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Grabbepflanzung: Pflanzen, Ideen & Tipps | Frühling bis Winter


Für jede Jahreszeit
Tipps für die Grabbepflanzung von Frühling bis Winter

Von dpa-tmn, jb

Aktualisiert am 03.01.2023Lesedauer: 6 Min.
Grave light with autumn leavesVergrößern des BildesGrab: Vor allem pflegeleichte Pflanzen und Kerzen werden häufig als Gestaltungselemente für die letzte Ruhestätte genutzt. (Quelle: Gerd Harder/getty-images-bilder)
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Gräber sind die letzte Ruhestätte geliebter Menschen. Zu einem gepflegten Grab gehört eine angemessene Gestaltung, die sich je nach Jahreszeit unterscheidet.

Meist besteht eine Grabbepflanzung aus drei verschiedenen Bereichen: dem Rahmen, den Bodendeckern und der Wechselbepflanzung. Eine beliebte und klassische Aufteilung eines Doppelgrabs besteht aus

  • 60 Prozent Bodendecker
  • 25 Prozent Rahmenbepflanzung und
  • 15 Prozent Wechselbepflanzung.

In einem Reihengrab sollte der Anteil der Wechselbepflanzung mehr als ein Drittel betragen, die Rahmenpflanzen kommen hier auf einen Anteil von 15 Prozent und die Bodendecker auf 50 Prozent.

Gehölze eigenen sich als Rahmenpflanzen

Rahmenpflanzen sollen Bodendecker und Grabstein miteinander verbinden. Sie stehen oft am oberen Ende des Grabes, rechts oder links vom Grabstein. Für diesen Rahmen werden meist Gehölze wie

  • Wacholder,
  • Eibe,
  • Kiefer und
  • Zypresse

verwendet. Eher ungünstig wirken streng symmetrische Pflanzungen. Zum Beispiel zwei gleich große Koniferen rechts und links vom Grabstein. Asymmetrische Rahmenpflanzen helfen, die kleine Fläche optisch zu vergrößern. Man sollte auch dafür auch verschiedene Pflanzenarten verwenden, beispielsweise ein Nadelgehölz neben einem Laubgehölz.

Als Bodendecker gelten für einen Standort im Schatten oder Halbschatten Efeu und Immergrün als Klassiker. Immergrüne Bodendecker eignen sich auch für eine Dauerbepflanzung. Der Teil des Grabes mit Wechselbepflanzung wird in der Regel dreimal im Jahr gewechselt: Frühling, Sommer und Herbst beziehungsweise Winter.

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Grabgestaltung für Frühling und Sommer

Im Frühling kommen die ersten blühende Pflanzen aufs Grab. Neben vorgezogenen Tulpen und Hyazinthen bieten sich Tausendschön und Hornveilchen an. Auch Primeln und Stiefmütterchen, Narzissen oder Krokusse gehören dazu. Die Blumen setzt man am besten als kleine Gruppe oder zwischen Bodendecker wie Efeu. Dadurch kommen die bunten Blüten besonders gut zur Geltung. Zu Efeu als immergrünem Friedhofsklassiker gibt es auch bei den Bodendeckern Alternativen: etwa Zwergmispel, Stachelnüsschen oder Rebhuhnbeere.

Im Sommer bieten sich

Besonders Blumen, die nicht täglich gegossen werden müssen, sind eine gute Lösung. Als robustes Blühwunder empfiehlt der Zentralverband Gartenbau die Dipladenia (Mandevilla sanderi). Sie sei auf Gräbern mittlerweile sehr beliebt, denn sie ist hitzetolerant und übersteht auch eine Trockenperiode gut.

Ihre leuchtend roten, rosafarbenen oder weißen Blüten sowie eine neue Züchtung mit gelben Blüten fallen auf sonnigen Grabstellen besonders üppig aus. Staunässe sollte allerdings vermieden werden. Bei regelmäßigen Düngergaben blüht die Dipladenia, auch als Sundaville bekannt, bis in den späten Herbst hinein.

Ein Newcomer für die Grabgestaltung ist der Zauberschnee (Euphorbia-Hybride 'Diamond Frost') mit vielen weißen kleinen Blüten. Er wirkt zart, ist laut Zentralverband aber sehr robust und widerstandsfähig. Von Mai bis zu den ersten Frösten im Herbst blüht der Zauberschnee unaufhaltsam auf sonnigen bis halbschattigen Gräbern.

Die anspruchslose Pflanze wirkt besonders aus der Ferne schön und lässt sich gut mit Pflanzen in kräftigen Blütenfarben wie pink- sowie rotblühenden Geranien oder dem Elfenspiegel (Nemesia-Hybriden) kombinieren. Ein Ausputzen sei nicht notwendig, erläutert der Zentralverband.

Grabbepflanzung am besten morgens gießen

Gräber werden am besten morgens durchdringend gegossen. Mittagssonne verbrennt nasse Blätter und Blüten. Und wird abends Wasser gegeben, können die Pflanzen meist nicht mehr richtig abtrocknen, bevor die Temperaturen sinken. Dann steigt das Risiko, dass ein Pilz die Pflanze befällt.

Grabbepflanzung nach Standort auswählen

Wie für ein Beet im Garten sollten auch für das Grab grundsätzlich nur Pflanzen ausgewählt werden, die zum Standort passen. Die Kalanchoe mit ihren dickfleischigen Blättern fühlt sich in der Sonne sehr wohl. Sonnenliebhaber sind auch Rosen und Geranien. Eisbegonien, Elatior-Begonien, Edellieschen und Männertreu vertragen halbschattige bis sonnige Standorte. Knollenbegonien und Fuchsien sind Klassiker für Gräber in Schattenlage.

Grabgestaltung im Herbst und Winter

Im Oktober wird traditionell in Vorbereitung auf Allerheiligen beziehungsweise Totensonntag die Winterbepflanzung gesetzt. Als Übergang zum Winter machen sich auf den Gräbern neben

gut. Sie halten ersten niedrigen Temperaturen und leichtem Frost bis zu minus zwei Grad Stand. Auch Erika, Silberblatt und Chrysanthemen sind klassische Grabpflanzen für den Herbst. Für besondere Farbtupfer in der kalten Jahreszeit sorgen Pflanzen mit Früchten, wie zum Beispiel die Rote Scheinbeere.

Im Winter wird das Grab abgedeckt

Spätestens ab der zweiten Novemberhälfte werden die Spätblüher auf dem Grab von der Winterabdeckung und dauerhaften Gestecken abgelöst. Die Eindeckung kann komplett mit Tannenzweigen, etwa von der Nordmanntanne, vorgenommen werden. In manchen Regionen werden die Gräber im Winter mit gesteckten Mustern aus Zweigen von

  • Blaufichte,
  • Edel-Tanne,
  • Wacholder oder
  • Scheinzypresse

abgedeckt.

Grabgestaltung in der Weihnachtszeit

Als Grabschmuck kommen neben Kränzen und Gestecken mit Islandmoos, verschiedenem Tannen- und Koniferengrün sowie Zapfen und getrockneten Fruchtständen auch Frischblumen in Frage. Rosen auf Tannen- oder Stechpalmenzweigen sind eine beliebte Kombination für den winterlichen Grabschmuck. In der Advents- und Weihnachtszeit schmücken häufig Christrosen-Töpfe die Gräber. Auch kleine Christbäume werden oft zu Weihnachten aufgestellt.

Pflegeleichte Grabgestaltung mit Steinen

Wer wenig Zeit hat, den Pflegeaufwand gering halten will und dennoch eine angemessene und schöne letzte Ruhestätte eines geliebten Menschen möchte, kann diese mit Steinen gestalten. Dadurch wirkt das Grab gepflegt und aufgeräumt, auch wenn Sie nicht zur regelmäßigen Pflege vorbeikommen können.

Achtung
Erkundigen Sie sich vor der Umgestaltung des Grabs mit Steinen bei der Friedhofsverwaltung, ob diese Gestaltungsmöglichkeit erlaubt ist.

Die Vorbereitung ist wichtig, da sonst schnell die alte Pflanzen erneut anfangen zu wachsen und das gepflegte Bild negativ beeinflussen. Sie benötigen

  • ausreichend Kies und Steine mit ähnlich Körnung und Farbe
  • pflegeleichte Pflanzen, die sich auch für einen Stein- oder Kiesgarten eignen.
  • eine Skizze, wie das Grab gestaltet werden soll.
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So gehen Sie vor:

  1. Heben Sie das Beet etwa 20 Zentimeter tief aus
  2. Entfernen Sie Unkraut, Wurzeln und Steine.
  3. Graben Sie das Beet gut um und heben Sie Sand und Schotter unter.
  4. Legen Sie ein Unkrautvlies auf das Beet.
  5. Unterteilen Sie das Grab in kleine Parzellen. Einige von ihnen werden mit Steinen aufgefüllt, in die übrigen werden pflegeleichte Pflanzen gesetzt.
  6. Schütten Sie das Grab mit Zierkies und anderen kleinen Steinen auf.
  7. Pflanzen Sie die Gewächse ein.

Tipp
Zu den geeigneten Pflanzen zählen unter anderem Polsterstauden oder Koniferen.

Alternativ können Sie auch das gesamte Grab mit Kies gestalten. Verwenden Sie hierfür am besten Steine in unterschiedlicher Farbe – beispielsweise schwarz und weiß. Mit diesen können Sie dann entsprechende Muster gestalten. Das Grab wirkt hierdurch gepflegt, edel und nicht vernachlässigt.

Grabgestaltung nach Farben

Über Farben werden weitere Aspekte ausgedrückt. Die im Herbst blühende Chrysanthemen stehen generell für ein langes Leben und die Liebe über den Tod hinaus, sagt James. Gelbblühende Sorten können zudem als Symbol für den Reichtum des Lebens gedeutet werden. In der japanischen Kultur ist Gelb die Farbe des Kaisers. Es symbolisiert die Sonne und steht für Wärme und Glück. Blau steht für Treue. Das spiegelt sich in den Namen blaublühender Pflanzen wie Männertreu, Vergissmeinnicht und Gedenkemein wieder. Der Frieden und die Unschuld werden mit weißen Blüten, meist Lilien, ausgedrückt.

Grabbepflanzung mit Symbolik

Blumen sollen ein Grab nicht einfach nur schmücken, sie haben oft auch eine symbolische Bedeutung. Beispielsweise symbolisiert die herbstblühende Heide das Blut und Leid. Früher haben Kriege und Kämpfe auf offenen Flächen, auf denen vielfach Heidekraut wuchs, stattgefunden. Die rote Blüte der Heide erinnerte die Menschen an die verwundeten und gefallenen Soldaten. Entsprechende Bilder suchen auch Trauernde in der Bepflanzung eines Grabes.

Symbolischer Schutz als Teil der Grabgestaltung

Hinter dem Brauch, Gräber ganz oder teilweise mit Bodendeckern zu bedecken, steht nicht nur der praktische Gedanke, Unkraut abzuwehren, sondern auch das Bild einer schützenden Decke. Pflanzen mit stacheligen Blättern, wie der Ilex oder der stachelige Feuerdorn, haben im Volksmund den Ruf, das Böse fernzuhalten, erklärt der Verein zur Förderung der Deutschen Friedhofskultur.


Achten Sie auch darauf, die Ruhestätte vor Wildtieren, wie Feldhasen, Wildkaninchen und Rehen zu schützen. Dies erreichen Sie beispielsweise durch eine Grabgestaltung mit Pflanzen, die den Tieren weniger schmecken.

Was kostet eine Grabgestaltung?

Sie können die Grabpflege und -gestaltung sowohl selbst durchführen. Wichtig ist, dass Sie dabei auf die Vorgaben des Friedhofs achten. Beispielsweise gibt es Vorschriften, die Sie dabei einhalten müssen. Fehlt Ihnen Zeit, Erfahrung oder Wissen, können Sie sich auch von Experten, in dem Fall den Friedhofsgärtnern, helfen lassen. Wie hoch die Kosten für den Service sind, hängt sowohl von der Größe als auch von dem Umfang, den gewünschten Pflanzen und der Gärtnerei ab. In der Regel liegen die Preise bei 60 bis 1.000 Euro jährlich. Wenn Sie eine Dauergrabpflege beauftragen, können sich die jährlichen Kosten entsprechend reduzieren.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Hausgarten.net
  • Eigene Recherche
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