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Altkleidercontainer: Abzocke! Welche Sammelstellen Sie meiden sollten


Altkleider-Abzocke: Welche Container Sie meiden sollten

t-online, Von Ann-Kathrin Landzettel und Claudia Zehrfeld

Aktualisiert am 23.11.2022Lesedauer: 3 Min.
Altkleidercontainer: Seriâse Sammelstellen für Altkleidung sind unter anderem an bestimmten Labeln zu erkennen. (Symbolbild)Vergrâßern des BildesAltkleidercontainer: Seriâse Sammelstellen für Altkleidung sind unter anderem an bestimmten Labeln zu erkennen. (Symbolbild) (Quelle: Thomas Lebie/imago)
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Die alte Kleidung in den erstbesten Altkleider-Container werfen? Wer mit seiner Spende BedΓΌrftigen helfen mΓΆchte, sollte bei der Entsorgung genau hinsehen.

Etwa 1,3 Millionen Tonnen Textilien werden nach Angaben des Bundesverbands SekundΓ€rrohstoffe und Entsorgung (bvse) jedes Jahr in Deutschland aussortiert. Oftmals landen die Altkleider in Sammel-Containern. Aber viele Sammelstellen sind unseriΓΆs: Die HΓ€ndler verkaufen die Textilien und stecken das Geld in die eigene Tasche.

Wie kΓΆnnen Verbraucher seriΓΆse Entsorgungsstationen erkennen? Um sicher zu gehen, dass die Klamotten BedΓΌrftigen zukommen, sollten sie zunΓ€chst einmal Abstand von Containern nehmen, auf denen weder Name noch Adresse des Sammlers zu finden sind.

Vorsicht bei SammelbehΓ€ltern vor der TΓΌr

Ist nur eine Telefonnummer angegeben, kann ein kurzer Anruf Klarheit schaffen. Die Verbraucherzentrale Hamburg warnt, dass die Nummern oft gar nicht vergeben sind oder Anrufer dort nur eine Mailbox erreichen. Dann sollte man die Kleidercontainer besser nicht nutzen. Skepsis ist auch geboten, wenn plΓΆtzlich SammelbehΓ€lter vor der TΓΌr stehen, die mit besonders emotionalen Spendenaufrufen beworben werden.

Laut dem Umweltbundesamt (UBA) sind Altkleider-Sammlungen, bei denen Kârbe auf die Straße gestellt werden oder die per Flyer auf sich aufmerksam machen, meist illegal. Das gilt auch, wenn keine nachprüfbaren Angaben über den Sammler bekannt sind.

Informieren Sie sich am besten ΓΌber die Organisation, an die Sie Ihre Kleidung spenden wollen. Schauen Sie im Internet nach, wie sie die Kleider verwertet und wofΓΌr Gewinne eingesetzt werden. SeriΓΆse Anbieter machen hierzu Angaben.

Diese drei Sammelstellen sind seriΓΆs

Als seriΓΆs und sicher stuft die Verbraucherzentrale Sammlungen mit einem der folgenden drei Siegel ein:

Name Leitlinien
Label von FairWertung FairWertung ist ein Dachverband von rund 130 gemeinnützigen Organisationen. Diese haben sich dazu verpflichtet, sozial- und umweltvertrÀgliche Standards einzuhalten. Dazu zÀhlt beispielsweise, dass die Organisation gemeinnützig ist und mit ihrer Arbeit keine eigenwirtschaftlichen Ziele verfolgt, dass ErtrÀge aus dem Verkauf unmittelbar und mittelbar sozialen, diakonischen oder karitativen Zwecken zugeführt werden und dass wahrheitsgemÀße Angaben über Zweck und Verwendung der Kleidersammlung gemacht werden.
Siegel des Deutschen Zentralinstituts fΓΌr soziale Fragen (DZI) Das DZI-Spenden-Siegel belegt, dass eine Organisation mit den ihr anvertrauten Geldern sorgfΓ€ltig und verantwortungsvoll umgeht. Organisationen, die dieses Siegel tragen, haben sich dazu verpflichtet, transparent zu arbeiten, sparsam zu wirtschaften und sachlich und wahrhaftig zu informieren. Es gibt entsprechende Kontroll- und Aufsichtsstrukturen.
bvse-QualitÀtssiegel Alttextilsammlung vom Bundesverband SekundÀrrohstoffe und Entsorgung Die Mitgliedsunternehmen haben sich dazu verpflichtet, für Transparenz bei der Sammlung, nachvollziehbare Verwertungswege und den Schutz der Umwelt zu sorgen. Die abgegebenen Kleidungsstücke werden so weit wie mâglich als Second-Hand-Kleidung wiederverwendet. Kleidung, die nicht mehr tragbar ist, wird den Angaben zufolge hochwertig verwertet. Unternehmen, die das Siegel tragen, werden regelmÀßig von einem externen und unabhÀngigen SachverstÀndigen überprüft.

Das jeweilige Symbol befindet sich auf den Kleider-Containern oder auf der Homepage der zugehΓΆrigen Organisation. Aber auch wenn das Symbol der ΓΆrtlichen AbfallbehΓΆrde auf dem Container zu finden ist, kΓΆnnen Sie Ihre Kleidung guten Gewissens hineinwerfen.

Altkleider-Container: Das darf rein

Wer weiß, wo er einen kommunalen oder karitativ-gemeinnützigen Altkleidercontainer findet, kann seine Tüten packen. Doch nicht alles ist für die Entsorgung geeignet. So betont FairWertung, dass nur gut erhaltene, saubere und verpackte Textilien in die Sammlung gegeben werden dürfen.

Erlaubt sind neben normaler Bekleidung auch

  • HandtΓΌcher,
  • MΓΌtzen und Schals,
  • Bett- und TischwΓ€sche,
  • Decken und Kissen,
  • Gardinen,
  • GΓΌrtel,
  • Taschen
  • und sogar PlΓΌschtiere.

Schuhe sollte man immer zusammenbinden. Oft findet sich neben dem Altkleider-Container sogar ein separater BehΓ€lter fΓΌr Schuhe. Wichtig ist, dass die Textilien nicht lose in den SammelbehΓ€lter geworfen werden, sondern in TΓΌten verpackt sind.

Getragene UnterwΓ€sche, lΓΆchrige Socken und zerschlissene Kleidung hingegen sind fΓΌr eine Wiederverwertung ebenso wenig geeignet wie nasse oder verschmutzte Textilien. Auch deutlich abgetragene Schuhe, einzelne Schuhe oder Gummistiefel haben in den Sammelboxen nichts zu suchen. In diesen FΓ€llen ist die RestmΓΌlltonne die richtige Wahl.

Wenn Container ΓΌberfΓΌllt sind, sollten Sie Ihre ausgemusterte Kleidung wieder mit nach Hause nehmen und zu einem spΓ€teren Zeitpunkt einwerfen. Stellen Sie keine KleidersΓ€cke neben die Container. "Sonst verschmutzen die Altkleider, werden nass und sind in der Konsequenz fΓΌr eine weitere Verwendung unbrauchbar. Danach kΓΆnnen sie nur noch in die Verbrennung gegeben werden", erklΓ€rt der bvse.

Was passiert mit den Altkleidern?

Und was passiert mit den Alttextilien? Ein Teil der Stücke wird für soziale Zwecke eingesetzt. Da die gesammelte Kleidung den Bedarf vor Ort allerdings hÀufig übersteigt, werden die Überschüsse an gewerbliche Textilverwerter im In- und Ausland verkauft. Mit dem Erlâs werden soziale Projekte unterstützt.

Textilien minderer QualitΓ€t dienen zur Herstellung von Putzlappen und Recyclingmaterial. Der Rest kommt in die Abfallentsorgung.

Alternativen zum Container: Flohmarkt, Kleiderkammer und Co.

Neben Containern des DRK oder dem Hilfsdienst der Malteser bieten auch FlohmΓ€rkte, TauschbΓΆrsen, Onlineplattformen (Ebay Kleinanzeigen, Vinted und Γ€hnliche) und SecondhandlΓ€den MΓΆglichkeiten, um aussortierte, aber noch brauchbare Kleidung weiterzugeben. Kirchliche Organisationen betreiben zudem hΓ€ufig sogenannte Kleiderkammern.

Dort kΓΆnnen sich BedΓΌrftige kostenlos oder gegen ein geringes Entgelt mit Kleidung ausstatten. Auch in SozialkaufhΓ€usern kΓΆnnen Kleiderspenden abgegeben werden oder in LΓ€den von Oxfam. Bei letzteren werden die ErlΓΆse in die entwicklungspolitische Arbeit der Organisation gesteckt. Eine weitere MΓΆglichkeit ist, aussortierte Kleidung kostenlos im Paket an die Deutsche Kleiderstiftung zu senden.

DarΓΌber hinaus nehmen auch manche BekleidungsgeschΓ€fte wie etwa H&M, Monki oder & Other Stories alte Kleidung an – auch kaputte. Von den dort abgegebenen KleidungsstΓΌcken wird ein Teil als Second-Hand-Ware verkauft. Ein anderer Teil wird fΓΌr Upcycling verwendet, aus den Textilien werden etwa Putzlappen hergestellt oder sie werden als DΓ€mmstoff in der Autoindustrie weiterverwendet. Ein weiterer Teil wird fΓΌr die Energiegewinnung genutzt.

Damit sich gar nicht erst große Mengen an Altkleidern ansammeln, rÀt die Verbraucherzentrale, beim Kleiderkauf auf QualitÀt zu setzen. Das schone nicht nur die Umwelt, sondern spare langfristig auch Geld.

Verwendete Quellen
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