Untersuchung Erdbeeren im Handel: Pestizidbelastung überrascht
Erdbeeren aus dem Supermarkt sind meist nur gering belastet. Im aktuellen Test schneiden vier Bio-Produkte besonders gut ab – doch auch günstige Sorten überzeugen.
Ob aus Deutschland oder Südeuropa – Erdbeeren im Handel sind in der Regel kaum mit Pestiziden belastet. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest (Ausgabe 07/2025). Die Verbraucherschützer prüften 23 Proben aus dem In- und Ausland und fanden dabei überwiegend nur sehr geringe Rückstände giftiger Chemikalien. Die gesetzlichen Grenzwerte wurden deutlich unterschritten – selbst bei konventionell angebauten Früchten, heißt es.
Bio überzeugt im Test
Für den Test kaufte die Stiftung Warentest in gängigen Lebensmittelgeschäften zwischen März und Mai 2025 frische Erdbeeren – unter anderem aus Deutschland, Spanien, Italien und Griechenland. Anschließend analysierte ein unabhängiges Labor die Früchte auf knapp 900 verschiedene Pestizide. Das Ergebnis: In 19 der 23 Proben ließen sich Rückstände nachweisen, jedoch lagen sie alle weit unter den gesetzlichen Höchstwerten.
Besonders positiv fielen bei dem Test Bio-Erdbeeren auf: In vier Proben – etwa von Rewe Bio (Deutschland) – wurden keinerlei Rückstände gefunden. Zwei weitere Bio-Produkte wiesen nur Spuren eines Insektizids auf, vermutlich durch Abdrift vom angrenzenden Feld.
Doch auch einige konventionelle Produkte, darunter Ware von Aldi Süd, Edeka oder Lidl, konnten überzeugen. Hier lagen die Pestizidrückstände im unteren Bereich der Skala. Selbst die am stärksten belasteten Früchte schöpften nur einen Bruchteil der zulässigen Grenzwerte aus, so das Fazit.
Untersuchungen anderer Institute
Vergangene Untersuchungen des Niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) zeigten ein leicht differenziertes Bild: Die Behörde analysierte im Jahr 2024 insgesamt 82 frische Erdbeerproben – davon 35 aus Deutschland. Das Ergebnis: Nur zehn Proben waren völlig rückstandsfrei. In 83 Prozent der Fälle wurden sogenannte Mehrfachrückstände nachgewiesen – also mehrere Pestizide in einer Probe.
Besonders auffällig war eine niederländische Erdbeerprobe mit gleich 13 verschiedenen Rückständen. Insgesamt wurden 39 unterschiedliche Wirkstoffe gefunden, darunter zwei bekannte Fungizide (Cyprodinil und Fludioxonil).
In einer spanischen Probe wurde der Grenzwert für das Insektizid Carbofuran überschritten – sie war damit nicht verkehrsfähig.
Das LAVES geht davon aus, dass Erdbeeren besonders anfällig für Schädlings- und Pilzbefall sind, weshalb bei ihrem Anbau oftmals Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
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Was Verbraucher tun können
Laut Stiftung Warentest sind Bio-Erdbeeren die beste Wahl für alle, die Rückstände vermeiden möchten. Wenn Sie sich für herkömmliche Erdbeeren aus dem Supermarkt entscheiden, sollten Sie diese vor dem Verzehr gründlich waschen. Wichtig dabei: Entfernen Sie das Grün erst nach dem Waschen, damit kein Wasser in die empfindliche Frucht gelangt.
- test.de: "Pestizide in Erdbeeren: Zum Vernaschen gut" (kostenpflichtig)
- laves.niedersachsen.de: "Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Erdbeeren"