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"Bares für Rares" – Experte stößt Verkäufer vor den Kopf: "völlig falsch"


Überraschung bei "Bares für Rares"
"Völlig falsch": Experte stößt Verkäufer vor den Kopf

Von t-online, sah

Aktualisiert am 16.06.2020Lesedauer: 3 Min.
"Bares für Rares": Seit 2013 läuft die ZDF-Show im TV.Vergrößern des Bildes"Bares für Rares": Seit 2013 läuft die ZDF-Show im TV. (Quelle: ZDF/Frank W. Hempel)
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Eine Rarität erhitzt die Gemüter bei "Bares für Rares". Mit dieser Expertise hätte niemand gerechnet. Selbst Moderator Horst Lichter ist verblüfft von dem neuen Verlauf seiner Show.

Carsten Corbach, ein Gebrauchtwagenexperte aus Leverkusen, bringt eine Figur aus Meißner Porzellan zu "Bares für Rares". "Ein kleiner Affe, ein Trommelträger", sagt er nach einer kurzen Begrüßung von Moderator Horst Lichter und ergänzt: "Die Figur müsste – ich hoffe, Albert bestätigt das – von 1935 sein."

Experte Maier stößt Verkäufer vor den Kopf

Dieser rasante Start verblüfft selbst Lichter: "Mein Gott, wir sind schon mitten in der Expertise." Daraufhin ergreift auch schon Kunst- und Antiquitätenexperte Albert Maier das Wort: "Das ist völlig falsch", ruft er aus und stößt den 54-Jährigen damit regelrecht vor den Kopf. "Dann muss ich gleich mit der Erklärung anfangen", sagt Maier zu Lichter. Dieser erwidert nur: "Hau rein, das nimmt ja einen ganz neuen Lauf hier!"

Maier weist auf die Bossierer-Marke "190" unter der Porzellanfigur hin. "Dahinter ist ein kleines 'l', das bedeutet Herstellungsjahr 1990", erklärt der Experte. Lichter kann es kaum fassen: "1990 – nicht 1890?", fragt er noch einmal nach. "Horst, das ist eindeutig", antwortet Maier. "Das überrascht mich jetzt", gibt Verkäufer Corbach zu. "Mich auch", pflichtet Lichter ihm bei.

Hinweis: Ein Bossierer setzt aus bereits vorgefertigten Modellteilen größere Modelle zusammen. Er wird auch Porzellangestalter genannt und muss die "Handschrift" des ursprünglichen Modellschöpfers beachten.

"Auch die alten Modellnummern waren 1935 schon ganz anders", ergänzt Maier. Die Figur sei jedoch trotzdem interessant. "Natürlich ist der kleine 'Paukenträger' von Meißen eine ganz originelle Geschichte. Dafür muss ich auf den Entwerfer zurückkommen. Das war der berühmteste, den es in Meißen gab: Johann Joachim Kändler. Er hat von 1706 bis 1775 gelebt und hat das Affenorchester mit 21 Figuren im Jahre 1753 modelliert", weiß er. Die Entwürfe stammen also aus dieser Zeit und würden bis heute neu hergestellt.

Expertise über seltenes Objekt

Jetzt möchte Lichter aber von Corbach wissen, wie er darauf kommt, dass die Figur aus dem Jahr 1935 sein müsste. "Erstanden hat sie mein Schwager auf dem Trödelmarkt. Eigentlich dachte ich immer, er kennt sich mit solchen Dingen aus und deswegen sind wir von dem Jahr 1935 ausgegangen. Was wir wissen, ist, dass der Trommelträger eher selten ist", erklärt der 54-Jährige. Das kann Maier allerdings bestätigen.

Als Horst Lichter nach dem Wunschpreis fragt, antwortet Corbach: "Ich hatte eine Wunschvorstellung, wenn es nach dem Jahr 1935 geht, zwischen 600 und 1.000 Euro. Jetzt bin ich aber gespannt, was der 1990er wert ist." Maier, der die aktuelle Preissituation kennt, schätzt die Figur auf 500 bis 600 Euro. "Das ist zwar die unterste Grenze, aber es ist in Ordnung", findet Corbach und bekommt damit die Händlerkarte von Lichter.

Unterschiedliche Preisvorstellungen

Antiquitätenhändler Fabian Kahl begutachtet die Figur im Händlerraum zuerst mit einer UV-Lampe, um den Zustand festzustellen. Er kann aber keine Mängel erkennen. Daraufhin bietet Kunst- und Antiquitätenhändler Daniel Meyer 240 Euro für den Affen und erklärt, als sich die Freude beim Verkäufer in Grenzen hält: "Ich bekomme im Laden erst einmal für so ein Objekt ein Preisangebot von 200 bis 220 Euro. Das muss ich nicht machen, Sie auch nicht – machen wir auch nicht. Aber das ist das, was in den Köpfen momentan drinsteckt als Preisvorstellung. Ich finde auch, dass es mehr wert ist."

Schließlich bietet Kahl noch 350 Euro für den "Paukenträger". Verkäufer Corbach möchte den Affen jedoch nicht unter 500 Euro abgeben – und so kommt es nicht zum Verkauf. Trotzdem nimmt der 54-Jährige etwas Positives von "Bares für Rares" mit: "Es war sehr interessant, ich hab hier auch einiges gelernt und kann jetzt meinem Schwager sagen, dass er doch nicht so viel weiß, wie er glaubt, zu wissen."

Verwendete Quellen
  • "Bares für Rares" vom 15. Juni 2020
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