t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeGesundheitGesund lebenSexualitätVerhütung

Pille: So steigt das Thromboserisiko durch die Pille


Pille
Wer nach Pillenpause wieder einsetzt, steigert sein Thromboserisiko

mew, stw

22.05.2013Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Pille: Über die richtige Einnahme der Pille sollten sich Frauen genau informieren.Vergrößern des Bildes
Über die richtige Einnahme der Pille sollten sich Frauen genau informieren. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Die Pille ist das beliebteste Verhütungsmittel der Frauen in Deutschland. Allerdings häufen sich in letzter Zeit die Berichte über lebensgefährliche Thrombosen durch das Medikament. Ist es sinnvoll deshalb gelegentlich eine Pillenpause einzulegen? Nein, sagt Professor Dr. Rupert Bauersachs, Direktor der Medizinischen Klinik für Angiologie am Klinikum Darmstadt. Denn das Thromboserisiko kann dadurch sogar steigen.

Pille kann Thrombose auslösen

Die Pille gehört zu den sichersten Verhütungsmethoden. Doch das bei vielen Frauen beliebte Medikament birgt auch einige Risiken. So steigern Pillen bei Frauen jeden Alters das Risiko von Thrombosen. Diese können sogar lebensgefährlich werden. Das Blutgerinnsel, das sich bei einer Thrombose in den Venen bildet, verengt und verstopft Blutgefäße - und kann schlimmstenfalls in die Lunge wandern. Dann kommt es zu einer Lungenembolie, die tödlich enden kann.

Einnahme nach Pause erhöht das Risiko erneut

Was vielen jedoch nicht bewusst ist: Die Gefahr einer Thrombose ist in der Regel besonders bei Erstanwendung erhöht. Dr. Rupert Bauersachs erklärt dazu: "Das Thromboserisiko ist vor allem im ersten Jahr der Pillen-Einnahme sehr hoch. Danach nimmt es allmählich ab und sinkt. Setzt man die Pille ab, sinkt das Risiko wieder auf das Ausgangsniveau ab. Beginnt man mit der Einnahme wieder, ist das Thromboserisiko erneut erhöht".

Es kommt auf die Art der Pille an

Aber es kommt auch auf die Art der Pille an, betont der Experte. "Ein um den Faktor zwei bis vier mal erhöhtes Risiko haben vor allem sogenannte Kombinations-Präparate, die zusätzlich zum Östrogen auch Gestagen-Komponenten wie Desogestrel, Cyproteronazetat, Norgestimat oder Drospirenon enthalten. Kombinationspräparate aus Östrogen und Gestagenen der zweiten Generation wie zum Beispiel Levonorgestrel, Norethisteron oder Norgestimat haben ein etwa zwei bis drei fach erhöhtes Risiko. Pillen, die nur ein Gestagen alleine enthalten haben kein oder nur geringfügig erhöhtes Thromboserisiko, haben aber möglicherweise praktische Nachteile", fügt Bauersachs hinzu.

Heute sind kombinierte Präparate am gängigsten, die zwei hormonale Wirkstoffe, ein Östrogen und ein Gestagen enthalten. Das Östrogen wird mit einem Gestagen kombiniert, welches in erster Linie für die Verhütung zuständig ist.

Neueste Generation der Pille erhöht Risiko

Zudem müssen die verschiedenen Pillengeneration berücksichtigt werden, erklärt der Experte. Die neueste Generation (dritte Generation) mit dem Gestagen Drospirenon, steht unter Verdacht, das Risiko für Thrombose gegenüber der zweiten Generation zu verdoppeln.

Welche Hormone in welcher Menge in der Pille enthalten sind, können Sie übrigens dem Beipackzettel entnehmen oder Ihren Frauenarzt fragen.

Raucherinnen sind besonders gefährdet

Den meisten Frauen ist bekannt, dass das Risiko einer Thrombose signifikant steigt, wenn sie die Pille nehmen und rauchen. Nach Angaben der Ärztezeitung erhöht Rauchen das Thromboserisiko bei Pillenanwenderinnen auf das Dreifache im Vergleich zu Nichtrauchern. Auch Übergewicht und Bluthochdruck sind bedeutende Risikofaktoren. "Besonders gefährdet sind Frauen, die schon einmal Thrombose oder eine Lungenembolie hatten. Diese Frauen sollten die Antibabypille nicht nehmen", erklärt der Experte.

Ein höheres Risiko bestehe auch, wenn in der Familie bereits Fälle von Thrombose bekannt sind, fügt Bauersachs hinzu. Zudem kann man überlegen, vor einer OP die Pille abzusetzen, meint der Experte. Da das Risiko für eine Thrombose minimiert wird. Denn gerade bei einer Operation steigt das Risiko an. Nach dem Absetzen der Pille fällt es jedoch rasch ab.

Körper braucht keine Pillenpause

Auch die Empfängnisfähigkeit wird durch solche Pausen nicht verbessert. Auch stimmt es nicht, dass der Körper zwingend eine Menstruation braucht, etwa um Keime oder tote Zellen aus der Gebärmutter zu spülen. Die Blutungen haben aus medizinischer Sicht keinen Vorteil. Deshalb schadet es auch nicht, wenn die Menstruation aufgrund einer hormonellen Verhütung kürzer oder schwächer ausfällt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website