Nabelbruch-OP: Techniken, Dauer, Ablauf

Ein Nabelbruch kann insbesondere für Erwachsene gefährlich werden. Mit einer OP lässt sich die Lücke in der Bauchdecke schließen.

Der Bereich um den Bauchnabel ist eine natürliche Schwachstelle des Körpers. Dort, wo bis zur Geburt die Nabelschnur verläuft, kann in der Bauchwand eine kleine Lücke entstehen. Durch sie kann sich Gewebe aus dem Bauchraum hervorwölben. Eine Nabelbruch-OP kann Abhilfe schaffen.

Wann ist eine Nabelbruch-OP nötig?

Sowohl Babys als auch Erwachsene können einen Nabelbruch bekommen. Eine Nabelbruch-OP ist bei Neugeborenen normalerweise nicht nötig: Nach der Geburt schließt sich die Lücke in der Bauchdecke fast immer innerhalb der ersten zwei Lebensjahre von selbst.

Anders sieht es bei Jugendlichen und Erwachsenen aus. Bei ihnen bildet sich ein Nabelbruch nicht wieder zurück. Eine Ausnahme kann ein durch eine Schwangerschaft entstandener kleiner Nabelbruch darstellen, der sich manchmal von selbst schließt.

Auch wenn ein Nabelbruch meist keine oder kaum Beschwerden bereitet, kann er bei Erwachsenen im Laufe der Zeit gefährlich werden – nämlich dann, wenn Darmschlingen in der Bruchlücke eingeklemmt werden. (Woran Sie einen Nabelbruch erkennen, lesen Sie hier.) Damit es gar nicht erst zu Komplikationen kommt, raten viele Fachleute daher häufig zu einer Nabelbruch-OP.

Nabelbruch: Welche OP-Techniken gibt es?

Bei einer Nabelbruch-OP können unterschiedliche Techniken zum Einsatz kommen. Welche, richtet sich unter anderem danach, wie groß die entstandene Bruchlücke ist. Fachleute unterscheiden zwischen einer geschlossenen und einer offenen Nabelbruch-OP.

Bei einer offenen Nabelbruch-OP ist ein Bauchschnitt nötig. Die Chirurgin oder der Chirurg legt die Ausstülpung – den sogenannten Bruchsack – frei und schiebt ihren Inhalt zurück in den Bauchraum. Anschließend vernäht sie oder er die Ränder des Bruchs. Handelt es sich um einen größeren Nabelbruch, wird zusätzlich ein Kunststoffnetz eingenäht, welches den Bruch stabilisiert. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass sich erneut ein Nabelbruch bildet.

Die geschlossene Nabelbruch-OP ist ein minimal-invasiver Eingriff. Das bedeutet: Es ist kein größerer Bauchschnitt erforderlich, vielmehr wird der Nabelbruch im Rahmen einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt. Die Chirurgin oder der Chirurg setzt einen etwa einen Zentimeter langen Schnitt an der Seite der Bauchdecke, durch welchen sie oder er spezielle Instrumente einführen kann. Bei einer geschlossenen Nabelbruch-OP wird die Bruchlücke immer mit einem Kunststoffnetz stabilisiert.

Ablauf und Dauer der Nabelbruch-OP

Eine Nabelbruch-OP wird meist in Vollnarkose durchgeführt, in manchen Fällen kann auch eine schwächere Form der Sedierung ausreichen. Die Dauer der OP hängt von verschiedenen Faktoren ab. Meist handelt es sich jedoch um einen relativ kurzen Eingriff, der weniger als eine Stunde dauert.

In vielen Fällen wird die OP ambulant durchgeführt, das bedeutet, dass die Patientinnen und Patienten wenige Stunden nach der OP wieder nach Hause dürfen. Da Autofahren aufgrund der Sedierung nach einer Nabelbruch-OP nicht erlaubt ist, empfiehlt es sich, eine Begleitperson zu haben oder ein Taxi zu nehmen.

Nach der OP müssen sich die Erkrankten noch für eine Weile schonen. Was sie dabei beachten sollten – etwa, wann sie wieder auf der Seite oder auf dem Bauch schlafen dürfen oder wann Sport erlaubt ist –, sollten sie mit der Ärztin oder dem Arzt besprechen.

Berufstätige Personen sind nach der OP krankgeschrieben. Wie lange, ist unter anderem von der beruflichen Tätigkeit, der Art des Eingriffs und der körperlichen Verfassung abhängig. Menschen, die im Büro tätig sind, müssen mit einer Krankschreibung von etwa ein bis drei Wochen rechnen. In Berufen mit schwerer körperlicher Arbeit kann es hingegen länger dauern, bis Betroffene wieder arbeitsfähig sind.

Eine Nabelbruch-OP ist ein Routineeingriff. Komplikationen kommen relativ selten vor. Dazu zählen zum Beispiel eine Infektion der Operationswunde, Blutergüsse oder Flüssigkeitsansammlungen im Bereich der Wunde.