Streik bei der Post: Was tun, wenn das Paket nicht kommt?
Leerer Briefkasten wegen des Poststreiks? Das kΓΆnnen Sie tun, wenn Sie jetzt eine Postsendung vermissen.
Bei der Deutschen Post gehen die Warnstreiks deutschlandweit in die nΓ€chste Runde. Wieder hat die Gewerkschaft Verdi BeschΓ€ftigte in Paketzentren sowie in der Zustellung aufgerufen, am Montag und Dienstag die Arbeit niederzulegen.
FΓΌr die Verbraucher heiΓt es jetzt erneut Bibbern, denn bei den letzten Streiks vor etwa zwei Wochen blieben insgesamt drei Millionen Briefe und eine Million Pakete liegen. Wird meine Sendung jetzt ΓΌberhaupt rechtzeitig befΓΆrdert? Und was, wenn sie gar nicht ankommt?
Ohne Sendungsverfolgung wenig Handhabe
Wer EmpfΓ€nger einer Postsendung ist, hat im Zweifel Schwierigkeiten herauszufinden, wo Brief oder Paket abgeblieben ist. Gibt es eine Sendungsnummer, kann man den Verbleib in vielen FΓ€llen ΓΌber die Sendungsverfolgung nachvollziehen. DarΓΌber hinaus haben EmpfΓ€nger aber wenig Handhabe.
"Da der PostempfΓ€nger nicht Auftraggeber der Post ist, ist die Post ihm nicht auskunftspflichtig; aber auch nicht auskunftsfΓ€hig, denn nur der Absender weiΓ, wann und wo er den Brief eingeliefert hat", sagt Harald Rotter, Rechtsanwalt und Mitglied des GeschΓ€ftsfΓΌhrenden Ausschusses der Arbeitsgemeinschaft Allgemeinanwalt des Deutschen Anwaltvereins der Nachrichtenagentur dpa.
Wenn nichts mehr geht, dann Schlichtungsstelle
Wer lΓ€nger als ΓΌblich auf seine Post wartet, sollte sich dennoch zunΓ€chst an den jeweiligen Postdienstleister wenden. Dauern die Probleme an oder wiederholen sich, ist es sinnvoll, eine Beschwerde bei der Schlichtungsstelle Post der Bundesnetzagentur einzureichen. Das Verfahren ist kostenfrei und soll helfen, eine Einigung im Streit zwischen Kunde und Postunternehmen zu erzielen, wenn der direkte Weg erfolglos geblieben ist.
Wie lange wird die Streikwelle dauern?
Die Post hat auch ohne Streik in den letzten Monaten groΓe Probleme gehabt, ihre Zustell-Quoten zu erfΓΌllen. Verantwortlich dafΓΌr ist groΓer Personalmangel, dazu kommen das vielerorts heftige Winterwetter und hohe KrankenstΓ€nde. Vergangenes Jahr gingen bei der Bundesnetzagentur 43.500 Beschwerden ΓΌber die Post und ihre Mitbewerber ein, fast dreimal so viele wie 2021, berichtet der SWR.
Die Verhandlungen zwischen Post-Vorstand und Verdi gehen am 8. und 9. Februar in DΓΌsseldorf in dritter Runde weiter. Die Post will dann ein Angebot fΓΌr die rund 160.000 TarifbeschΓ€ftigten im Bereich Post & Paket Deutschland vorlegen, die 15 Prozent mehr Gehalt fordern.
- Nachrichtenagentur dpa
- Schlichtungsstelle der Post