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Nabelschnurpunktion: Ablauf, Dauer und Risiken


Methode der Pränataldiagnostik
Wie eine Nabelschnurpunktion abläuft und wozu sie genutzt wird

Von t-online, cch

Aktualisiert am 19.10.2022Lesedauer: 3 Min.
Eine Schwangere sitzt im Behandlungszimmer eines Arztes: Nabelschnurpunktion ist ein Verfahren der Pränataldiagnostik. Sie wird recht selten durchgeführt.Vergrößern des BildesEine Schwangere sitzt im Behandlungszimmer eines Arztes: Nabelschnurpunktion ist ein Verfahren der Pränataldiagnostik. Sie wird recht selten durchgeführt. (Quelle: Symbolbild/shironosov/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Bei der Nabelschnurpunktion, die in der medizinischen Fachsprache Chordocontese heißt, handelt es sich um eine invasive Untersuchung der Pränataldiagnostik. Das heißt: Sie wird innerhalb des Körpers vorgenommen. Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Verfahren.

Wann wird eine Nabelschnurpunktion durchgeführt?

Eine Chordocontese kann ab der 18. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden. Dann ist die Nabelschnurvene, die der Arzt bei der Untersuchung treffen muss, groß genug. In der Mehrzahl der Fälle wird eine Nabelschnurpunktion ab der 20. Schwangerschaftswoche eingesetzt. Laut Experten ist es besser, je höher die Schwangerschaftswoche ist.

Experten empfehlen diesen Eingriff, wenn sie den Verdacht haben, dass das Kind

  • eine Blutarmut,
  • Röteln oder eine andere Infektion,
  • eine Rhesusunverträglichkeit,
  • eine Toxoplasmose,
  • eine Chromosomenstörungen,
  • eine Blutgruppenunverträglichkeit oder
  • eine Stoffwechselstörung

hat.

Besteht ein Verdacht auf eine Infektion des Föten, wird die Nabelschnurpunktion nicht nur durchgeführt, um festzustellen, um welche Infektion es sich handelt (das kann auch über eine Fruchtwasseruntersuchung herausgefunden werden). Sondern man schaut auch, ob Keime im Kind verteilt sind, wie der Fötus reagiert, ob er eine Immunantwort hat oder nicht und wie seine Blutzusammensetzung ist. Weitere Gründe für die Nabelschnurpunktion können unklare oder sich widersprechende Befunde einer Chorionzottenbiopsie oder Amniozentese sein sowie Auffälligkeiten im Ultraschall.

Wie oft wird eine Nabelschnurpunktion durchgeführt?

Der Eingriff wird heute nur noch sehr selten durchgeführt, heißt es von Gynäkologen. Der Erfahrung nach wird in den auf pränatale Medizin spezialisierten Praxen etwa bei einer von 1.000 Patientinnen eine solche Punktion vorgenommen.

Wie läuft eine Nabelschnurpunktion ab?

Bei der Nabelschnurpunktion wird etwas Blut des Babys entnommen (etwa 0,5 bis 3 Milliliter). Hierzu führt der Arzt eine feine Hohlnadel durch die Bauchdecke der Schwangeren erst in die Fruchthöhle und dann in die Vene der Nabelschnur am Ansatz der Plazenta ein. Das Verfahren wird mit Hilfe von Ultraschall überwacht. Dieser hilft dem Arzt, die Nabelschnur ausfindig zu machen.

Wenn die Nabelvene genau am Mutterkuchen sitzen, ist das für den Arzt am einfachsten. Hat der Arzt keine freie Sicht dorthin, muss er eine sogenannte freie Schlinge punktieren, das ist eine Nabelschnurschlinge, die im Fruchtwasser schwimmt. Der Eingriff ist Experten zufolge in einem solchen Fall deutlich schwieriger, weil jede Bewegung des Kindes dann stören kann.

Das Blut wird im Anschluss im Labor untersucht.

Diagnostische und therapeutische Punktion: Was ist der Unterschied?

Experten unterscheiden zwischen der diagnostischen und der therapeutischen Nabelschnurpunktion. Durch die diagnostische Variante sollen Krankheiten oder Auffälligkeiten bestimmt werden. Bei der therapeutische Variante hingegen werden Medikamente verabreicht, Narkosen gegeben oder es wird Blut übertragen. Die beiden Varianten werden auch gekoppelt durchgeführt.

Was sind die Risiken dieses Eingriffs?

Folgende Komplikationen sind bei einer Nabelschnurpunktion möglich:

  • Blutungen
  • Blasensprung
  • Frühgeburt
  • Herzstillstand beim Kind
  • Fehlgeburt

Bei einer Nabelschnurpunktion liegt Experten zufolge die Wahrscheinlichkeit einer Komplikation heutzutage bei 1:500. Das Fehlgeburtsrisiko wird von Experten unterschiedlich hoch beziffert; es liegt bei etwa einem bis fünf Prozent.

Wie schmerzhaft ist eine Nabelschnurpunktion?

Für das Kind ist die Punktion schmerzlos. Frauen beschreiben den Eingriff als unangenehm und ein wenig schmerzhaft. Sie spüren beim Eindringen in die Haut und beim Passieren der Gebärmutterwand oft einen Stich. Das sei ähnlich wie beim Blutabnehmen.

In manchen Fällen kommt es beim Entfernen der Nadel zu einer Blutung. Diese lässt aber nach kurzer Zeit nach. Die Untersuchung wird nur in Spezialzentren durchgeführt.

Wie lange dauert die Punktion?

In der Regel ist der Eingriff nach wenigen Minuten vorbei. Der Befund liegt in zwei bis vier Tagen vor.

Wer übernimmt die Kosten für die Untersuchung?

Bei der Nabelschnurpunktion handelt es sich um einen indizierten diagnostischen beziehungsweise therapeutischen Eingriff, dessen Kosten die Krankenkasse übernimmt.

Wie sollte sich die Schwangere nach einer Punktion verhalten?

Gynäkologen raten, dass die Schwangere sich an dem Tag, an dem der Eingriff vorgenommen wird, schonen soll. Sie sollte an dem Tag nicht arbeiten und sich nicht großartig körperlich betätigen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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