t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeLebenAktuelles

"Bares für Rares": Händlerin sabotiert eigenen Zuschlag


Verkäuferin verunsichert
"Bares für Rares": Sabotage im Händlerraum

Von Silke Ahrens

Aktualisiert am 02.11.2022Lesedauer: 3 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
74346-0-6Vergrößern des Bildes
"Bares für Rares": Nicht immer klappt der Verkauf. (Quelle: ZDF/ Frank Hempel)

Eine Kieferorthopädin aus Nordrhein-Westfalen möchte bei "Bares für Rares" ein Schmuckstück verkaufen. Doch die Reaktion einer Händlerin irritiert sie.

"Wo hast du diesen Ring her? Der sieht ja doch sehr eindrucksvoll aus", sagt "Bares für Rares"-Moderator Horst Lichter nach der Begrüßung von Verkäuferin Kathrin Knop aus Lippstadt. "Der ist von meiner Mutter, die verstorben ist. Sie hat ihn von meinem Vater vor ewigen Zeiten geschenkt bekommen. Es ist wohl ein Dankeschön gewesen für das, was sie gemacht hat", erzählt die Kieferorthopädin.

"Das ist wirklich ein kräftiger, pompöser Ring, der schön gearbeitet ist", schaltet sich daraufhin Schmuckexpertin Heide Rezepa-Zabel ein. "Der Ringkopf ist halbkugelig aufgebaut, wie ein Bouquet. Überall Brillanten, also Diamanten im Vollschliff. Er hat ein sehr schönes Funkeln", schwärmt sie über den Cocktailring aus den 1960er Jahren. "Eine tolle Goldschmiedearbeit mit zwei Karat Diamanten", fügt sie noch hinzu.

"Das war mir gar nicht so bewusst"

Knop hat auch schon genaue Vorstellungen, was sie mit dem Geld, das der Ring bringen könnte, anfangen möchte. "Ich würde gerne eine Motorradtour durch Sri Lanka machen. Die hat einen gewissen Preis, wenn ich den erzielen könnte, wäre das toll. Meine eigene Schätzung war aber nicht so hoch. Ich habe gedacht, vielleicht bekommt man 2.000 Euro dafür. Ich hätte aber gerne 3.690 Euro", sagt sie, denn so teuer wäre die Reise.

Diesen hohen Preiswunsch kann die Expertin nicht unterstützen. "Der Metallwert ist hier wesentlich geringer, der liegt bei etwa 320 Euro. Darüber hinaus bewerte ich die Diamanten und wie es gearbeitet ist. 1.200 bis 1.800 Euro ist mein Schätzpreis", verkündet Rezepa-Zabel. "Das hört sich gut an, ich sehe dich schon auf dem Motorrad sitzen", scherzt Lichter und übergibt Knop die Händlerkarte.

Die Kieferorthopädin hätte mit dieser Einschätzung nicht gerechnet. "Nach der Expertise von Heide habe ich schon überlegt, was das für ein schöner Ring ist. Das war mir gar nicht so bewusst. Aber ich habe den Entschluss gefasst und ich werde mich jetzt überraschen lassen", sagt sie auf dem Weg in den Händlerraum.

"Jetzt bringen Sie mich ein bisschen durcheinander"

Da sorgt das Schmuckstück auch bereits für Aufregung. "Sie bringen einen herrlichen Brillantring. Wie ein funkelnder Eiskristall sieht der aus, wie ein Schneeflöckchen", findet Schmuckhändlerin Susanne Steiger. "Und Sie mögen ihn nicht tragen? Der würde so schön zu Ihnen passen", findet Antiquitätenhändler Friedrich Häusser.

"Ehrlich gesagt, ich liebe ihn heiß und innig", gibt Knop daraufhin zu. "Ich habe ihn für mich extra etwas schmaler gemacht. Jetzt geht er über den Knochen, aber dann fängt er an, sich zu drehen", beschreibt sie ihr Problem mit dem Ring. Steiger weiß allerdings, wie man Abhilfe schaffen könnte.

"Da kann man etwas machen, das haben wir selber entwickelt: Das ist eine Schiene, die mit einem Clipverschluss arbeitet. Man steckt den Ring über den Finger, dann ist er ziemlich groß, und unten macht man den Clip dann zu", erklärt sie. "Jetzt bringen Sie mich ein bisschen durcheinander", räumt Knop ein. "Man muss ihn aber auch wirklich präsentieren, man muss ihn tragen, man muss Gelegenheiten haben", merkt sie an.

Händlerin sabotiert eigenen Zuschlag

"Also ich finde ihn perfekt für jeden Tag, ob zur Jeans oder zum Abendkleid, und ich würde mich sehr freuen, wenn ich ihn käuflich erwerben könnte", entgegnet Steiger und startet mit einem Gebot von 800 Euro. Kunsthändler David Suppes erhöht auf 1.000 Euro, Steiger gibt als letztes Gebot schließlich noch 1.200 Euro ab.

Zu wenig für Knop. "Dann würde ich ihn doch eher wieder mitnehmen. Ich finde Ihren Vorschlag ganz toll, dann würde ich vielleicht tatsächlich auf Sie zurückkommen", sagt sie zu Steiger. Die Schmuckhändlerin hat mit ihrer Problemlösung also ihren eigenen Zuschlag sabotiert. Dennoch nimmt sie es gelassen.

"Ja, dann bekommen Sie kein Geld von mir, sondern ein Kärtchen", verkündet sie. "Perfekt, das ist eine schöne Lösung", findet Knop. Steiger kann die Entscheidung verstehen. "Wenn man daran hängt, ist es auch immer schade. Schmuck ist Emotion, das kann man nicht bezahlen, und ich denke, bei Ihnen selbst ist er auch am besten aufgehoben", meint die 40-Jährige.

Die Verkäuferin ist nach diesem Ausgang sichtlich erleichtert. "Da jetzt das Gebot doch unter der Expertise lag, nehme ich das Angebot an, dass der Ring umgearbeitet wird. Ich habe wirklich gemerkt, dass mein Herz doch sehr daran hängt", gesteht sie.

Verwendete Quellen
  • zdf.de: "Bares für Rares" vom 1. November 2022
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website