Trump-Pläne Alcatraz: Kommt das Ende der Attraktion?
Alcatraz, die mythenumwobene Gefängnisinsel in der Bucht von San Francisco, zieht jährlich viele Besucher an. Doch das könnte bald Geschichte sein.
Kaum ein anderer Ort in den USA ist so von Mythen umrankt wie Alcatraz. Die ehemalige Gefängnisinsel in der Bucht von San Francisco war einst Hochsicherheitsgefängnis für die berüchtigtsten Kriminellen des Landes – darunter Al Capone.
Heute zieht sie jedes Jahr über eine Million Besucher an. Doch was erwartet Reisende konkret bei einem Besuch auf der Insel – und worauf sollte man sich vorbereiten?
Trumps Idee
US-Präsident Trump hat angekündigt, Alcatraz wieder in Betrieb nehmen zu wollen. Hier können Sie mehr dazu lesen.
Anreise und Tickets
Wer Alcatraz besuchen möchte, startet vom Pier 33 am nördlichen Ende der San Francisco Bay. Nur offizielle Anbieter dürfen Touren zur Insel durchführen – allen voran Alcatraz City Cruises, die zur "City Experiences"-Gruppe gehören. Die Überfahrt dauert etwa 15 Minuten und bietet bereits umfassende Ausblicke auf die Skyline und die Golden Gate Bridge.
Wichtig: Tickets sind oft Wochen im Voraus ausverkauft, besonders in den Sommermonaten. Wer spontan vorbeischaut, hat meist keine Chance. Der Preis für eine reguläre Tagestour liegt bei rund 45 US-Dollar (für Erwachsene). Kinder, Senioren und Familien erhalten Ermäßigungen. Inbegriffen sind Hin- und Rückfahrt, der Eintritt sowie ein Audioguide.
Das erwartet Besucher
Auf der Insel angekommen, können sich Besucher frei bewegen – oder den markierten Wegen folgen. Im Mittelpunkt steht das Gefängnisgebäude, ein grauer Koloss mit kalten Zellen, engen Gängen und einer spürbaren Atmosphäre der Isolation.
Ein Highlight ist der Audioguide "Doing Time" (engl., umgangssprachlich für "im Gefängnis sitzen"), der in mehreren Sprachen verfügbar ist. Ehemalige Häftlinge und Aufseher erzählen darin von ihrem Alltag auf Alcatraz – mit teils erschütternden Details.
Gut zu wissen
Auch bei Sonne kann es auf der Insel windig und kühl sein. Besonders zur Abendtour sollte man wärmere Kleidung tragen und eine Jacke mitnehmen. Zudem sollte man gutes Schuhwerk tragen – es geht teilweise steil bergauf. Mobilitätseingeschränkte Besucher können einen kostenfreien Shuttle nutzen.
Auch außerhalb des Zellenblocks lohnt sich ein Rundgang: Die Wachttürme, das frühere Wohnhaus des Gefängnisdirektors und der Ausblick auf San Francisco machen den Besuch zu einem intensiven Erlebnis. Zudem hat sich auf der Insel eine überraschend reiche Pflanzen- und Vogelwelt entwickelt, die vor allem Naturfans begeistert.
Neben der klassischen Tagestour bietet Alcatraz City Cruises auch Abendführungen an. Diese sind atmosphärischer – wenn sich die Insel langsam leert und die Sonne untergeht, wirkt Alcatraz noch düsterer und geheimnisvoller. Einige Touren beinhalten exklusive Bereiche oder geführte Rundgänge durch sonst verschlossene Räume.
Alcatraz: Was würde Trumps Vorhaben für Touristen bedeuten?
US-Präsident Donald Trump will Alcatraz wieder in Betrieb nehmen und hat die zuständigen Behörden angewiesen, ein "vergrößertes und umgebautes Alcatraz wiederzueröffnen, um Amerikas skrupelloseste und gewalttätigste Straftäter unterzubringen".
Das würde vermutlich auch bedeuten, dass Alcatraz der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich sein wird. Die genauen Auswirkungen lassen sich derzeit noch nicht abschätzen. San Francisco und der Bay Area würde allerdings ein wichtiger Touristenmagnet verloren gehen.
- National Park Service: "Basic Information – Alcatraz Island" (englisch)
- National Park Service: "U.S. Penitentiary, Alcatraz Island" (englisch)
- City Experiences: "Alcatraz City Cruises – The Official Website" (englisch)
- Visit The USA: "Mit Alcatraz Cruises unterwegs zur berüchtigten Gefängnisinsel von San Francisco"