Geschichtswissen Das ist die älteste Stadt der Welt
Es gibt viele Städte, deren Geschichte weit zurückgeht. Drei von ihnen sind je nach Auslegung sogar die älteste Stadt der Welt.
Es gibt zahlreiche alte Städte auf der Welt, in denen Urlauber das Gefühl bekommen, eine Zeitreise zu machen. Aber wie heißen eigentlich die ältesten Städte der Welt? Wann wurden sie gegründet? Und was zeichnet sie aus? In diesem Ratgeber gibt es einen Überblick.
Welche Städte haben den Titel "älteste Stadt "der Welt verdient?
Um zu ermitteln, welche Stadt die älteste ist, muss zunächst definiert werden, welche Siedlung bereits als Stadt gilt. Moderne Maßstäbe wie eine Mindestmenge an Einwohnern oder eine bestimmte Einwohnerdichte können auf antike Städte nicht mehr angewendet werden.
Es kann nicht eindeutig gesagt werden, welche die älteste Stadt ist. In Çatalhöyük, einer Stadt in der heutigen Türkei, wird der Ursprung für städtisches Zusammenleben vermutet – vor etwa 9.500 Jahren. Çatalhöyük ist für viele Wissenschaftler der Ursprung des Zusammenlebens, wie es heute bekannt ist. Es wird deswegen auch oft als erste Großsiedlung bezeichnet – auch oder erste Stadt.
Eine weitere Stadt in diesem Zusammenhang, ist Jericho. Die Stadt wurde erstmals im 10. Jahrtausend vor Christus besiedelt. Es gab Städte ähnliche Strukturen und auch eine Stadtmauer.
Aber nicht nur Jericho steht zur Auswahl als älteste Stadt der Welt – auch die erste Metropole der Welt muss in diesem Zusammenhang erwähnt werden: Uruk wurde 3.000 vor Christus zu einer Großstadt mit schätzungsweise 50.000 bis 80.000 Einwohnern.
Von allen drei Anwärtern ist Jericho wohl am nächsten an heutigen Städten dran. Jedoch sind auch Uruk und Çatalhöyük nicht unwichtig bei der Frage nach der ältesten Stadt. Welche der drei als erste echte älteste Stadt gilt, bleibt Definitionssache.
Was hat das geschichtsträchtige Jericho zu bieten?
Jericho ist die vermutlich älteste Stadt der Welt – und mit fast 260 Metern unterhalb des Meeresspiegels auch eine der am tiefsten gelegenen. Die Araber nennen den biblischen, im zehnten Jahrtausend vor Christi gegründeten Ort, Ariha. Jericho ist laut archäologischer Forschungen mehrfach zur Ruinenstätte verfallen und wurde immer wieder neu aufgebaut. Allerdings ist die Stadt noch immer bewohnt. Rund 20.000 Menschen leben hier.
Die Wüstenstadt Jericho ist am Ufer des Jordans gelegen und zehn Kilometer vom Toten Meer entfernt. Sie bietet einige Sehenswürdigkeiten, wie:
- Ausgrabungen, wie Ruinenhügel Tel Yeriho
- Ausgrabungsstätte Tell es-Sultan
- Steinerner Rundturm mit zehn Meter Durchmesser aus der frühen Epoche der Besiedlung
- Berg der Versuchung oberhalb des Ortes mit dem Kloster Qarantal
- Historische Elisa-Quelle, die noch immer Wasser liefert und eine Oase mit üppiger Vegetation ist
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In der Gegend finden viele archäologische Ausgrabungen statt. In der Ausgrabungsstätte Tell es-Sultan wurden die ältesten, von Menschenhand erschaffenen Steinbauten nachgewiesen. Der steinerne Turm war ein Teil der Mauer, die im Ort Schutz vor Eindringlingen und Tieren bot.
1999 wurde auf dem Berg der Versuchung eine Seilbahn gebaut. Mit einer Genehmigung des griechisch-orthodoxen Patriarchats in Jerusalem, kann man das in die Felslandschaft eingefügte Kloster mit den wenigen Bewohnern besuchen. Es wurde im sechsten Jahrhundert gegründet. Der Blick auf die Gegend ist vom Kloster aus atemberaubend. Oben auf dem Berg gibt es auch ein Café und Restaurant.
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Urlaub in der ältesten Stadt der Welt
Für Wanderer bietet die Gegend mit den landschaftlich schönen Routen ebenso viel. Am Fuße des gelb-orangenen Berges der Versuchung ist die Vegetation üppig. Hier wachsen beispielsweise Palmen.
Jericho im palästinensischen Westjordanland kann mit geführten Reisetouren angefahren werden. Die Sommer sind in der Gegend aufgrund der tiefen Lage der Oasenstadt extrem heiß und die Temperaturen im Winter mild.
- magazin.schindler.de: "Nicht in Stein gemeißelt: die älteste Stadt der Welt"