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Feste Flaschendeckel: Zwei Drittel der Verbraucher genervt sind genervt


Studie zeigt
Neuer Flaschendeckel: Wen er überzeugt

Von dpa, jb

Aktualisiert am 19.06.2025 - 12:35 UhrLesedauer: 2 Min.
Deckel bei GetränkenVergrößern des Bildes
Umweltschutz: Tethered Caps sind Verschlüsse, die fest mit der Verpackung verbunden sind und auch nach dem Öffnen dort befestigt bleiben. (Archivbild) (Quelle: Robert Michael/dpa/dpa-bilder)
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Eine neue Studie zeigt: Einige Zielgruppen bewerten den EU-konformen Flaschendeckel positiver als gedacht.

Seit Juli 2024 dürfen Deckel von Wasserflaschen, Säften oder Limonaden nicht mehr vollständig entfernt werden. Die sogenannte Tethered-Cap-Regelung soll Plastikmüll in der Natur reduzieren. Doch eine aktuelle Umfrage des Nürnberger Instituts für Marktentscheidungen (NIM) zeigt: Viele Verbraucher empfinden die neuen Verschlüsse als störend – auch ein Jahr nach der Einführung.

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Quelle: t-online

Das Institut hat im Mai rund 1.000 Menschen von 18 und 74 Jahren repräsentativ befragt. Das Ergebnis: Nur zwölf Prozent haben keine Probleme mit den neuen Deckeln. 63 Prozent finden sie schlechter zu handhaben als herkömmliche Verschlüsse. "Der fest verbundene Flaschenverschluss hat in Deutschland nicht viele Freunde", sagt Matthias Unfried, Leiter der Abteilung Verhaltensforschung beim NIM.

Seit Juli 2024 sind lose Verschlusskappen bei bestimmten Getränken verboten. Hersteller müssen die Verschlüsse seitdem so gestalten, dass sie mit der Flasche verbunden bleiben – auch nach dem Öffnen. Die Vorgabe zielt darauf ab, den Müll in der Landschaft zu reduzieren.

Jeder Fünfte meidet Produkte mit festen Deckeln

Der Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) stellt den Nutzen der Regelung infrage. Mit den angebundenen Verschlüssen ist ein Problem gelöst worden, "das es gar nicht gab", sagt eine Sprecherin. PET-Einwegflaschen mit Pfand hätten hierzulande demnach ohnehin eine Sammelquote von nahezu 100 Prozent, meist inklusive Verschluss. Einer Vermüllung sei damit bereits wirksam vorgebeugt worden.

Nur jeder Dritte sieht der Umfrage zufolge in den neuen Deckeln einen Vorteil für den Umweltschutz. Allerdings zeigt die NIM-Studie auch: Jüngere Menschen, Eltern kleiner Kinder und umweltbewusste Verbraucherinnen und Verbraucher bewerten die Maßnahme insgesamt differenzierter. In diesen Gruppen ist die Zustimmung zum ökologischen Ziel deutlich höher.

Das zeigt: Mit besserem Design und gezielter Aufklärung lässt sich langfristig mehr Zustimmung gewinnen. So hält etwa unter den Umweltbewussten immerhin rund jeder Dritte die EU-konformen Verschlüsse für eine sinnvolle Maßnahme – bei nahezu gleich vielen, die den Nutzen skeptisch sehen.

Gewöhnungseffekt setzt ein

Trotz der Kritik beobachtet der VDM einen Gewöhnungseffekt: Die Zahl der Beschwerden sei deutlich zurückgegangen, das Kaufverhalten habe sich nicht wesentlich verändert.

So trinken 23 Prozent nach eigenen Angaben seltener direkt aus der Flasche, 20 Prozent meiden Produkte mit fest angebundenen Deckeln. Die meisten ändern ihr Trinkverhalten nicht – obwohl sie unzufrieden sind. Im Alltag hat sich für viele also kaum etwas verändert – ein Zeichen dafür, dass sich Verbraucherinnen und Verbraucher pragmatisch mit der Neuerung arrangieren. Ein breiter Boykott ist nicht in Sicht, sagt Experte Unfried. "So groß der Ärger mit den Deckeln ist – die Deutschen scheinen sich insgesamt damit zu arrangieren."

Auch für den Getränkefachgroßhandel hatte die Umstellung im vergangenen Jahr Folgen. Anlagen hatten um- oder neu gebaut werden müssen. Laut Branchenverband waren Investitionen im Millionenbereich nötig.

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