Rezepturen sollen gesünder werden Cola, Pepsi, M&M's: Schmecken US-Produkte bald anders in Deutschland?

In den USA müssen derzeit viele bekannte Marken ihre Rezepturen anpassen. Was bedeutet das für die Produkte, wie wir sie hierzulande kennen?
Wer in den Supermarktregalen zu Coca-Cola, M&M's und anderen US-Marken greift, erwartet vor allem eins: Wiedererkennbarkeit und gleichbleibenden Geschmack. Doch letzterer könnte sich nun ändern – zumindest in den USA. Denn US-Präsident Donald Trump und die Gesundheitsbehörden fordern Lebensmittelhersteller auf, die Rezepturen zu ändern. Das Ziel: Weniger Fett, weniger Zucker, weniger künstliche Farb- und Konservierungsstoffe. Vor allem der von Coca-Cola verwendete günstige Maissirup mit hohem Fructosegehalt steht in der Kritik. Der Sirup soll seltener als Süßungsmittel eingesetzt werden – zum Schutz der amerikanischen Verbraucher. So soll etwa eine zusätzliche, mit Rohrzucker statt Maissirup gesüßte Coca-Cola auf den Markt kommen.
Bislang sind dies nur Forderungen und keine Gesetze. Dennoch kündigten laut dem "Handelsblatt" dutzende Hersteller in den USA an, ihre Rezepturen zu überarbeiten. Darunter bekannte Hersteller wie Pepsico (Chips), Kraft-Heinz, Hershey’s und Mars (M&M's). Die genannten Unternehmen wollen spätestens bis spätestens Ende 2027 auf künstliche Farben wie Rot Nr. 3, Rot Nr. 40, Gelb Nr. 5 oder Blau Nr. 1 verzichten.
Viele Verbraucher hierzulande fragen sich nun, ob bald auch unsere Cola, Snacks und Schokoriegel anders aussehen und schmecken werden.
Das gilt für US-Softdrinks und -Snacks in Deutschland
Doch das ist unwahrscheinlich. US-Marken, die in Deutschland verkauft werden, haben oft bereits eine andere Rezeptur als die amerikanischen Originale. Der Grund sind strengere EU-Lebensmittelgesetze: Bestimmte künstliche Farbstoffe und Konservierungsstoffe sind in den USA erlaubt und hier verboten oder stark eingeschränkt.
US-Marken produzieren für den hiesigen Markt also bereits nach den europäischen Vorgaben: Coca-Cola verwendet Zucker statt Maissirup. Künstliche Farbstoffe sind reduziert oder fehlen ganz.
Produkt | USA | Deutschland | Bemerkung |
---|---|---|---|
Coca-Cola | Maissirup | Zucker | Unterschiedliche Süßungsmittel |
Fanta, Sprite, Sunkist | Künstliche Farben, Maissirup | Natürliche Farben, Zucker | EU verbietet viele US-Zusatzstoffe |
McDonald's Pommes frites | Diverse Öle, Zusatzstoffe | Sonnenblumen-/Rapsöl, weniger Zusätze | Unterschiedliche Zutaten und Fette |
Kraft Mac & Cheese | Mit Farbstoffen und Konservierungsmitteln | Ohne bestimmte Farbstoffe | EU-Regularien strikt |
Oreo, Cadbury Schokolade | Mit Palmöl, Mais-Sirup | Mit Zucker, oft ohne Palmöl | Rezepturen regelmäßig abweichend |
Auch der Geschmack und die Optik der Produkte unterscheidet sich: Europäer bevorzugen generell weniger künstlich wirkende Aromen und Farben.
Eine Ausnahme gilt für Lebensmittel, die in den USA hergestellt, importiert und hier verkauft werden, beispielsweise in Onlineshops oder auch in diversen Importshops. Sie könnten in Zukunft anders schmecken.
- handelsblatt.com: "Zahlreiche US-Konzerne sollen ihre Rezepturen überarbeiten" (kostenpflichtig)
- vzhh.de: "TTIP – Unterschiede in der Risikobewertung bei Lebensmitteln"
- lebensmittelpraxis.de: "Hat Trump recht? Warum viele US-Lebensmittel in Europa unverkäuflich sind"
- lessentiel.lu: "Lebensmittelvergleich: Zusatzstoffe und Zucker – zwischen Europa und USA liegen Welten"