Hitze bedroht Ihre Vorräte Schützen Sie Ihre Lebensmittel jetzt vor Schimmel

Sommer, Hitze – und plötzlich ist das Essen schimmelig? Wie Sie Obst, Gemüse oder Brot richtig lagern und wann die Lebensmittel noch zu retten sind.
Die warme Jahreszeit bringt nicht nur Sonnenschein, sondern auch einige Herausforderungen mit sich. Besonders betroffen sind zahlreiche Lebensmittel, bei denen im Sommer die Gefahr der Schimmelbildung steigt. Denn Schimmelpilze gedeihen bei hohen Temperaturen hervorragend und vermehren sich schnell. Kommt dann noch eine erhöhte Luftfeuchtigkeit hinzu, beschleunigt sich der Verwesungsprozess zusätzlich.
Das Problem: Oft sieht man den Schimmel erst, wenn es schon zu spät ist. Die Verbraucherzentrale Brandenburg erklärt, wie Lebensmittel wie Obst, Gemüse oder Brot bei Hitze richtig gelagert werden – und wann man sie besser ganz entsorgt.
Kunststoffverpackungen meiden
Schimmel wächst am besten an feuchten, warmen Orten – genau solche Bedingungen herrschen häufig in verschlossenen Kunststoffverpackungen. Besonders anfällig sind frische Lebensmittel wie Pilze, Brokkoli. Möhren oder Beeren. Deshalb rät Ernährungsexpertin Tanja Schirmer von der Verbraucherzentrale Brandenburg: Direkt nach dem Einkauf aus der Plastikfolie nehmen und luftiger lagern. Luftig heißt, etwa, die Pilze und Beeren in eine offene Schale umzufüllen und in den Kühlschrank zu stellen. Karotten bleiben in ein nebelfeuchtes Tuch gewickelt im Gemüsefach mindestens eine Woche lang knackig.
Einige Lebensmittel sollten nicht gänzlich umverpackt werden. Bei Brokkoli etwa empfiehlt es sich, mehrere kleine Luftlöcher in die Folie zu stechen. Überschüssige Feuchtigkeit kann so entweichen und gleichzeitig bleibt die Schutzwirkung der Verpackung erhalten.
Schokolade und Speiseöl gehören nicht in den Kühlschrank. Hochwertige Schokolade verliert bei niedrigen Temperaturen an Aroma und kann auch schnell Fremdgerüche aufnehmen. Speiseöle flocken bei niedrigen Temperaturen.
Brot nicht in den Kühlschrank
Viele glauben, der Kühlschrank verlängere die Haltbarkeit von Brot – doch das Gegenteil ist der Fall: Die Kälte entzieht dem Brot Feuchtigkeit, es trocknet schneller aus und schmeckt fade. Besser geeignet ist ein Brotkasten – idealerweise aus Holz oder Ton. Diese Materialien regulieren die Feuchtigkeit und sorgen für eine ausreichende Luftzirkulation.
Ist das Wetter gerade jedoch sehr feuchtwarm, sollte die Backware in den Kühlschrank gelegt werden. Andernfalls schimmelt es rasch. Alternativ können Sie es aber auch einfrieren.
Beeren rein, Bananen raus
Das Gemüsefach im Kühlschrank eignet sich gut für empfindliche Sorten wie Beeren oder Salat. Tropische Früchte wie Bananen, Kiwis, Zitrusfrüchte, Mangos oder auch Tomaten, Gurken und Zucchini vertragen hingegen keine Kälte. Sie fühlen sich an einem kühlen, trockenen Ort – ideal sind Temperaturen zwischen 12 und 16 Grad Celsius – wohl. Ausnahme: Wenn es sehr heiß ist, können auch Gurken und Tomaten im Kühlschrank aufbewahrt werden. Dann allerdings nur bis zu drei Tage, erklärt das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE).
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- Kühlschrank einräumen: Tür offen lassen oder kurz schließen?
Info
Ist der Kühlschrank bereits voll und kein alternativer Lagerort vorhanden, sollte auf den Kauf frischer Ware verzichtet werden. So wird nicht nur das Schimmelrisiko gesenkt, sondern auch die Lebensmittelverschwendung reduziert.
Schimmel entdeckt – und nun?
Sind bereits weiße oder grüne Stellen auf Lebensmitteln sichtbar, muss gut abgewogen werden: Brot, Gemüse, Obst und Joghurt gehören in der Regel entsorgt. (Die genaue Aufteilung, was in die Biotonne gehört und was noch gegessen werden kann, gibt es hier). Wurden die schimmeligen Stellen großzügig entfernt, können bestimmte Hartkäsesorten sowie luftgetrocknete Wurst weiterhin unbedenklich verzehrt werden.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- verbraucherzenrtale.de "Lebensmittel im Sommer richtig lagern und kaufen: Tipps für zu Hause"