderatem Durchfall können Flohsamenschalen also die überschüssige Flüssigkeit im Darm binden. Das führt zu festerem Stuhl und verlangsamt so die Passage durch den Darm.

Studien haben gezeigt, dass Flohsamen unter anderem bei diesen Formen von Durchfall helfen kann:

• chronischem Durchfall
• Laktulose-induziertem Durchfall
• Morbus Crohn

Mehr zum Thema Flohsamenschalen gegen Verstopfungen erfahren Sie hier.

Flohsamenschalen: Dosierung bei Durchfall

Dafür sollten Sie die Flohsamenschalen am besten nicht vorgequollen aufnehmen – etwa als Topping auf einem Müsli oder Obstsalat. Auf diese Weise entfalten sie ihre Quellfähigkeit erst im Verdauungstrakt. Aber: Nehmen Sie Flohsamen nicht zusammen mit Kuhmilch ein – sie wird nicht in die Schleimstoffe eingelagert und verhindert somit die gewünschte Quellung.

Bei akuten Verdauungsbeschwerden wird eine Tagesdosis von vier bis 20 Gramm Flohsamenschalen empfohlen. Nehmen Sie die Schalen über den Tag verteilt und mit ausreichend Flüssigkeit ein. Pro fünf Gramm Samenschalen sollten Sie mindestens 150 Milliliter Wasser zu sich nehmen. Viel zu trinken ist zudem eine generelle Empfehlung bei Durchfall, da Sie über den Tag viel Flüssigkeit verlieren.

Die Schleimstoffe der Flohsamenschalen können verhindern, dass gleichzeitig eingenommene Medikamente in ausreichender Menge vom Darm in das Blut gelangen. Daher sollten Sie nach der Einnahme von Flohsamen mindestens 30 Minuten bis 60 Minuten warten, bis Sie ein Medikament einnehmen.

Insgesamt sollten Sie die Einnahme von Ballaststoffpräparaten wie Flohsamenschalen immer mit Ihrem Arzt absprechen. Denn: Bei bestimmten Erkrankungen des Enddarms können sich zu viele Ballaststoffe kontraproduktiv auswirken.

Flohsamenschalen: Dafür werden sie noch eingesetzt

Aufgrund der guten Quellfähigkeit werden die Samenschalen auch bei anderen Problemen empfohlen, etwa um:

• Gewicht zu verlieren
• den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel zu regulieren
• Darmkrebs vorzubeugen

Detailliertere Informationen zu den verschiedenen Anwendungsmöglichkeit von Flohsamenschalen finden Sie hier.