"Bares für Rares XXL": Guildo Horn bietet "Prachtstück" an

Schlagerstar Guildo Horn möchte ein besonderes Schätzchen bei "Bares für Rares XXL" verkaufen, das auch den Händlern gefällt. Ein Bietergefecht entbrennt.

"Junge, Junge, Junge", ruft "Bares für Rares"-Moderator Horst Lichter aus, als er Schlagerstar Guildo Horn auf Schloss Drachenburg im Siebengebirge zur großen Abendausgabe der Trödelshow begrüßt. "Ich habe eine Helmfrisur", entgegnet Horn, der auf einem Motorrad hergefahren ist.

"Guildo, ich muss erst mal sagen: Hochachtung! Du hast als Musiktherapeut angefangen, bist der Schlagergott schlechthin geworden, bist für uns aufgetreten beim Eurovision Songcontest und hast den 7. Platz gemacht", schwärmt Lichter. "Ich habe eigentlich in meinem ganzen Leben immer alles nur so gemacht, wie ich es wollte", entgegnet der Sänger bescheiden.

"Ich muss sagen, du bist für mich ein Vorbild, aber ich höre jetzt auf zu schleimen", sagt Lichter. "Nein, ich küss' dich gleich! Ich habe noch nie einen Mann mit so einem Schnäuzer geküsst", scherzt Horn. Doch dann kommen die Entertainer auf den eigentlichen Grund für ihr Zusammentreffen zu sprechen.

Lichter macht ein Geständnis

"Guildo, so ein Mopedchen zu haben, ist etwas Wunderbares", weiß Lichter. Doch genau das Gefährt möchte der 59-Jährige verkaufen. "Zeitweise bin ich damit sehr viel gefahren. Wir haben damals 'Das perfekte Promi Dinner' gedreht und haben Mopeds gekauft, mit denen wir einkaufen fahren konnten. Es war ein Spontankauf, weil ich wollte so ein Ding schon immer mal haben. Hercules steht ja auch für Kraft", berichtet er.

"Hercules, das war ja mein Traum! Ich habe meine ersten Punkte in Flensburg eingefahren mit einer Hercules K 50 RL und der Führerschein war noch nicht so weit", verrät Lichter. "Warst du ohne Lappen unterwegs?", fragt Horn. "Ja, ich war zu jung für den Lappen", gesteht Lichter.

Zu dem Mokick, einer KX-5 von Horn, kann Experte Sven Deutschmanek noch mehr Informationen geben. "Ich fange an bei Hercules. 1886 durch Carl Marschütz gegründet in Nürnberg. Die haben angefangen, Fahrräder zu produzieren, haben aber dann im Laufe der Jahre natürlich auch ganz früh schon Autos gemacht, sogar mit Elektroantrieb, so kleine Lastkraftwagen", weiß der gelernte Kfz-Mechaniker.

Promibonus bei der Expertise

"Und die du jetzt hier mitgebracht hast, die kommt aus dem Jahr 1989, ist 35.000 Kilometer gelaufen. 49 Kubik, vier PS, die muss man noch schön mit Gemisch fahren von eins zu 50", erklärt Deutschmanek weiter.

Der Experte findet auch ein paar Beschädigungen, beispielsweise an den Alu-Gussfelgen. "Aber ansonsten ist an solchen Motoren kein Verschleiß. Die bekommst du immer für kleines Geld wieder instand gesetzt. Schön ist auch, dass die Original-Betriebsanleitung mit dabei ist. Und Guildo war der vierte Besitzer", gibt er zu Bedenken.

"Mokick, das heißt, die könnte man mit dem normalen Autoführerschein fahren", stellt Lichter fest und möchte wissen, was Horn damals für das Moped ausgegeben hat. "Ich habe damals 700 Euro dafür bezahlt", verrät der Sänger und erklärt, dass er sich über alles, was über 1.000 Euro geht, freuen würde.

Das Geld möchte er dem Verein Heimatstern e. V. spenden, der in der Obdachlosenhilfe tätig ist und sich in der Flüchtlingshilfe in Afrika sowie in der Ukraine engagiert. "Die brauchen jeden Cent und deshalb habe ich gedacht, ich trenne mich von diesem Prachtstück, weil die brauchen es dringender", verkündet Horn.

Deutschmanek räumt dem Verkauf gute Chancen ein. "Du warst quasi auch Vorbesitzer, das muss man ein bisschen obendrauf rechnen. Und mein Preis liegt hier zwischen 1.800 und 2.200 Euro", sagt er. Horn freut sich über diese Summe. "Das ist cool! Ich mag den Mann", verkündet er.

Doch Lichter versetzt ihm einen Dämpfer. "Eigentlich freuen sich alle darauf, endlich die Händlerkarte zu bekommen, die kriegst du aber nicht", sagt er. "Nein, das kann ich nicht machen, denn wie willst du mit dem Moped quer durch das Schloss hoch in den Händlerraum?", fragt er und gibt Entwarnung. Denn stattdessen soll Deutschmanek die Händler nach draußen bitten.

Bietergefecht entbrennt

Die Händler finden unter freiem Himmel schnell Gefallen an Horns Prachtstück. "So, dann wollen wir das Ding kaufen. Ich starte mit 500 Euro. Das ist schon mehr als Sie bezahlt haben, oder Herr Horn?", scherzt Auktionator Wolfgang Pauritsch.

"Nein, mit Sicherheit nicht", erwidert der Sänger. Daraufhin verdoppelt Kunsthändler Christian Vechtel das Gebot: "Ich bin ein Kind der 1980er-Jahre, ich sage 1.000 Euro." Doch auch Antiquitätenhändler Julian Schmitz-Avila ist interessiert. "Mir wurde ja immer verboten, mit zwei Rädern zu fahren. Dann machen wir mal weiter: 1.400 Euro", bietet er.

"Ist das Ding denn vollgetankt?", fragt Pauritsch. "Das erhöht den Preis im Moment ungefähr um tausend Euro", scherzt Horn. Den Zuschlag erhält schließlich Schmitz-Avila mit 2.000 Euro und für den guten Zweck gibt er noch 200 Euro mehr dazu.

"Das war ein Traum, hat unheimlich viel Spaß gemacht, ein nettes Team, was will man mehr, und außerdem 2.200 Euro für den guten Zweck. Ich bin happy!", lautet Horns Fazit.