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Hausverbot im Supermarkt: So weit reicht das Hausrecht des Betreibers


Die Rechtslage
Hausverbot im Supermarkt? So schnell kann es passieren

Von t-online, jb

Aktualisiert am 21.05.2025 - 17:51 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine Frau geht mit Einkaufswagen durch einen SupermarktVergrößern des Bildes
Eine Frau im Supermarkt: Hausverbote schützen Geschäftsabläufe und Kundenrechte. (Quelle: Sven Hoppe/dpa/dpa-tmn/dpa-bilder)
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Ein Einkaufsverbot in einem Laden kann schneller ausgesprochen werden, als man denkt. Nicht immer steckt Diebstahl dahinter.

Es gilt als das letzte Mittel und ist von einigen Kunden gefürchtet: das Hausverbot. Supermarktketten und andere Ladenbetreiber können damit in letzter Instanz Verhaltensweisen unterbinden, die andere Kunden oder die Mitarbeiter stören. Die Folge: Der Zutritt zur Filiale kann dauerhaft untersagt werden. Grundlage dafür ist das sogenannte Hausrecht. Doch was genau bedeutet ein Hausverbot – und wer darf es aussprechen? Ein Überblick.

Was ist ein Hausverbot – und wann greift es?

Ein Hausverbot bedeutet, dass einer Person der Zutritt zu bestimmten Räumlichkeiten untersagt wird. Das kann beispielsweise Supermärkte, Discounter, Drogerien oder Einkaufszentren betreffen.

Die rechtliche Grundlage dafür bildet das Hausrecht nach Artikel 13 des Grundgesetzes. Dieses erlaubt Eigentümern sowie Betreibern von Geschäften, selbst zu entscheiden, wer ihre Räume betreten darf – und wer nicht.

In der Praxis heißt das: Verstößt eine Kundin oder ein Kunde mehrfach gegen die Regeln der Hausordnung oder stört den Betriebsablauf, kann sie oder er des Hauses verwiesen und der Zutritt künftig untersagt werden.

Im Alltag häufig: Hausverbot im Geschäft

Ein Hausverbot wird häufig ausgesprochen, wenn gegen die Hausordnung eines Geschäfts verstoßen wird. Mögliche Gründe sind unter anderem:

  • Beleidigung oder Belästigung anderer Kunden
  • Diebstahl oder Sachbeschädigung
  • Aggressives Verhalten gegenüber Mitarbeitenden
  • Wiederholtes Stören des Betriebs.

Ein konkretes Beispiel wurde zuletzt vor dem Amtsgericht München verhandelt (Az. 142 C 18533/24). Eine Frau hatte laut Marktleitung regelmäßig andere Personen im Geschäft belästigt und Waren im Laden liegen lassen. Daraufhin wurde ihr ein Hausverbot erteilt.

Die Frau argumentierte, dass sie aus gesundheitlichen Gründen und wegen der Nähe zum Wohnort auf diesen Supermarkt angewiesen sei. Dennoch bestätigte das Gericht das Verbot. Die Richter wiesen darauf hin, dass es andere Einkaufsmöglichkeiten in fußläufiger Entfernung gebe.

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Hausverbot in der Wohnung? Auch das ist möglich

Übrigens kann nicht nur in Geschäften anderen der Zutritt verweigert werden. Auch Privatpersonen dürfen für ihre private Wohnung oder ihr Haus ein Hausverbot aussprechen – und zwar jederzeit, ohne Angabe von Gründen. Das gilt auch für Untermieter, Handwerker oder Besucher.

Wie lange gilt ein Hausverbot?

Ein Hausverbot gilt unbefristet. Es darf jedoch auch zeitlich begrenzt und sogar wieder aufgehoben werden. Wechselt zudem der Eigentümer des Geschäfts oder der Mieter, erlischt das Verbot in der Regel. Es kann dann jedoch neu erteilt werden.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • anwalt.org "Hausverbot"
  • steuerzahler.der "Supermarkt: Hausverbot bedarf keines sachlichen Grundes"
  • juraforum.de "Hausverbot"

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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