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So erkennen Sie, ob Ihr Kind ein Schreibaby ist

Von dpa-tmn, t-online
Aktualisiert am 19.07.2021Lesedauer: 4 Min.
Ein Baby schreit.
Babys können ohrenbetäubend brüllen – nicht immer ist das Kind deshalb ein Schreibaby (Quelle: Handemandaci/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Babys schreien – weil sind Hunger haben, müde sind oder eine neue Windel brauchen. Doch ab wann müssen sich Eltern Sorgen machen? Und was hilft, wenn das Kind zum Schreibaby wird?

Das Wichtigste im Überblick


  • Ab wann gilt mein Kind als Schreibaby?
  • Warum schreien Kinder exzessiv?
  • Wo finden Eltern Hilfe?
  • Was hilft im Alltag?
  • Wann ist die Schreiphase vorbei?

Tragen, füttern, Windel wechseln – nichts hilft und die Eltern sind vollkommen erschöpft. So ging es auch der Buchautorin und Journalistin Andrea Zschocher. Sie ist Mutter von drei Kindern, die allesamt ungewöhnlich viel geweint haben. "Sobald sie wach waren, haben sie oft ohne Pause gebrüllt", erinnert sich Zschocher.

Ab wann gilt mein Kind als Schreibaby?

Schreibabys – oder wie Experten sagen, exzessiv schreiende Babys, sind eine Belastungsprobe für ihre Eltern. Weint ein Kind drei Stunden am Tag an drei Tagen in der Woche, und das über einen Zeitraum von mindestens drei Wochen, spricht man von exzessivem Schreien.

In der Praxis gilt diese Regel nur als grober Richtwert. Denn wichtiger als die Zahl der Stunden ist das Empfinden der Eltern. Auch 70 Minuten Dauergeschrei können eine Familie stark belasten. Rund 16 Prozent aller Säuglinge gelten nach Angaben des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte als Schreibabys.

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Warum schreien Kinder exzessiv?

Früher ging man davon aus, dass Blähungen und Bauchschmerzen das Schreien der Kinder auslöst. Daher sprach man auch von Dreimonatskoliken. Inzwischen weiß man aber, dass der aufgeblähte Bauch nicht Ursache, sondern Folge des Schreiens ist: Die Babys schlucken dabei so viel Luft, dass sie Bauchschmerzen bekommen.

Mittlerweile gehen Experten davon aus, dass meistens eine Regulationsstörung für das häufige Schreien verantwortlich ist. Die Kleinen können Reize wie Geräusche, Licht oder Bewegung noch nicht angemessen verarbeiten. Wenn die Babys müde sind, finden sie schlecht in den Schlaf. Sie weinen und werden dadurch noch wacher. Es entsteht ein Teufelskreis.

Eltern sollten dennoch zunächst beim Kinderarzt abklären lassen, ob es eine andere körperliche Ursache gibt. In seltenen Fällen kann zum Beispiel eine Unverträglichkeit auf Kuhmilcheiweiß der Auslöser sein oder ein organisch bedingter Reflux, also Aufstoßen des Mageninhalts, das zu Sodbrennen führt.

"Auch Blockaden in der Wirbelsäule können eine Mitursache sein", erklärt Ruth Wollwerth de Chuquisengo. Sie arbeitet als psychologische Psychotherapeutin in der Schreiambulanz des kbo-Kinderzentrums München.

Wo finden Eltern Hilfe?

Nach stundenlangem Geschrei fühlen sich die Eltern oft ohnmächtig und wütend. Das sei völlig normal, sagt die psychologische Psychotherapeutin Susanne Hommel, die in ihrer Hamburger Praxis eine spezielle Schreibaby-Sprechstunde anbietet. Wenn einem alles zu viel wird, steigt aber auch das Risiko, das Baby zu schütteln. "Und das darf auf keinen Fall passieren, weil es für sehr kleine Kinder tödlich sein kann", so Hommel. Allein aus diesem Grund empfiehlt sie, sich frühzeitig Hilfe zu holen.

Vielerorts gibt es Beratungsangebote, die für Eltern kostenlos sind. Behandelnde Kinderärzte können auch an eine Schreiambulanz überweisen. Dort arbeiten Ärzte und Psychologen, die sich mit exzessiv schreienden Kindern auskennen. Ein Patentrezept gegen das Schreien haben auch Fachleute nicht. Sie können den Eltern aber helfen, ihr Baby besser zu verstehen.

Was hilft im Alltag?

"Bei Kindern mit einer Regulationsstörung ist oft sehr schwer zu erkennen, wann sie müde sind und Ruhe brauchen", sagt Wollwerth de Chuquisengo. Sie vermittelt den Eltern Strategien, wie sie ihre Kinder in den Schlaf begleiten, und während der Schreiphasen selbst die Nerven behalten. "In eine vertiefte Atmung zu kommen, kann zum Beispiel helfen", so die Psychologin.

Um neue Strategien für den anstrengenden Alltag zu finden, arbeitet Psychologin Hommel auch mit Tagesprotokollen. Die Eltern schreiben auf, wann und wie lange das Baby weint. "Es kann enorm hilfreich sein, zu sehen: Im Tagesverlauf klappt es mit dem Beruhigen ganz gut, nur abends wird es schwierig", sagt Hommel. Niemand muss die anstrengende Zeit allein durchstehen.

"Sich Hilfe holen, das kann der Familie viel Leid ersparen", sagt auch Birgit Langer von der Caritas Erziehungs- und Familienberatungsstelle in Düsseldorf. Sie begleitet auch Eltern mit Schreibabys und sucht gemeinsam mit ihnen nach Möglichkeiten, wie sie sich selbst kleine Auszeiten nehmen können.

Verwandte und Freund können helfen

Wenn Verwandte und Freunde den Einkauf erledigen oder die älteren Geschwister vom Kindergarten abholen, schafft das kleine Freiräume. In vielen Orten gibt es Ehrenamtliche, die gestressten Eltern unter die Arme greifen, beispielsweise über die Initiative Welcome.

Auch für Andrea Zschocher war es am wichtigsten, in dieser Zeit nicht allein zu sein. "Mein Mann und ich haben uns gegenseitig in die Pflicht genommen" sagt sie. Während einer sich um das Baby kümmerte, hatte der andere Zeit für sich oder für die älteren Kinder. Freundinnen stellten gekochtes Essen vor die Tür oder schickten Blumen. "Das hat mir eine ganze Woche gerettet, einfach zu wissen: Ich bin nicht allein", sagt sie rückblickend.

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Wann ist die Schreiphase vorbei?

Sich die schönen Momente mit dem Baby bewusst vor Augen zu führen kann helfen, besser durch die kräftezehrende Zeit zu kommen. Und die ist glücklicherweise irgendwann vorbei. Nach dem dritten Lebensmonat legen sich die Probleme bei zwei Dritteln der Kinder. Auch Andrea Zschocher hat die Schreiphasen längst hinter sich gelassen und inzwischen ein Buch zu dem Thema geschrieben, mit Tipps für verzweifelte Eltern.

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