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Igel überwintern: So können Sie in Herbst und Winter helfen


Igeln beim Überwintern helfen: Das können Sie tun

Von dpa, sah

Aktualisiert am 21.10.2022Lesedauer: 4 Min.
Igel: Wer ein Tier in seinem Garten findet, kann es im Herbst mit einer Futterstelle unterstützen.Vergrößern des BildesIgel: Wer ein Tier in seinem Garten findet, kann es im Herbst mit einer Futterstelle unterstützen. (Quelle: Maren Winter/getty-images-bilder)
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Igel müssen sich für den Winterschlaf Fettreserven anfressen. Dabei können Sie ihnen helfen. Doch Vorsicht: Falsches Verhalten hält Igel künstlich wach.

Bei anhaltenden Bodentemperaturen um null Grad suchen Igel nach einem geeigneten Winternest. Dies ist meist ab Mitte Oktober der Fall. Um sich vor der Kälte zu schützen, suchen sie Unterschlupf in Erdmulden, unter Wurzelwerk, in Kompost- oder Laubhaufen, unter Hecken oder in Reisighaufen.

Igeln beim Überwintern im Garten helfen

Ein Garten ist ein wichtiger Rückzugsort und Unterschlupf für Igel. Vor dem Winter räumen viele Hobbygärtner noch einmal richtig auf. Wenn Sie Igeln jedoch in der kalten Jahreszeit helfen möchten, lassen Sie Laub und Baumschnitt am besten liegen. Den Garten naturnah zu halten, spart zudem auch Arbeit.

Abgeschnittene Äste und Zweige bieten Igeln im Winter Schutz. Dafür schichten Sie die Hölzer am besten zu einem Reisighaufen auf. Zusätzlich können Sie herabgefallenes Laub darauflegen. Für Igel sind solche Haufen ideale Winterquartiere für den Winterschlaf.

Auch ein Igelhaus oder eine aus Holzbeton gefertigte Igelkuppel bieten den Wildtieren einen dauerhaften Unterschlupf und bewahren sie vor eisigen Temperaturen. Da Igel ab Mitte November bis in den März oder April ihren Winterschlaf halten, dürfen Unterschlüpfe für die Tiere nicht mehr verlagert werden, um sie nicht aufzuwecken.

Igelhaus bauen: Einfache Anleitung

Sie können Igeln im Garten auch ein Winterquartier bauen. Der Naturschutzbund Deutschland rät zu einem wetterfesten, mit Laub ausgepolsterten Unterschlupf aus Holz. Und so geht es:

Sie benötigen folgendes Material:

  • Holzbretter, die zwei Zentimeter dick sind
  • Zwei Latten
  • Leinöl oder Ökolasur
  • Bio-Heu
  • 14 Holzschrauben mit den Maßen 3,5 mal 40 Millimeter
  • 4 weitere Holzschrauben mit den Maßen 3,5 mal 30 Millimeter

Abmessungen:

  • Die Rückwand ist ein Rechteck der Maße 40 mal 26 Zentimeter.
  • Die Vorderseite der Box hat die gleichen Maße. Schneiden Sie allerdings an einer Seite eine Tür der Maße 10 mal 10 aus.
  • Die zwei Seitenteile des Häuschens haben eine Länge von 30 Zentimetern, eine Seite ist 26 Zentimeter hoch, die zweite mit 24 Zentimetern kürzer.
  • Im Inneren des Igelhäuschens gibt es eine kurze Trennwand, damit zwar die Igel, aber nicht Katzen oder andere Raubtiere bis in die Ruhezone im hinteren Bereich gelangen. Dafür ein Brett zurechtschneiden, das 17 Zentimeter lang ist. Auch hier ist eine Seite wieder 26 Zentimeter hoch, die zweite hat 24 Zentimeter.

Anleitung:

  • Schritt 1: Die Maße auf die Holzbretter übertragen, mit der Stichsäge aussägen und die Kanten mit einer Holzfeile glätten.
  • Schritt 2: Die Löcher für die Holzschrauben vorzeichnen und vorbohren, dann alle Bauteile mit den 14 längeren Schrauben zusammensetzen. Das Dach nicht anschrauben.
  • Schritt 3: Das Dach wird später nur aufliegen, zwei Latten an der Innenseite halten es an Position. Diese Latten auf Maß kürzen und je eine am Seitenende mit den kürzeren Schrauben montieren. Wichtig ist, die Latten so festzuschrauben, dass sie später im Innenraum liegen.
  • Schritt 4: Das Holz nun noch mit Leinöl oder Ökolasur anstreichen. In die Schlafseite kommt trockenes Heu.

Aufstellen:

Ein guter Standort für das Igelhaus ist ruhig und liegt etwa in einer Hecke. Auf keinen Fall sollte die Box in einer Senke stehen, wo sich Regenwasser ansammelt. Am besten steht sie sogar auf zwei kurzen Dachlatten. Wie erkennt man, ob ein Igel eingezogen ist? Der Nabu rät, etwas Sand vor der Tür zu verstreuen und glattzustreichen. Spuren darin verraten das Tier.

Wann braucht ein Igel Hilfe?

Auch wenn sie allein im Garten unterwegs zu sein scheinen, sind junge Igel nicht immer gleich verwaist. Nach Ende einer sechswöchigen Säugezeit gehen die Kleinen auch schon ohne ihre Mutter auf Entdeckungstour. Besonders Mutige finden dabei manchmal nicht zum Nest zurück und rufen mit leisen Pieplauten nach ihrer Mutter.

Wer einen Igel dabei beobachtet, muss erst mal nicht weiter tätig werden. Meist befindet sich die Mutter in der Nähe und sammelt ihr Junges schnell wieder ein. Erst wenn die Mutter über Stunden nicht auftaucht oder der Igel krank wirkt, sollten Sie mit dem Tier zum Tierarzt oder einer Igelstation fahren. Kranke Igel unterscheiden sich von einem gesunden Tier dadurch, dass sie einen unsicheren Gang haben, apathisch sind und sich kaum noch einrollen. Die Augen stehen nicht halbkugelförmig hervor, sondern sind eingefallen und schlitzförmig.

Aufheben sollten Sie den Igel am besten mit Gartenhandschuhen: Das ist nicht nur wegen der Stacheln wichtig. Igel haben meist viele Parasiten wie Zecken und Flöhe. Stellt der Tierarzt fest, dass der Igel keine Hilfe benötigt, sollten Sie ihn am Fundort wieder freilassen.

Das richtige Gewicht zum Überwintern

Ab einem Gewicht von 300 Gramm sind Jungigel selbstständig. Für den Winterschlaf sollte ihr Gewicht jedoch bei mindestens 500 bis 600 Gramm liegen. Ein ausgewachsener Igel sollte je nach Größe 800 bis 1.500 Gramm auf die Waage bringen.

Igel sind Wildtiere und sollten, wenn sie schwer genug sind und selbstständig essen, nicht im Haus oder Keller überwintert werden. Dort ist es ihnen zu warm und sie benötigen viel Bewegung sowie die Möglichkeit zur Futtersuche.

Nur im Notfall, etwa wenn ein Igel unterernährt oder verletzt ist, sollten Sie das Tier im Haus überwintern lassen. Sprechen Sie in jedem Fall vorher mit einem Tierarzt oder Wildtierexperten.

Das richtige Futter für Igel

Bevor die Temperaturen dauerhaft unter fünf Grad fallen, sind Igel auch tagsüber in Parks und Gärten unterwegs. Wer ein Tier in seinem Garten findet, kann es jetzt im Herbst mit einer Futterstelle unterstützen. Zu fressen bekommen sie am besten:

  • Katzen- oder Hundefutter aus der Dose,
  • ungewürztes Rührei,
  • gekochtes Geflügel oder
  • durchgegartes Hackfleisch.

Unverträglich sind dagegen Essensreste, Süßes oder Gewürztes, warnt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Zu trinken bekommen Igel am besten frisches Wasser, aber keine Milch. Der darin enthaltene Milchzucker löst bei ihnen Durchfall aus.

Wann Sie Igel nicht mehr füttern dürfen

Sobald es gefriert und schneit, sollten Sie mit dem Zufüttern aufhören. Denn Nahrungsmangel ist ein wichtiger Auslöser, damit die Tiere Winterschlaf halten. Füttern Sie die Igel weiter, halten Sie sie künstlich wach. Dann kann es passieren, dass die Tiere ihre Fettreserven vorzeitig aufbrauchen und den Winter nicht überleben.

Verwendete Quellen
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