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Spargel: Bauern besorgt – verschwindet das Gemüse von deutschen Feldern?


Bauern sind besorgt
Verschwindet Spargel von deutschen Feldern?

Von dpa, t-online, lhe

Aktualisiert am 19.03.2023Lesedauer: 2 Min.
imago199518436Vergrößern des BildesSaisonstart mit Sorge: Die Deutschen freuen sich auf Spargel, die Bauern sind besorgt. (Quelle: Christof Köpsel)
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Der Frühling kommt allmählich – und in Deutschland beginnt die Spargelsaison. Doch die Bauern sind besorgt. Ist es hierzulande bald aus mit dem Spargel?

Nach einem schlechten Vorjahr gehen die deutschen Spargelbauern mit Sorgen in die neue Saison. Der Deutsche Bauernverband warnt davor, dass Spargel und Erdbeeren wegen billigerer Importware aus dem Ausland eines Tages von den heimischen Feldern verschwinden könnten.

"Vergangenes Jahr wurden Erdbeer- und Spargelflächen teilweise nicht mehr abgeerntet", sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied gegenüber der Deutschen Presseagentur. "Die Produktion hat sich aufgrund der exorbitant gestiegenen Kosten und den Billigimporten aus dem Ausland schlicht nicht mehr gelohnt."

Erste Spargelernte gegen Ende März

Der Erntestart wird gegen Ende März erwartet, wie Experte Claudio Gläßer von der Agrarmarkt-Informations-Gesellschaft (AMI) in Bonn sagte. "Vorher gibt es noch keinen deutschen Spargel auf dem Markt."

Die ersten Spargelstangen der Saison wachsen unter Folien auf beheizten Feldern. "Ob es sich für unsere Bauern lohnt, ist zum einen abhängig vom Ernteertrag und zum anderem von der Markt- und Preissituation", sagte Rukwied.

Im vergangenen Jahr starteten die Erzeugergemeinschaften bundesweit optimistisch in die Saison, verbunden mit der Hoffnung auf höhere Preise. Stattdessen kam es zu Absatzproblemen, weil die durch den Ukraine-Krieg und die Teuerung verunsicherten Bürger beim Lebensmitteleinkauf sparten.

Anbaufläche beim Spargel bleibt weitgehend stabil

Supermarktketten importierten zunehmend billigeren Spargel aus dem Ausland. "Sollte wieder Dumpingware aus dem Ausland im Regal liegen, wird es schwierig", sagte Rukwied. "Unsere Betriebe belastet auch der gestiegene Mindestlohn von 12 Euro im europäischen Wettbewerb. Es ist eine reelle Gefahr, dass dadurch in Deutschland die Spargel- und Erdbeerproduktion verschwindet."

Die Anbaufläche in Deutschland lag im vergangenen Jahr laut Statistischem Bundesamt bei gut 21.000 Hektar. "Wir gehen davon aus, dass die Größenordnung der Anbaufläche beim Spargel weitgehend stabil bleibt", sagte Rukwied.

Andere Experten sind weniger optimistisch. Fred Eickhorst, Geschäftsführer und Vorstandssprecher der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer in Niedersachsen geht davon aus, dass die Anbaufläche in diesem Jahr schrumpfen könnte. "Ich glaube schon, dass wir im Vergleich zum Vorjahr auf 10 bis 15 Prozent weniger Fläche ernten werden", sagte Eickhorst.

Die Ernte beginnt nicht überall gleichzeitig, abhängig von Region und Wetter. Spargel braucht Wärme. "Wir gehen davon aus, dass es zu Ostern Spargel gibt, aber das entscheidet sich in den nächsten Wochen", sagte Eickhorst.

Der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer erwartet vor Ostern erste Mengen regionalen Spargels im Verkauf.

Rund 110.300 Tonnen Spargel geerntet

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamtes von 1.465 Betrieben rund 110.300 Tonnen Spargel geerntet. Bundesweiter Spitzenreiter war Niedersachsen mit 26.100 Tonnen, gefolgt von Bayern (21.100 Tonnen) und Nordrhein-Westfalen (19.300 Tonnen).

Angesichts weiter steigender Lohnkosten werde die weitere Mechanisierung der Ernte für die Branche immer mehr zum Thema, sagte Nils Kraushaar von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen.

Bei den derzeit verfügbaren Maschinen seien die Verluste noch sehr hoch, präziser arbeitende Ernteroboter dagegen sehr teuer, so Kraushaar. Die Kammer arbeitet deshalb an verbesserten Anbaumethoden, um den Einsatz der Maschinen zu erleichtern.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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